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Weiterbildung soll stärker am Bedarf der Betriebe ausgerichtet werden

Nürnberg (ots)

Bildungsmaßnahmen für Arbeitslose sollen nach den
Worten des Vorstandsvorsitzenden der Bundesanstalt für Arbeit (BA),
Florian Gerster, in Zukunft stärker am Bedarf der Betriebe
ausgerichtet werden. Mit individuell zusammengestellten Modulen will
Gerster außerdem ohne Qualitätseinbußen die Kosten senken und mit
einer einfacheren Abrechnung den Verwaltungsaufwand verringern. Seine
Vorstellungen hat Gerster am Mittwoch auf einer
Weiterbildungskonferenz in Berlin erläutert. Veranstalter waren die
BA und der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung.
Von den Fortbildungsinstituten erwartet Gerster eine enge
Zusammenarbeit mit den Betrieben. Das gelte nicht nur für den Inhalt
von Lehrgängen. Bildungsträger müssten in Zukunft verstärkt Praktika
mit dem Ziel organisieren, dass die Teilnehmer anschließend in
Dauerbeschäftigung übernommen werden. Eine Qualifizierung müsse stets
auf konkret vorhandene Arbeitsplätze ausgerichtet sein. Gerster
erwartet von den Bildungsträgern ferner in Zusammenarbeit mit den
Arbeitsämtern ein Innovationsmanagement zur Optimierung der
Instrumente der Weiterbildung.
Der Vorstandsvorsitzende der BA regte an, dass künftig externe
Stellen Inhalt, Lehrplan und Dauer von Maßnahmen begutachten und
zertifizieren. Falls eine Qualifikation erforderlich sei, könnten
Arbeitslose dann Bildungsgutscheine erhalten und unter den
entsprechenden Angeboten am Markt selber wählen. Für notwendig hält
Gerster das Prinzip der Freiwilligkeit bei beruflicher
Qualifizierung. Nur so werde sicher gestellt, dass die Teilnehmer
auch motiviert seien. "Ohne Motivation ist der Qualifizierungserfolg
in Frage gestellt", sagte Gerster.
Gerster betonte, dass berufliche Weiterbildung klarer von
Maßnahmen abgegrenzt werden müsse, bei denen Wissensvermittlung nicht
im Vordergrund stehe. Als Beispiele nannte er  Maßnahmen zur Prüfung
der Eignung für bestimmte Tätigkeiten und zum Erwerb von
Praxiserfahrung.
Die Konferenz unter dem Motto "Weiter mit Bildung" stand im
Zeichen des gemeinsamen Bemühens, die Ergebnisse beruflicher
Weiterbildung zu verbessern. Praktiker aus Arbeitsämtern und
Weiterbildungseinrichtungen diskutierten Qualifizierungspotenziale
und -defizite von Arbeitslosen, Arbeitsmarktbeobachtung,
Vermittlungsstrategien, Bildungsmarketing, Teilnehmergewinnung und
Planung von Weiterbildungsangeboten.
Die BA gibt zur Zeit etwa 7 Milliarden EURO im Jahr für berufliche
Weiterbildung aus. 2001 haben 450.000 Arbeitslose eine vom Arbeitsamt
finanzierte Weiterbildung begonnen.
Zwei Drittel der Absolventen waren innerhalb eines halben Jahres
nach Kursende nicht mehr arbeitslos. Teilnehmern von Umschulungen in
anerkannte Ausbildungsberufe gelang der Berufseinstieg besonders gut.
78 Prozent  von ihnen beendeten ihre Arbeitslosigkeit im ersten
halben Jahr nach der Umschulung. Für Absolventen sonstiger
Weiterbildungsmaßnahmen ergab sich ein Anteil von 64 Prozent. Die
Arbeitsämter tragen damit wesentlich zur Deckung des
Fachkräftebedarfs der Wirtschaft bei.
Der Erfolg von Bildungsangeboten der Arbeitsämter wird bisher
daran überprüft, ob die Absolventen innerhalb eines halben Jahres
nach Abschluss der Maßnahme ihre Arbeitslosigkeit beendet haben. Ab
Herbst 2002 wird es erstmals möglich sein, zusätzlich
Eingliederungsquoten zu veröffentlichen. Damit wird ausgewiesen, wie
viele der Absolventen von Weiterbildungsmaßnahmen sechs Monate später
sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind.
Weitere Informationen (einschließlich der Konferenzergebnisse)
   sind im Internet unter www.hakp.de/wbk nachzulesen.
Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
   der Bundesanstalt für Arbeit finden Sie im Internet unter
   http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/index.html
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesanstalt für Arbeit
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail:  Hauptstelle.IIIb3@arbeitsamt.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

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