Zukunft braucht Ausbildung
BA-Presseinfo Nr. 10
*** (ots)
Aufruf zur bundesweiten Woche der Ausbildung vom 15. bis 19. März 2021
Die Coronapandemie wirkt sich auch auf den Ausbildungsmarkt aus. Vorstand und Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit rufen deshalb zu gemeinsamer Anstrengung auf, um Betriebe und junge Menschen zusammenzubringen.
Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen am Ausbildungsmarkt geht ebenso wie die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell zurück. Von Oktober 2020 bis Februar 2021 meldeten sich 294.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern. Das sind 40.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 387.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 37.000 weniger als vor einem Jahr.
Der Ausbildungsmarkt ist im Frühjahr stark in Bewegung. Die Vermittlungen finden oft im Laufe des ersten Halbjahrs statt und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Zahlen von Jahr zu Jahr schwanken. Dieses Jahr jedoch erschwert die Coronapandemie den Ausgleich am Ausbildungsmarkt. Einerseits fehlt der persönliche Kontakt durch die Berufsberatung in die Arbeitsagenturen und Jobcenter, und es finden keine größeren Veranstaltungen zur Berufsorientierung persönlich statt. Nicht alle Kontakte und Gespräche können über Telefon oder digitale Zugänge ersetzt werden. Andererseits stehen sowohl Betriebe als auch junge Menschen vor großen Unsicherheiten.
Vorstand und Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit rufen deshalb gemeinsam zur Woche der Ausbildung vom 15. bis 19. März dazu auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit möglichst viele Betriebe ausbilden und viele junge Menschen eine berufliche Ausbildung absolvieren können. Dazu gibt es fast in allen Regionen digitale und virtuelle Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Betriebe.
Detlef Scheele, Vorsitzender des Vorstands der Bundesagentur: "Wir blicken dieses Jahr durchaus mit Sorge auf den Ausbildungsmarkt. Der Lockdown schränkt die persönliche Beratung junger Menschen in den Arbeitsagenturen und Schulen ein. Schwierig ist das vor allem für die Jugendlichen, die besondere Unterstützung brauchen. Betriebe bieten zum Beispiel weniger Praktika an. Ich möchte deshalb an Arbeitgeber appellieren, trotz aller Herausforderungen bei der Ausbildung aktiv zu bleiben. Wer jetzt nicht für seinen eigenen Fachkräftenachwuchs sorgt, wird vielleicht nach dem Ende der Pandemie keine Fachkräfte mehr finden. Der demografische Wandel wird sonst dazu führen, dass der Fachkräftemangel zur Krise nach der Krise wird. Den Jugendlichen rate ich, sich bei uns zu melden, damit unsere Berufsberater unterstützen können. Mit unserem digitalen Tool "Check U" können sie vorab ihre Stärken und Interessen testen und anschließend einen Berufsberatungstermin - telefonisch oder per Videochat - vereinbaren."
Die Vorsitzende des Verwaltungsrats Christina Ramb weist auf eine kritische Entwicklung hin: "Es wird immer schwerer, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Jetzt ist eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Partner am Ausbildungsmarkt notwendig, um Unternehmen und ausbildungsinteressierte Jugendliche in den nächsten Monaten zusammenzubringen. Dafür müssen wir die digitalen Zugangskanäle für Jugendliche und Betriebe ausbauen und gezielter nutzen. Wir dürfen auch die arbeitslosen jungen Erwachsenen nicht aus dem Blick verlieren, die ohne Berufsabschluss geblieben sind. Offene Ausbildungsplätze können eine Chance sein, diesen Abschluss in betrieblicher Form nachzuholen."
Anja Piel, stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, begrüßt die inhaltlichen Erweiterungen im Programm "Ausbildungsplätze sichern" der Bundesregierung und ergänzt: "Besondere Sorgen bereiten uns allen gemeinsam natürlich die Jugendlichen, die bisher bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgegangen sind, entweder durch die Pandemie oder aus anderen Gründen. Um diese jungen Menschen wirklich zu erreichen, braucht es eine zielgruppengerechte Ansprache auch über Online-Kanäle. Zudem muss der gesamte Baukasten der Förderung gezielt eingesetzt werden, um jungen Menschen Ausbildung zu ermöglichen, sie zu stabilisieren und pandemiebedingten Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. Wir wissen um die besonders kritische Lage in einigen Regionen. Dort kann der Start mit einer außerbetrieblichen Ausbildung eine sinnvolle Brücke in eine spätere betriebliche Ausbildung sein. Dies bedarf einer guten Abstimmung der Sozialpartner vor Ort. Die regionalen Wirtschaftsstrukturen müssen dabei berücksichtigt werden."
Die Woche der Ausbildung findet dieses Jahr coronabedingt vor allem Online statt. In ganz Deutschland starten dabei die Arbeitsagenturen und Jobcenter zur Woche der Ausbildung besondere Aktionen für Schülerinnen und Schüler und Eltern. Unter http://www.arbeitsagentur.de finden sich viele dieser Angebote auf den jeweils regionalen Seiten der Arbeitsagenturen und Jobcenter.
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