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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Auch am Jahresende saisonbereinigte Abnahme der Arbeitslosigkeit
Im Jahr 2003 Verschlechterung des Arbeitsmarktes

Nürnberg (ots)

- Saisonbereinigte Abnahme der Arbeitslosigkeit auch im Dezember
   - Nicht saisonbereinigter Anstieg geringer als in den letzten
     Jahren
   - Reformen begrenzen jahresdurchschnittliche Zunahme der
     Arbeitslosenzahl
Die Arbeitslosigkeit hat sich auch im Dezember günstig entwickelt.
Saisonbereinigt errechnet sich erneut eine deutliche Abnahme. Nicht
saisonbereinigt war die Erhöhung geringer als in den letzten Jahren.
Dagegen war bei der Erwerbstätigkeit weiter keine Verbesserung
festzustellen. Der Anstieg im Oktober beruhte lediglich auf
jahreszeitlichen Gründen. Saisonbereinigt hat die Beschäftigung
wiederum abgenommen.
"Die Entwicklung zum Jahresende und im gesamten Jahr 2003 zeigt,
dass die Reformen am Arbeitsmarkt und bei der Bundesagentur für
Arbeit (BA) trotz konjunktureller Schwäche erste positive
Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit hatten. Deshalb bin ich
zuversichtlich, dass die im Dezember 2003 beschlossenen Gesetze für
moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt weitere Wirkungen zeigen.
Erfolge werden sich vor allem dann einstellen, wenn die anspringende
Konjunktur der Beschäftigung Impulse gibt", erklärte Florian Gerster,
Vorstandsvorsitzender der BA.
Arbeitslosenzahl im Dezember:    +132.000 auf 4.316.500
   Arbeitslosenquote im Dezember:   +0,4 Prozentpunkte auf 10,4
                                    Prozent
   EU-standardisierte Erwerbslosenquote im Dezember: unverändert  9,2
                                                     Prozent
"Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember, vor
allem infolge der Winterpause, um 132.000 auf 4.316.500 gestiegen. In
Westdeutschland hat sie um 85.900 auf 2.751.700, in Ostdeutschland um
46.100 auf 1.564.800 zugenommen", teilte Finanzvorstand Frank-J.
Weise mit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es nur noch 91.400
Arbeitslose mehr (West: +104.500/ Ost: -13.000). Die
Arbeitslosenquote betrug zuletzt 10,4 Prozent (West: 8,4 Prozent/
Ost: 17,9 Prozent).
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Dezember um 21.000
abgenommen (West:  10.000/ Ost:  11.000). In den Monaten Mai bis
November gab es durchschnittliche Abnahmen von 11.000, im ersten
Jahresdrittel dagegen noch durchschnittliche Zunahmen von 49.000. Die
saisonbereinigte Arbeitslosenquote betrug im Dezember 10,4 Prozent,
die EU-standardisierte Erwerbslosenquote 9,2 Prozent.
Die Erwerbstätigkeit ist, nach vorläufigen neuen Angaben des
Statistischen Bundesamtes, im Oktober aus jahreszeitlichen Gründen um
85.000 auf 38,66 Mio gestiegen. Damit lag sie erneut weniger unter
dem Vorjahresniveau ( 263.000; September:  290.000). Bereinigt um
saisonale Einflüsse ist die Zahl der Erwerbstätigen im Oktober
dagegen weiter gesunken, und zwar um 14.000. Dies war etwa so viel
wie im Durchschnitt der drei Monate zuvor.
Die deutsche Wirtschaft hat 2003 im dritten Jahr in Folge
stagniert. Infolge dessen hat sich auch der Arbeitsmarkt weiter
verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit ist allerdings weniger
gestiegen als die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ein leicht
zunehmendes Kräfteangebot erwarten ließen. "Dies ist vor allem auf
die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik zurückzuführen. Die
konsequente Umsetzung von 'Fördern und Fordern' hat dazu geführt,
dass Arbeitslose aktiviert und Bewerberbestände aktualisiert wurden",
erläuterte Gerster.
Jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl 2003 : +315.700 auf
                                                   4.376.000
   Jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote 2003: +0,7 Prozentpunkte
                                                   auf 10,5 Prozent
Im Jahresdurchschnitt 2003 waren in Deutschland 4.376.000 Personen
arbeitslos gemeldet, 315.700 oder acht Prozent mehr als im Vorjahr.
In Westdeutschland nahm die Arbeitslosigkeit um 254.900 oder zehn
Prozent auf 2.752.600, in Ostdeutschland um 60.800 oder vier Prozent
auf 1.623.400 zu. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote
erhöhte sich entsprechend bundesweit um 0,7 Prozentpunkte auf 10,5
Prozent (West: 8,4 Prozent/ Ost: 18,5 Prozent).
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit beruht vor allem auf mehr
Zugängen in Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2003 wurden insgesamt 7,89
Millionen Arbeitslosmeldungen registriert, sechs Prozent mehr als
2002. Zugleich haben sich auch die Abgänge aus Arbeitslosigkeit
deutlich erhöht, und zwar um zwölf Prozent auf 8,05 Millionen. Die
gestiegene Zahl von Abmeldungen in Erwerbstätigkeit ist großenteils
Folge der Stärkung der Eigeninitiative der Arbeitslosen und ihrer
Förderung bei der Arbeitsuche. Dazu haben in nennenswerten Umfang
auch die neuen Existenzgründungszuschüsse beigetragen. Die starke
Zunahme der Abmeldungen in sonstige Nichterwerbstätigkeit resultiert
vor allem daraus, dass Personen, die nicht aktiv nach Arbeit suchen
oder nicht verfügbar sind, nicht als Arbeitslose erfasst werden.
Die Zahl der Erwerbstätigen lag, nach vorläufigen Schätzungen des
Statistischen Bundesamtes, mit 38,3 Mio um knapp 400.000 oder ein
Prozent unter der des Vorjahres. Im Jahr 2002 war der Rückgang nur
etwa halb so stark ( 240.000).
Das Jahr 2003 war geprägt von einer weiteren Umsteuerung beim
Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Instrumente der BA. Beträchtlich
zugelegt haben vor allem Leistungen, die die Arbeitsuche unterstützen
oder die Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt fördern. So wurden im
Jahresdurchschnitt an 271.000 Personen Zuschüsse zur direkten
Förderung regulärer Beschäftigung gewährt, das waren 22 Prozent mehr
als im Vorjahr. Die Zunahme beruht insbesondere auf den neuen
Existenzgründungszuschüssen und Überbrückungsgeld.
Personal-Service-Agenturen (PSA) befinden sich noch im Aufbau, der
durch die konjunkturelle Schwäche zusätzlich belastet wurde. Seit Mai
sind insgesamt 43.000 Arbeitnehmer in PSA zugewiesen worden.
Berufliche Weiterbildung wurde stärker am Eingliederungserfolg
ausgerichtet. Im Jahresdurchschnitt gab es 251.000
Maßnahmeteilnehmer, 24 Prozent weniger als 2002. Beschäftigung
schaffende Maßnahmen haben weiter an Gewicht verloren.
Jahresdurchschnittlich sind bundesweit 138.500 Arbeitnehmer gefördert
worden, 23 Prozent weniger als im Vorjahr.
Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
   der Bundesanstalt für Arbeit finden Sie im Internet unter
   http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/index.html
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesanstalt für Arbeit
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Tel.: 0911/179-2218
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