Der sächsische Maskendeal
Berlin (ots)
Im Bekanntenkreis des früheren Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) hat es Medienberichten zufolge zahlreiche Profiteure bei sogenannten "Maskendeals" gegeben. Laut einem Bericht von APOTHEKE ADHOC erhielt auch ein Unternehmen aus Leipzig einen Zuschlag, das zwar keine Erfahrung mit medizinischer Schutzausrüstung, dafür beste Kontakte in die CDU vorweisen kann - sogar zum Gastgeber von Spahns skandalumwitterten Spendendinner.
Auf einem Los für OP-Masken über mehr als 410 Millionen Euro erhielt im Frühjahr 2020 die Firma Simple Breath UG einen Zuschlag. Den Vertrag schloss das BMG am 15. April faktisch mit einer Briefkastenfirma mit 400 Euro Startkapital und keinerlei Expertise. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 18. Mai - da lief der Vertrag mit dem BMG längst. Zusätzlich wurde das Unternehmen aus dem Bundeswirtschaftsministerium mit einer Millionenförderung ausgestattet.
Hinter der Firma stehen Maximilian Schmidt (25) und Dr. Kevin Straßburger (33). Beide sind Mitglieder der CDU in Leipzig und dort bestens vernetzt. Als Simple Breath den Auftrag vom BMG erhielt, war Straßburger noch persönlicher Referent von Peter Zimmermann, Geschäftsführer der Leipziger Beratungsfirma Wolffberg und langjähriger Vertrauter und Duz-Freund von Spahn.
Überregionale Bekanntheit erlangte Zimmermann als Veranstalter des ominösen "Spendendinners" vom 20. Oktober 2020. Angeblich haben die Teilnehmer 9999 Euro an Spahns CDU-Kreisverband spenden sollen, einen Euro unterhalb der Grenze, ab der Spendernamen veröffentlicht werden müssen. Einen Tag später informierte das BMG, Spahn sei positiv auf Corona getestet worden.
Hat Simple Breath von diesem Netzwerk Zimmermann-Spahn profitiert? Zu den Kontakten befragt, schreibt Simple Breath: "Herr Spahn ist der Geschäftsführung nicht persönlich bekannt, es gab zu keinem Zeitpunkt direkten Kontakt zu Herrn Spahn." Nach eigener Darstellung war man einfach auf die Ausschreibung des BMG gestoßen.
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