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Einzelwürdigung Prof. Dr. Franz Daschner
"Mediziner und Ökonomen von der Notwendigkeit aktiven Umweltschutzes in ihren Krankenhäusern überzeugt"

Einzelwürdigung Prof. Dr. Franz Daschner / "Mediziner und Ökonomen von der Notwendigkeit aktiven Umweltschutzes in ihren Krankenhäusern überzeugt"
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Berlin/Osnabrück (ots)

Deutscher Umweltpreis 2000: Prof. Dr. Franz Daschner
"Der Name Daschner ist ein Synonym für Umweltschutz im
Krankenhaus. Seine Arbeit hat Medizinern und Ökonomen eine völlig
neue Sichtweise eröffnet und sie von der Notwendigkeit aktiven
Umweltschutzes in ihren durchaus mittelständischen Unternehmen
überzeugt." - Mit diesen Worten würdigte heute Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), die
Vergabe des Deutschen Umweltpreises der Stiftung an Prof. Dr. Franz
Daschner (60), Direktor des Instituts für Umweltmedizin und
Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg. Mit dem
geschäftsführenden Gesellschafter der Firma ENERCON in Aurich,
Diplom-Ingenieur Aloys Wobben (48), wird Daschner am 15. Oktober in
Potsdam aus der Hand von Bundespräsident Johannes Rau den mit einer
Million Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas in Empfang nehmen.
Vor Journalisten in Berlin charakterisierte Brickwedde den in
Regensburg geborenen Daschner als ein "streitbares Vorbild für die
Sache des Umweltschutzes, das die Krankenhaushygiene aus ihrem
langjährigen Schattendasein in das Bewusstsein anderer medizinischer
Fachdisziplinen gerückt hat". Seinem persönlichen und
wissenschaftlichen Engagement sei es zu verdanken, dass sich in
Deutschland eine Krankenhaushygiene entwickelt habe, die zu
erheblicher Verringerung der Umweltbelastung und Kosteneinsparungen
geführt habe, trotzdem aber einen internationalen Hygienestandard
garantiere. Brickwedde: "Es gibt in Europa keinen zweiten forschenden
Hochschulmediziner, der derartig umfassend Möglichkeiten des
systematischen Umweltschutzes in der Medizin erforscht und umgesetzt
hat."
Fast die Hälfte des Einkaufvolumens von Krankenhäusern entfalle
auf medizinische Produkte. Gleichzeitig trügen diese Artikel in
erheblichem Maße zum Abfallaufkommen in Krankenhäusern bei. Der
Aufwand an Material, Energie und Wasser liege beim
Krankenhauspatienten zehnfach höher als im häuslichen Bereich.
Daschner, Facharzt für Kinderheilkunde und seit 1976 Professor im
Universitätsklinikum Freiburg, habe sich folgerichtig für
ganzheitliche Umweltschutzlösungen eingesetzt. Vorbildlich seien die
Komplettlösungen am Standort Freiburg. Dort habe das gesamte Klinikum
auf Daschners Betreiben hin bereits 1994 Umweltleitlinien aufgestellt
und umgesetzt, die in einer Leitungsgruppe Umwelt von allen
Verantwortlichen regelmäßig kontrolliert würden - in Pflege,
Beschaffung, Wirtschaft, Technik und Universitätsbauamt. Dabei sei
der gesamte klinische Arbeitsbereich berücksichtigt worden vom
Einkauf über die Küche, die Wäscherei, die Energieversorgung, den
Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, die Entsorgung und
Vermeidung von Sondermüll, das Reinigen von Betten, das Vermeiden von
Einweg- zugunsten von Mehrwegmaterialien bis hin zur Kompostierung
von Grünabfällen.
Daschner sei es gelungen, seine eigenen Mitarbeiter und die
verschiedenen Abteilungen des Klinikums von seinen Ideen zu
überzeugen und sie mit ihnen gemeinsam im Team umzusetzen. Neben
einer Verminderung von Umweltbelastungen habe das auch zu
Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen geführt bei gleichzeitiger
Wahrung internationaler Hygienestandards.
Das Freiburger Institut sei das erste weltweit gewesen, das sich
ökologischen Aufgaben in Forschung und Lehre gestellt habe.
Brickwedde: "Dazu mussten konservative Bedenkenträger positiv
beeinflusst und das bisherige herkömmliche Denken und Arbeiten in der
Medizin aufgebrochen werden." Daschners große Sachkenntnisse, sein
Einfallsreichtum und Mut hätten den Umweltschutz im Gesundheitswesen
etabliert. Sein Institut - seit 1976 von anfänglich fünf Mitarbeitern
auf inzwischen über 60 angewachsen - sei 1996 mit dem Hygieneinstitut
der Freien Universität Berlin vom Bundesgesundheitsministerium zum
Nationalen Referenzzentrum für Krankenhaushygiene gewählt worden. Das
von Daschner gegründete und unter seiner Leitung stehende
Beratungszentrum für neue Standards im Hygienemanagement - ein
Unternehmen des Universitätsklinikums Freiburg - berate mittlerweile
100 Kliniken mit über 20.000 Betten auf dem Gebiet der
kostensparenden, umweltschonenden Krankenhaushygiene.
Getragen von einer auf den Umweltschutz gerichteten hohen
ethischen Verpflichtung seines Handelns habe Daschners Arbeit nicht
nur ehemalige Schüler "angesteckt" und in seinem Sinne handeln
lassen. Gerade auch die Industrie habe er für seine Ziele
interessieren und einbinden können.
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Rückfragen bitte an:

Tel. 05 41/96 33-521
Fax 05 41/96 33-198
Franz-Georg Elpers
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

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