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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

"Menschen durch Kommunikation zur Übernahme von Verantwortung für unsere Umwelt bewegen"
7. Internationale Sommerakademie der DBU heute in Ostritz eröffnet - "Umweltkommunikation - vom Wissen zum Umwelthandeln"

Ostritz/Osnabrück (ots)

"Änderungen von Kommunikations- und
Handlungsansätzen vollziehen sich in Zeiträumen von Generationen.
Ziel muss es sein, den Gedanken des vorsorgenden Umweltschutzes tief
in den Köpfen der Menschen zu verankern und sie zur Übernahme von
Verantwortung für unsere Umwelt zu bewegen. Umweltkommunikation soll
den Menschen befähigen, sich an Entscheidungsprozessen zu
beteiligen." - Mit diesen Worten unterstrich heute zum Auftakt der 7.
Internationalen Sommerakademie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU) im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz
(Sachsen) Dr. Herlind Gundlach, Staatssekretärin im Hessischen
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, die Bedeutung der
Umweltkommunikation als Schlüssel zu umweltgerechtem Handeln der
Menschen.
Gundelach betonte, Umweltkommunikation könne die Diskrepanz
zwischen Umweltwissen und tatsächlich umweltfreundlichem Agieren
bewältigen. Menschen könnten durch Umweltkommunikation befähigt
werden, ihre Möglichkeiten für den Umweltschutz abzuwägen und
naturverträglich, zukunftsorientiert zu handeln. Nachhaltige
Entwicklung könne nicht auf den "neuen Menschen" warten, der von
notwendiger Einsicht geprägt sei. Nachhaltige Entwicklung müsse schon
heute in Gang gesetzt werden. Dazu müsse jeder Einzelne beruflich,
aber auch privat beitragen.
DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde hatte bei der Eröffnung zuvor
betont, die Umweltkommunikation nehme in der Förderarbeit der DBU
eine wichtige Rolle ein. Mehr als 1.200 der bisher geförderten 4.200
Projekte hätten direkt zur Umweltkommunikation beigetragen. Sie seien
mit über 540 Millionen Mark unterstützt worden; ein Betrag, der fast
ein Drittel der bisher von der Stiftung ausgereichten Fördermittel
ausmache.
Umweltkommunikation sei mittlerweile ein eingeführter Begriff.
Dennoch werde die Rolle, die sie für die Etablierung umweltgerechten
Verhaltens in der Bevölkerung spiele, oft unterschätzt. Umweltschutz
müsse mit sozialem und ökonomischen Handeln verknüpft und nicht als
"Sonderaufgabe" betrachtet werden. Nur durch seine Verankerung im
Alltag der Menschen könnten Änderungen dauerhaft herbeigeführt
werden. Die besten Ideen zur Entlastung der Umwelt seien nutzlos,
wenn sie niemand kenne und anwende.
Die große Zahl der Teilnehmer, aber auch die breite Vielfalt der
Bereiche, aus denen die 40 teilnehmenden Referenten der
Sommerakademie kämen, beweise, dass der Umweltkommunikation in
Fachkreisen bereits diese Rolle eingeräumt werde. So beteiligen sich
das niedersächsische Kultusministerium, die ZDF-Umweltredaktion, das
Adolf Grimme Institut, die Axel Springer AG und das Umweltbundesamt
ebenso mit Beiträgen wie Naturschutzorganisationen, Universitäten,
Forschungsinstitute und Projektpartner der DBU. "Auch durch die
Arbeitskreise und Diskussionen hier vor Ort wollen wir Möglichkeiten
erörtern, diese Bedeutung auch in die Bevölkerung zu tragen", so
Brickwedde. Schließlich sei es die breite Masse, die man mit
Maßnahmen in der Umweltkommunikation erreichen müsse, um spürbare und
umweltrelevante Verbesserungen zu erzielen.
Als Beispiele für erfolgreiche Umweltkommunikation nannte
Brickwedde DBU-Projekte, die neue Wege der Umweltbildung und
-wissensvermittlung aufgezeigt hätten. Mithilfe des Projekts
"Graslöwen TV", einer Kooperation des Zentrums für
Umweltkommunikation der DBU - kurz ZUK - mit dem Kinderkanal, würden
zurzeit neue altersgerechte Umweltkommunikationsformen im Fernsehen
für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren entwickelt. Bei dem im
Herbst 2000 bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb seien 170
Einsendungen eingegangen. Die ausgewählten drei Vorhaben seien ab
Winter 2002/03 im Kinderkanal zu sehen. "Wir wollen mit diesem
Projekt zeigen, dass informatives Fernsehen für Kinder nicht
belehrend und langweilig sein muss, sondern die jungen Zuschauer mit
Spannung und Spaß zu umweltorientiertem Handeln anregen kann", sagte
Brickwedde.
Als weiteres beispielhaftes Projekt hob Brickwedde das
Umweltbildungszentrum Noller Schlucht in Dissen bei Osnabrück hervor.
Hier werde die "Öffnung von Schule" in vorbildlicher Weise
praktiziert. In Kooperation mit etwa 25 Schulen der Region, der
Universität Osnabrück, dem Staatlichen Forstamt, dem Landkreis
Osnabrück, der Stadt Dissen und mit Unterstützung der
Niedersächsischen Kultus-, Umwelt- und Landwirtschaftsministerien
würden Teile des Noller Bachtales renaturiert. Durch ihre Einbindung
in konkrete Planungs- und Umsetzungsprozesse könnten die Schüler
Umwelt- und Naturschutzfragen besser verstehen und für sie
sensibilisiert werden. Die Schüler übernähmen in sich abgeschlossene
Teilaufgaben, die Module im gesamten Renaturierungsprozess seien. Sie
deckten beispielsweise durch den Menschen verursachte Störstellen am
Bach auf und wirkten an der stellten einen Maßnahmenkatalog für die
Renaturierungsmaßnahmen auf. Maßnahmen wie das Anpflanzen von Eschen-
und Erlenbeständen am Bachufer könnten sie anschließend selbst
durchführen.
Fotos zum Thema finden Sie auf der Homepage der Stiftung unter
www.dbu.de im Bereich Presse
Pressesprecher:
Franz-Georg Elpers

Kontakt:

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel.: 0541/9633-521
Fax: 0541/9633-198
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

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