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Zündende Idee für neue Erdgasmotoren: "Öko-Brummis" bald auf Überholspur?

Dortmund / Gelsenkirchen (ots)

Experten aus Ruhrgebiet entwickeln neue Technologie -
Brückenschlag zur Nutzung alternativen Kraftstoffs - DBU fördert mit
373.000 Euro
Wenn die Idee der GVH Entwicklungsgesellschaft für
Verbrennungsmotoren und Energietechnik (Gelsenkirchen) und der
Fachhochschule (FH) Dortmund bei den Herstellern von Motoren für
Busse und Lkw zünden sollte, könnten die Zeiten übermäßiger
Umweltbelastungen durch "Brummis" bald vorbei sein. Mit einer neuen
Technik wollen die Experten den Erdgaseinsatz so verbessern, dass
erstmals in dieser Fahrzeugklasse ernste Chancen für die
Markteinführung des alternativen Kraftstoffes bestehen. Prof. Dr.
Ulrich Hilger von der FH Dortmund: "Bisher verbrauchen Erdgasmotoren
nach teuren Umrüstaktionen 40 Prozent mehr Kraftstoff als Diesel. Das
hat ihre Verbreitung verhindert. Unsere Technologie sichert den
Käufern nach zehn Jahren ein wirtschaftliches Plus von 15 Prozent." -
Gefördert hat die Entwicklung mit 373.000 Euro die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück.
Zwar machten die vier bis sechs Millionen Nutzfahrzeuge etwa nur
ein Zehntel aller Fahrzeuge in Deutschland aus. Gleichwohl seien sie
aber für die Hälfte der Umweltbelastungen verantwortlich, die durch
Verbrennungsprozesse in Motoren entstehen, verdeutlicht Hilger die
Dimension des neuen Verfahrens. Bereits vor Jahren sei man deshalb
auf den Einsatz von Erdgas vor allem bei kommunalen Fahrzeugen und
Bussen gekommen, weil die durch häufiges Stoppen und Anfahren in
besonderem Maße Energiefresser und Umweltsünder seien.
Um aber Dieselfahrzeuge auf Erdgas umzustellen, sei es bisher
notwendig gewesen, sie zu Ottomotoren umzurüsten. Das habe zwar zu
wesentlichen Umweltentlastungen im Vergleich zu Dieselmotoren
geführt. Wirtschaftlich habe sich das aber nicht gerechnet, weil
neben den hohen Kosten für das Umrüsten der Kraftstoffverbrauch
solcher Fahrzeuge bis zu 40 Prozent höher sei als bei den
Dieselmodellen.
Mit der in Dortmund und Gelsenkirchen neu entwickelten Technik
entfalle die aufwändige Umrüstung der Motoren. Das Erdgas könne
direkt in den Brennraum des Dieselmotors eingeblasen und dort mit
einer herkömmlichen Glühkerze - wie sie bei kleinen und mittleren
Dieselmotoren als Kaltstarthilfe eingesetzt werden - gezündet werden.
Das entspreche der hochmodernen Einspritztechnologie, die für
flüssige Kraftstoffe im Dieselmotorenmarkt bereits weit verbreitet
eingesetzt werde. Dr. Bernd Bartunek, GVH-Geschäftsführer: "Unsere
Technologie verknüpft in idealer Weise die positiven Eigenschaften
des umweltfreundlichen Kraftstoffes Erdgas mit dem hohen
Wirkungsgradpotenzial heutiger Dieselmotoren: Nicht mehr
Kraftstoffverbrauch als beim Diesel bei gleicher Leistungsstärke,
aber weniger Schadstoffbelastungen."
Während also herkömmliche Erdgasottomotoren wegen ihrer hohen
Anschaffungs- und Betriebskosten wirtschaftlich uninteressant seien,
bestünden gute Aussichten, dass die neue Technologie erstmals
wirklich die Möglichkeit der Markteinführung eines alternativen
Kraftstoffes biete, betont auch DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde.
Dem Erdgas komme damit eine Brückenfunktion für einen verstärkten
Einsatz erneuerbarer Energien zu, wie er sich in vielleicht 50 bis 70
Jahren in der Nutzung von Wasserstoff niederschlagen werde. Notwendig
sei dazu natürlich noch eine bessere Versorgung in Deutschland mit
Erdgas-Tankstellen. Hilger: "Von den 14.000 Tankstellen bieten heute
210 Erdgas an. Ich bin zuversichtlich, dass es in fünf Jahren 1.000
gibt."
Vor allem aber müssten die Motorenhersteller davon überzeugt
werden, diesen neuen Weg mitzugehen. Denn nach den negativen
wirtschaftlichen Erfahrungen, die sie mit der herkömmlichen
Umrüsttechnik auf Erdgas gemacht hätten, herrsche doch eine gewisse
Skepsis gegenüber dem Einsatz dieses umweltschonenderen Kraftstoffes
in der Motorentechnik vor. Hilger: "Die ist aber völlig unbegründet."
Hinweis an die Redaktionen: 
   Sie erreichen Dr.-Ing. Bernd Bartunek für vertiefende Fragen unter
Telefon 0209/590100-0, Fax 0209/590100-19.
Fotos finden Sie zur kostenlosen Veröffentlichung auf der Homepage
der DBU unter http://www.dbu.de/idx/indexPresse.htm

Kontakt:

Franz-Georg Elpers
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541/9633-521
Fax 0541/9633-198
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

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