Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Zum weltweiten Tag des Wassers am 22. März: 110 Millionen Euro für nachhaltigen Umgang mit Lebensquelle Wasser
Osnabrück (ots)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützte 540 Gewässer-, Wasser- und Abwasser-Projekte
"Schon jetzt hat mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es wird höchste Zeit, sich der Bedeutung dieses zentralen Umweltproblems endlich bewusst zu werden." - Mit diesen Worten unterstreicht Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, anlässlich des Internationalen Tag des Wassers am 22. März die Bedeutung der DBU-Förderbereiche Gewässer, Wasser und Abwasser für den globalen Umweltschutz: "Zum Schutz der lebenswichtigen Ressource Wasser haben wir 540 Projekte mit 110 Millionen Euro unterstützt." Dabei reicht die Vielfalt der Projekte von Pflanzenkläranlagen und Renaturierungsmaßnahmen bis zur Unterstützung internationaler Projekte für den Gewässerschutz. "Aktuelle Zahlen belegen, dass sich der Wasserverbrauch global in den letzten 50 Jahren vervierfacht und die Wasserqualität weltweit stetig abgenommen hat", betont Brickwedde. Projekte rund um dieses Thema blieben daher auch zukünftig ein Schwerpunkt in der Fördertätigkeit der Stiftung.
Der internationale Charakter von Projekten gewinne auch hier an Bedeutung: "Die Hauptursache für die weltweit immer bedrohlichere Wasserknappheit sind Verschwendung und Verschmutzung. Maßnahmen zur Bewältigung dieses Problems dürfen daher nicht von Ländergrenzen beschnitten werden", betonte Brickwedde. So unterstütze die DBU mit 200.000 Euro Projekte in Lettland, Litauen und Estland, mit denen durch Wissenstransfer die Etablierung einer umweltfreundlichen Abwasserbeseitigung gefördert werde. Ein deutsches Ingenieurbüro wolle besonders im ländlichen Raum Osteuropas den Betrieb von Pflanzenkläranlagen vorantreiben.
Bereits erfolgreich abgeschlossen sei ein Projekt des Planungsbüros für Gewässerschutz (KLS) in Hamburg. Dieses habe gemeinsam mit der Stadt Swardez (Polen), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und weiteren kompetenten polnischen Partnern ein Konzept für die Revitalisierung des Seenverbundes der Cybina (Polen) entworfen. "Dass die Effekte von Umweltschutz nicht an Ländergrenzen halt machen, verdeutlicht auch dieses Projekt. Die Cybina mündet über die Warta in die Oder. Umweltentlastung in Polen spürt man somit auch auf deutscher Seite", hob Brickwedde hervor. Die DBU förderte dieses Vorhaben mit 100.000 Euro.
Bis zu 50 Kubikmeter Wasser verbrauchen deutsche Bürger jährlich; 25-mal so viel, wie ein Bewohner Somalias zur Verfügung habe. Dabei gehe weltweit immer mehr wertvolles Trinkwasser durch Verschmutzung verloren, da nur fünf Prozent aller Abwässer der Erde gereinigt würden. Umso wichtiger sei es, Giftstoffe im Trinkwasser schnell zu erkennen. Dabei scheitere eine schnelle Vor-Ort-Analyse oft noch an den aufwändigen Labortests. Das NORDUM Institut für Umwelt und Analytik aus Kessin (Mecklenburg-Vorpommern) wolle mithilfe einer DBU-Förderung von 76.000 Euro einen innovativen Biosensor entwickeln, mit dem laborunabhängig Schadstoffe nachgewiesen werden könnten. Dieser Sensor basiere auf Hefezellen, die, eingebracht in das zu untersuchende Wasser, als Reaktion auf bestimmte Giftstoffe ihre Gärung verlangsamen. Bei einem positiven Befund könne dann ein Labor die genaue Zusammensetzung der Schadstoffe ermitteln. Der Preis von unter fünf Euro mache eine große Nachfrage nach diesem neuen und auch für den Laien unkomplizierten Messverfahren möglich. "Erneut beweist hier ein mittelständisches Unternehmen, dass innovative Ideen im Umweltschutz nicht teuer sein müssen", freute sich Brickwedde.
Auch das Engagement der internationalen Initiative "Living Lakes", die die großen Seen der Erde als Trinkwasserreserven schützen will, fand in drei Projekten Unterstützung durch die DBU. Insgesamt 287.000 Euro investierte die europaweit größte Umweltstiftung unter anderem in den Aufbau eines Netzwerkes zwischen den 37 bisher beteiligten Seen vom Bodensee über den sibirischen Baikalsee bis zum Biwa See in Japan. "Diese Seen müssen vor einer weiteren Verschmutzung bewahrt werden, um den für die Trinkwasserversorgung notwendigen intakten Wasserkreislauf nicht zu gefährden", hob Brickwedde hervor. In einem Land wie Deutschland, dessen öffentliches Kanalnetz in seiner Länge der Distanz von der Erde bis zum Mond (400.000 Kilometer) entspräche, sei es nicht vorstellbar, dass nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation alle zwölf Sekunden ein Mensch an den Folgen von unreinem Wasser stirbt. Industrienationen wie Deutschland käme eine Vorbildfunktion zu, da hier Wasser jederzeit und billig zur Verfügung stehe.
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