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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Flutopfer: Fördermittel fließen flexibel DBU bewilligt 2,8 Millionen Euro
Kuratorium der größten Umweltstiftung Europas bewilligte gestern Abend Programm - Hochrangige Kulturgüter sichern und bewahren

Osnabrück (ots)

Mit 2,8 Millionen Euro wird die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, in Sachsen und Sachsen-Anhalt
bei der Beseitigung von Schäden helfen, die durch die
Hochwasserkatastrophe dieses Sommers an national wertvollen
Kulturgütern, Bildungs- und Forschungseinrichtungen entstanden sind.
Das Kuratorium der größten Umweltstiftung Europas beschloss gestern
Abend in Osnabrück diesen ersten Teil eines umfangreichen Programms,
dessen Abwicklung unbürokratisch und schnell schon in den nächsten
Tagen in Angriff genommen werden soll. Das teilte DBU-Generalsekretär
Fritz Brickwedde in einer Presseerklärung mit. Bereits während der
katastrophalen Tage Mitte August hatte Kuratoriumsvorsitzender Prof.
Dr. Hans Tietmeyer angekündigt, die Stiftung werde die Menschen in
Ostdeutschland nicht im Stich lassen und im Rahmen des
Stiftungszwecks Wege finden, bei der Beseitigung der Umweltschäden zu
helfen und Projekte des vorbeugenden Hochwasserschutzes zu fördern.
Zeitgleich mit dem Rückgang der Fluten hatten sich die Mitarbeiter
der DBU daran gesetzt, eine Bestandsaufnahme der Schäden an
geförderten Projekten zu machen, die entlang der Schneise der
Verwüstung entstanden waren. DBU-Generalsekretär Brickwedde hatte
sich darüber hinaus selbst vor Ort mit Sachverständigen und
Eigentümern in Dresden, Bad Schandau, Pirna, Weesenstein und den
Verantwortlichen im Dessau-Wörlitzer Gartenreich unterhalten und ein
Bild von den Schäden gemacht.
Zahlreiche der umweltentlastenden, innovativen Modellprojekte, die
die DBU in Sachsen und Sachsen-Anhalt gefördert habe - in den
elfeinhalb Jahren ihres Bestehens insgesamt 860 mit 184 Millionen
Euro - seien gefährdet, erläuterte Brickwedde. Bei vielen bereits
abgeschlossenen Vorhaben seien die Ergebnisse durch die
Naturkatastrophe nun wieder infrage gestellt. Nach einer ersten
vorläufigen Bilanz treffe das in den beiden Bundesländern zehn
DBU-Projekte, die einen Gesamtschaden von über zehn Millionen Euro
erlitten hätten. Hier wolle die DBU nach Abzug der durch Drittmittel
gedeckten Beträge mit ca. 1,9 Millionen Euro helfen.
Dies gelte für das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz, das
Umweltzentrum Dresden, die Sächsische Bindungsgesellschaft in
Dresden, das Winfriedhaus in Schmiedeberg, Dom und Benno-Kirche in
Meissen, den alten katholischen Friedhof in Dresden, das
Umweltzentrum der Handwerkskammer Leipzig in Trebsen, die
forstwissenschaftliche Fakultät in Tharandt sowie das
Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Da bei einigen dieser Projekte noch
nicht feststehe, welcher Teil des Gesamtschadens durch Drittmittel
abgedeckt sei, handele es sich bei den kalkulierten Beträgen um
Maximal-Beträge.
Daneben sei auch eine Vielzahl weiterer hochrangiger Kulturgüter
durch die Hochwasserfluten beschädigt worden, die bisher nicht von
der DBU gefördert worden seien. Viele dieser Denkmäler seien erst vor
kurzem saniert worden. Ihren Eigentümern - zumeist Kirchengemeinden -
falle es daher besonders schwer, für die nun erneut erforderlichen
Reparaturen die Mittel aufzubringen. Mit DBU-Geldern rechnen könnten
hier das Zisterzienserkloster Buch, die Johanniskirche Bad Schandau,
die Klosterkirche Pirna, die Saalkirche Oberglaucha, die
Schifferkirche Maria am Wasser in Dresden, Schloss und Schlosspark
Weesenstein, die Stadtkirche Unserer Lieben Frau in Grimma, die
Tonnengewölbe des Hauses der Kathedrale in Dresden und die
Fürstenkirche Dessau-Waldersee. Außerdem solle die zerstörte
Versuchsanlage Kaditz des Instituts für Siedlungs- und
Industriewasserwirtschaft der Technischen Universität (TU) Dresden
wieder hergestellt werden. Insgesamt sollen für diese Projekte bis zu
900.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.
Die DBU, die bereits 23 Projekte des vorbeugenden
Hochwasserschutzes mit über sieben Millionen Euro bewilligt hat, will
diesen fachlichen Ansatz massiv vorantreiben. So soll bereits im
Frühjahr 2003 ein millionenschweres Bündel von Projekten zur
Revitalisierung von Auenlandschaften geschnürt werden. Am 24./25.
Oktober findet im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU ein
Kolloquium statt, bei dem die führenden Experten zum vorbeugenden
Hochwasserschutz in der Land- und Forstwirtschaft, in Siedlungsräumen
sowie in Flüssen und Auen beraten werden. Mit diesen Aussagen zu
notwendigen Entwicklungen in der Zukunft will sich dann auch das
Kuratorium der DBU in seiner nächsten Sitzung im November erneut
befassen, die aus diesem Anlass vom ursprünglich geplanten Tagungsort
Berlin nach Dresden verlegt wurde.

Kontakt:

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541/9633-521
Fax 0541/9633-198
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

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