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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

"Neue Wege im wirtschaftlichen Prozess in Gang bringen - für Umweltschutz und Wettbewerbsfähigkeit"

Osnabrück (ots)

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Hans Tietmeyer scheidet am
29. Mai aus dem Amt - Anerkennung für Arbeit von Trittin und Töpfer
Zur Euphorie neigt der Mann nicht. Das passt so gar nicht zu
seinem Naturell. Weltgereist zwar, aber eben doch Westfale - durch
und durch. Die Beine unter dem Konferenztisch weit ausgestreckt und
auf die Hacken gestellt, kreisen kaum merkbar und synchron. Und
verraten ihn: Er muss wohl doch zufrieden sein. Das kann er auch.
Immerhin: Der größten Umweltstiftung Europas "Charakter und Richtung
gegeben" zu haben, bescheinigt ihm Bundesumweltminister Jürgen
Trittin. Und auch Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des
Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und Träger des
Deutschen Umweltpreises, attestiert ihm, "mit großer Zielstrebigkeit,
breiter Sachkenntnis und hoher persönlicher Integrität das Profil der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt entscheidend geformt" zu haben. Am
29. Mai ist dennoch "Schicht": Die Satzung lässt da keinen Spielraum.
Prof. Dr. Hans Tietmeyer geht von "Bord" - geistiger Mitvater,
Planer, Konstrukteur, Steuermann und Motor der DBU in einer Person.
Die 54. Sitzung des DBU-Kuratoriums, des Vorstands der Stiftung,
im Berliner Savoy-Hotel ist die letzte, die Tietmeyer als
Vorsitzender leitet. Seit der Premiere am 7. Dezember 1990 hat er nur
zweimal aus triftigem Grund gefehlt und immer durch akribische
Vorbereitung geglänzt - obwohl er sich durch dickste Ordner wühlen
musste, obwohl er als damaliger Präsident der Deutschen Bundesbank
überall auf der Welt präsent war. "Die DBU ist mit seinem Einsatz zu
einer der bedeutendsten, angesehendsten und wirkungsvollsten
Umweltstiftungen in Deutschland, Europa und weltweit geworden. Die
Tatsache, dass die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als eine
Milliarde Euro für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt hat, ist ein
Indiz für diesen Erfolg. Diese Stiftung setzt hohe Maßstäbe für eine
offene Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und technischen
Umweltproblemen", formuliert es Klaus Töpfer.
Ihm als damaligem Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und
seinem damaligen Chef Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel ging es
Ende der 80er Jahre vor allem darum, "neues Wissen und Erkenntnisse
in die Praxis umzusetzen und zu einer vorsorgenden Umweltpolitik
beizutragen", wie es Tietmeyer selbst formuliert. Und ergänzt: "Es
geht nicht nur um ein Konservieren von Natur. Es geht darum, neue
Wege im wirtschaftlichen Prozess in Gang zu bringen - für
Umweltschutz und Wettbewerbsfähigkeit."
Wettbewerbsfähigkeit, das heißt bei ihm vor allem und in erster
Linie Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen.
Immerhin: Über 70 Prozent der Fördergelder - mithin 700.000 Millionen
Euro - sind in diesen gut zwölf Jahren direkt und indirekt dieser
Klientel zugeflossen. Ein ökologisches Fitnessprogramm für den
Mittelstand! Klaus Töpfer bewertet das so: "Der besondere Einsatz von
Prof. Dr. Tietmeyer für die kreative Kraft kleiner und mittlerer
Unternehmen im Bereich umweltverträglicher Techniken ist besonders
herausragend." Akzeptanz bei den Konsumenten zu gewinnen, das - da
ist sich Tietmeyer sicher - "gewinnt an Bedeutung", deshalb muss
"produktives Wissen gefördert und in neue Verfahren umgesetzt
werden". Tietmeyer: "Wir müssen nicht tagesbezogen operieren, sondern
zukunftsorientiert: Stiftung als Anstifter!"
Bei all dem die Wirtschaftlichkeit der DBU nie aus den Augen
verloren zu haben, bereitet dem Ex-Banker schon fast diebische
Freude. Die 1,28 Milliarden Euro - das ursprüngliche Stiftungskapital
- real, also nach Abzug der Inflationsverluste, fast erhalten zu
haben, zeigt ihm, dass auch hier Ökonomie und Ökologie zusammen gehen
können. Stimmen muss die Chemie aller handelnden Akteure, um Dinge
voranbringen zu können. Tietmeyer sagt es mit seinen Worten so: "Es
muss einen Geist der Kooperation geben und eine gemeinsame
Grundorientierung." Beides attestiert er Mitkuratoren und
Geschäftsstelle. "Wir haben in Gang gesetzt, was auch
zukunftsorientiert ist," bilanziert er. Und ist wohl doch zufrieden -
Westfale hin oder her...
Fotos zur Meldung finden Sie zur kostenlosen Veröffentlichung   
   unter www.dbu.de.

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers, Pressesprecher
Tel. 0541/9633-521
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

Katja Diehl, Redakteurin
Tel. 0541/9633-522
E-Mail: k.diehl@dbu.de

Heidrun Linnemann, Sekretariat
Tel. 0541/ 9633-521
E-Mail: h.linnemann@dbu.de

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