Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Wenn Nachhaltigkeit Schule macht: Interaktives Internetportal gestartet
"Informationsdrehscheibe" will alle an Berufsbildung beteiligten Personen erreichen - DBU hilft mit 124.000 Euro
Bonn (ots)
Guten Beispielen aus Betrieben, Berufsschulen, Bildungszentren und anderen Institutionen eine moderne Präsentationsplattform zu bieten, damit so ihre vorbildliche Arbeit Schule machen kann - das ist das Ziel einer neuen Informations- und Kommunikationsagentur. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gaben heute im Rahmen der bundesweiten Fachtagung "Nachhaltigkeit in Berufsbildung und Arbeit" in Bonn den Startschuss zu dem Projekt und schalteten unter www.bibb.de/nachhaltigkeit eine jetzt interaktive Informations- und Kommunikationsplattform für alle an der Berufsbildung Beteiligten frei. Das Projekt wird mit 124.000 Euro von der größten Umweltstiftung der Welt gefördert.
Seit Jahren werde in Fachkreisen, die sich mit Berufsbildung und nachhaltiger Entwicklung befassen, Transparenz über bestehende Projekte, Materialien und Methoden eingefordert, betonte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde anlässlich der Tagung mit 300 Teilnehmern. Diese Diskussion werde nun aufgegriffen, um die erkannten Defizite schrittweise abzubauen. Die Agentur werde durch einen stärkeren Einsatz elektronischer Medien und einen gezielten, interaktiven Kontakt zu einer dauerhaften Dokumentations- und Kommunikationsplattform zum Thema "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung" ausgebaut, betonte BIBB-Präsident Manfred Kremer.
Die Zielgruppe der Agentur, die sich als Informationsdrehscheibe versteht, sind alle an der Berufsbildung beteiligten Personengruppen. Dieses sind z.B. das Berufsbildungspersonal in Berufsbildungsstätten, in Betrieben und Schulen, über- und außerbetrieblichen Bildungseinrichtungen, die Berufsbildungsexperten von Kammern, Mitglieder in Prüfungsausschüssen, Fachverbänden, Gewerkschaften, Behörden und Ministerien. Darüber hinaus werden auch wissenschaftliche Institute, Hochschulen und Förderinstitutionen die Agentur nutzen können.
Basis für die virtuelle Sammelstelle von Praxisbeispielen bildet die Internetplattform. Sie bietet Praxisbeispiele, Materialien, Ausbildungshilfen, die für eine rasche und leicht nachvollziehbare Umsetzung auf unterschiedlichen Ebenen der Berufsbildungspraxis erforderlich sind. "Besonders innovativ am jetzt gestarteten Netzwerk ist die Möglichkeit, nicht nur Informationen zunächst über das Internet zu erhalten, sondern in unterschiedlichen Arbeitsgruppen dann auch persönlich gemeinsam mit anderen an der Weiterentwicklung gelungener Praxisbeispiele zu arbeiten", sagte DBU-Expertin Verena Exner.
Die gemeinsamen Aktivitäten des BIBB und der DBU sind eingebettet in die von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufene Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". 2002 beschloss die UN-Vollversammlung, für die Jahre 2005 bis 2014 eine Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" auszurufen. Ihr Ziel ist es, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in den nationalen Bildungssystemen zu verankern. "Wir freuen uns besonders, dass bereits neun unserer Berufsbildungsprojekte als Dekadeprojekte ausgewählt wurden und morgen ihre Auszeichnung erhalten," betonte Brickwedde. Insgesamt hat die DBU in diese Projekte fast 2,1 Millionen Euro investiert.
Unter anderem unterstützt die DBU eine Initiative der Katholischen Landvolkhochschule Oesede (Niedersachsen): Zusammen mit der gemeinnützigen Vertriebs- und Auftragsbeschaffung für Behindertenwerkstätten (VAB, Friesoythe) und dem Verein CaPHANDY (Nauort) bildet sie technische Leiter von Behindertenwerkstätten zu Fachwirten für nachhaltiges Wirtschaften fort. Das Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung Heilbronn/Mannheim (IVT) hat mit sieben kleinen und mittelständischen Firmen ein Prämiensystem entwickelt, das Fahrer belohnt, die besonders sicher, umweltschonend und damit wirtschaftlich fahren. So gelang es einer Spedition, ausschließlich durch die optimierte Nutzung von Laderaum 60.000 Liter Kraftstoff pro Jahr einzusparen. "Das Projekt hat gezeigt, dass Umweltmanagementsysteme nicht zwangsläufig im Konflikt von Gewinnmaximierung und Rentabilität stehen", so Brickwedde.
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