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Solarlampen für Mali - damit dem Umweltschutz ein Licht aufgeht
Ehrenamtlich engagieren sich Berufsschüler für Entwicklungsländer - DBU fördert mit 90.000 Euro

Freilassing (ots)

Elektrische Energie ist für mehr als zwei
Milliarden Menschen vor allem in ländlichen Regionen immer noch
unerreichbar. "Allein in Afrika sind mehr als 50 Millionen
umweltbelastende Petroleumlampen in Gebrauch", schätzt Eberhard Mohr
vom "solarprojekt freilassing". Doch der Einstieg in den Ausstieg
könnte jetzt geschafft sein: 200 Solarlampen für Familien und
öffentliche Einrichtungen in Mali fertigten die engagierten
Mitglieder eines bayrischen Solarprojektes seit Anfang 2004 - und die
Lampen fanden in Afrika reißenden Absatz. Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) unterstützte die Initiative mit rund 25.000 Euro. "Die
Nachfrage nach dem Solarlicht für Mali ist weiterhin so groß, dass
wir nun auch die Entwicklung einer neuen Solarlampen-Technik für
weitere 1000 Leuchten mit rund 66.000 Euro fördern", betont
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.
Die innovative Lichtquelle des "solarprojektes freilassing" hat
entscheidende Vorteile. Zum einen ist sie unabhängig vom öffentlichen
Stromnetz. Zum anderen schont sie die Umwelt: Die Öllampen in Afrika
belasten die Erdatmosphäre mit jährlich 16 Tonnen Kohlendioxid und
sondern gesundheitsschädlichen Ruß ab. "Durch den Einsatz von
Solarlampen mit ihrem gesunden, hellen und gefahrlosen Licht können
Schadstoffe vermieden und wertvolle Kosten für Petroleum eingespart
werden", fasst Mohr die Vorteile zusammen.
Die Idee enstand 1996 in einer Schüler-Lehrer-Gruppe der
Staatlichen Berufsschule Berchtesgadener Land in Freilassing: Sie
wollten ein Solarprojekt auf die Beine stellen. Anfangs bauten die
angehenden Industriemechniker und Werkzeugmacher nur Solarkocher. Im
Jahr 2000 entwickelten sie dann gemeinsam mit ihren
Ausbildungsbetrieben eine Solarlampe, die in Bausätzen in
Entwicklungsländer gesandt und dort montiert werden kann. Damit aber
nicht genug: Die ehrenamtlichen Tüftler in Freilassing entwickelten
auch Konzepte und Hilfsmittel, um die Lampen gerade an arme
Bevölkerungsschichten verteilen zu können, bildeten vor Ort
Werkstattpersonal und Projektleiter aus. Eine Hilfe zur Selbsthilfe:
Mittlerweile organisieren vier Werkstätten nicht nur im afrikanischen
Mali die Solarlampenvermietung. Ein cleveres System, bei dem
Dorfbewohner die Lampen ohne große Anfangsinvestitionen erhalten. Nur
zum Aufladen des Akkus müssen sie einen kleinen Beitrag leisten.
Dieser ist aber niedriger als die Kosten für Petroleum. Mit dem
eingenommenen Geld decken sich die Werkstattkosten. Das Personal kann
weitere Lampen aus Bayern ordern oder gemeinnützige Anlagen wie
Brunnen finanzieren.
Mit dem Folgeprojekt unterstützt die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt nun die Weiterentwicklung der Solarlampen. Statt
Leuchtstoffröhren, die Spuren von Quecksilber enthalten,  kommen
Leuchdioden (LEDs) zum Einsatz. Die umweltbelastenden
Nickel-Kadmium-Akkus werden durch moderne Energiespeicher auf der
Basis von Metall und Wasserstoff ersetzt. "Die Lampen halten dadurch
praktisch ewig, sind leichter, kurzschlusssicher, einfacher zu
montieren und die Akkus können problemlos entsorgt werden" erläutert
DBU-Projektleiter Dr. Roland Digel. Mit Hilfe der DBU-Förderung kann
das "solarprojekt freilassing" das Solarlicht entwickeln und in einem
breit angelegten Feldversuch mit 1000 Lampen in Mali testen.
"Die Idee der Nachhaltigkeit im Sinne einer ökologischen,
ökonomischen und sozialen Verantwortung findet in diesem Projekt ein
gelungenes Beispiel. Es ist schön zu sehen, wie viel durch
ehrenamtliches Engagement geleistet werden kann", betont Brickwedde.
Eine Einschätzung, die auch amtlich bestätigt wurde: Das
"solarprojekt freilassing" wurde als offizielles Projekt der
UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet. 2003
erhielten die Mitglieder außerdem den Deutschen Solarpreis und die
Bayerische Umweltmedaille.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
http://www.dbu.de

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