NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Die Seuchengefahr steigt
Immer mehr Krankheiten werden von Tieren auf Menschen übertragen
Ökologisches Ungleichgewicht ist die Ursache für größere Seuchengefahr
Hamburg (ots)
Hamburg, 20. Dezember 2007. Vogelgrippe, Sars, Ebola, Affenpocken - immer mehr Krankheiten werden von Tieren auf Menschen übertragen. Eingriffe in das ökologische Gleichgewicht sind offenbar die Ursache für das vermehrte Auftreten dieser Krankheiten: Der Mensch zerstört die Lebensräume der Tiere und treibt sie in eine größere Nähe zum Menschen. Durch den engeren Kontakt zwischen Tieren und Menschen steigt auch die Ansteckungsgefahr mit Viren, Bakterien oder Parasiten. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der Januar-Ausgabe (EVT 21.12.2007). Vor allem zwei Faktoren machen Seuchen zu einer großen Gefahr: Die große Anzahl von Menschen und deren Mobilität, die sie rasch an jeden Ort der Welt gelangen lässt - mit dem unsichtbaren Krankheitserreger im Gepäck. Eindämmen kann man die Ausbreitung von Seuchen durch Aufklärung und verschiedene Schutzmaßnahmen, völlig verhindern lässt sich die Übertragung der Erreger aber wohl kaum. Einzig die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts könnte die Seuchengefahr künftig deutlich reduzieren. Betroffen ist übrigens nicht nur der Mensch: Zahlreiche Erreger werden umgekehrt vom Menschen auf Tiere übertragen, darunter Masern und Kinderlähmung.
Die gefährlichsten Krankheitserreger sind Viren: Sie sind gegen Antibiotika immun, entwickeln rasch neue Varianten und sind extrem anpassungsfähig. Wissenschaftler konnten jetzt für einige Seuchen nachweisen, dass Flughunde und Fledermäuse als Virenwirt dienen und Auslöser für die Übertragung der oft tödlichen Erreger von Tier zu Mensch sind. So etwa im Fall der berüchtigten Ebola-Infektion, aber auch bei der erst vor kurzem aufgetretenen australischen Pferdepest Hendra. Mediziner versuchen zurzeit zu klären, wie es zu dieser Übertragung kommt; dann könnte eine Infektion leichter vermieden werden.
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