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Pharaonen kauten Kaugummi
Historisches Lehrbuch zeigt Heilkunst der alten Ägypter

Hamburg (ots)

Ägypten war vor 3500 Jahren nicht nur für seine
Pyramiden berühmt, sondern auch für seine Heilkunst: Ägyptische Ärzte
heilten Alltagskrankheiten wie Schnupfen, Bauch- und Zahnweh, hatten
Mittel gegen Haarausfall und Körpergeruch und wussten wie eine
Empfängnis zu verhüten war. Sie konnten Körperteile amputieren und
mit hölzernen Prothesen den Verletzten wieder zu einem normalen Leben
verhelfen. Aufschluss über die Heilkunst der Pharaonen gibt vor allem
der "Papyrus Ebers", ein medizinisches Lehrbuch, das 879 Rezepte,
Lehr- und Zaubertexte gegen Krankheiten und Leiden aller Art enthält.
Dies berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner
November-Ausgabe (EVT: 27.10.03).
"Papyrus Ebers" wurde vor etwa 140 Jahren in einem Grab in Theben
gefunden und wird in der Universitätsbibliothek Leipzig aufbewahrt.
Diese Sammelhandschrift zeigt, dass sich die Krankheiten und
Wehwehchen im Laufe von 3500 Jahren wenig verändert haben. Auch die
alten Ägypter litten an Arthritis und unter schlechten Zähnen, hatten
Kreislaufprobleme und Migräne. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose
waren keine Seltenheit und sogar Krebsfälle können heute nachgewiesen
werden.
Die erkrankten Ägypter suchten den Rat ihres Hausarztes oder in
schwierigen Fällen auch den eines Spezialisten. Viele der
verschriebenen Mittel klingen nach guter alter Hausapotheke: Bei
Asthma verordnete der Arzt Johannisbrotfrucht gekocht im süßen Bier,
Muttermilch half gegen Schnupfen. Pfefferzäpfchen wurden zur
Empfängnisverhütung eingesetzt und mit Honig linderte man
Augenleiden. Ein Mittel gegen Mundgeruch wurde vor allem von den
Frauen geschätzt: Kügelchen aus Myrrhe, Weihrauch, Melone und anderen
Zutaten - das war nichts anderes als der erste Kaugummi.
Wie heute auch mussten die Heilmittel vier Tage lang geschluckt,
inhaliert oder gegurgelt werden. Wenn das Medikament in dieser Zeit
nicht anschlug, taugte es nichts. Zuweilen lagen die alten Ägypter
mit ihren Heilmitteln aber auch falsch, so galt bei ihnen der
Römersalat als Potenzmittel. Die Griechen nannten ihn später zu Recht
einen Liebestöter, denn er enthält Substanzen die matt und müde
machen.
Für Rückfragen: 
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Anke Sinnigen
Kehrwieder 8
20457 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5526
Fax: (040) 3703-5590 
sinnigen.anke@ng-d.de

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