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Wahlkampf in Gummistiefeln
"Defining America" von NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND - Ein Erklärungsversuch aus der Innenansicht

Hamburg (ots)

Warum ist George W. Bush noch immer so populär? An
welche politischen Traditionen knüpfen die Wahlkampfversprechen des
demokratischen Herausforderers John Kerry an? Wie können Bush und
Kerry die Herzen der amerikanischen Wähler für sich gewinnen?
Führende Intellektuelle Amerikas geben in dem Buch "Defining America"
von NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND Einblicke in die vielfältigen
Facetten einer stolzen Nation, die auch um ihre Fehler und Schwächen
weiß. Das aufwendig illustrierte Buch hat der Pulitzerpreisträger
David Halberstam herausgegeben, es hat 308 Seiten und kostet 29,95
Euro (D).
Vor allem der aktuelle Wahlkampf macht das Buch interessant.
Schließlich gibt es seit dem 11. September 2001 einen neuen Feind:
den Terrorismus. Bushs Botschaft an die Wähler besteht aus zwei
Sätzen: Wir müssen den Feind schlagen; wer uns nicht unterstützt,
unterstützt die Terroristen. In 37 hochkarätigen Essays zeichnet
"Defining America" ein Bild des kollektiven Bewusststeins der
Amerikaner, das die Wirksamkeit dieser reduzierten Strategie erklärt.
Warum zeigt sich Bush gerne in Gummistiefeln? Auch Franklin D.
Roosevelt packte an, anstatt viele Worte zu machen. Roosevelts im
Rundfunk übertragene "Plaudereien am Kamin" ("Firesite Chats") wurden
zum unverwechselbaren Klang jenes Zeitalters. Auch Bush will
Klarheit, Entschlossenheit, Optimismus und Mut verkörpern. Die
Autorinnen und Autoren zeigen auf, wieso es vor allem diese Tugenden
sind, die die Amerikaner von ihrem Präsidenten erwarten.
Warum verspricht Bush in seinem Wahlprogramm den Amerikanern mehr
Eigenheime? Amerika ist eine Vorstadtnation. "Defining America" nennt
Gründe für die Flucht der weißen Mittelschicht in die Suburbs:
Immobilien werden subventioniert und sind im internationalen
Vergleich günstiger. In amerikanischen Innenstädten ballen sich die
sozialen Probleme. Einfamilienhäuser sind in den Augen der Amerikaner
repräsentativer als teure Autos, Wolkenkratzer oder American
Football. Schon die ersten Einwanderer suchten nicht nur die
Freiheit, sondern auch Wohlstand. Ein eigenes Haus und das eigene
Stück Land haben als Symbol für den amerikanischen Traum viel größere
Bedeutung als in Europa. Bushs Versprechen trifft genau die
Bedürfnisse der Amerikaner.
An welche sozialen Traditionen knüpft der demokratische
Präsidentschaftskandidat John Kerry an? Rund 40 Millionen Amerikaner
sind derzeit nicht krankenversichert. Kerry will die Einnahmen aus
Steuererhöhungen für die Krankenversicherung verwenden. Die
Sozialpolitik der Vereinigten Staaten ist reformbedürftig. Ihre
Geschichte ist aber von wichtigen Errungenschaften geprägt. "Defining
America" rückt unterschiedliche Kapitel aus Amerikas Ge-schichte ins
Licht. Die "GI Bill of Rights" von 1944 bot Kriegsheimkehrern aus dem
Zweiten Weltkrieg die Möglichkeit, das College zu besuchen. Schon der
"Morrill Act" von 1862 bestimmte, die Mittel aus dem Verkauf von
bundeseigenem Grundbesitz für die Einrichtungen von Colleges zu
verwenden. Ziel war eine praktisch orientierte Hochschulbildung für
die ganze Gesellschaft.
Welche Wirkung hat Bushs Feindbild bei den Amerikanern? Die
Autoren geben aufschlussreiche Einblicke in die Gefühlswelt der
Wähler, indem sie die US-Geschichte lebendig werden lassen. Mit den
ersten europäischen Immigranten kamen auch Afroamerikaner,
asiatisch-pazifische Amerikaner und Latinos, die inzwischen ein
Drittel der Bevölkerung ausmachen. Aus dem melting pot ist ein stew
pot geworden - ein pikanter Eintopf, in dem ein jeder seine Identität
behält und man sich im besten Fall gegenseitig bereichert. Doch Ideal
und Wirklichkeit klaffen in den Vereinigten Staaten weit auseinander.
Die Einschreibung eines einzigen schwarzen Studenten löste 1962 an
der University of Mississippi einen Massenaufstand aus, der von
Tausenden von Soldaten niedergeschlagen wurde. Zwei Menschen kamen
ums Leben. Die Rassentrennung wurde mit Gewalt abgeschafft. Heute
gibt es in Mississippi mehr schwarze Staatsbeamte als in irgendeinem
anderen Bundesstaat. Überwunden ist der Rassismus aber noch lange
nicht. Die amerikanische Gesellschaft ist zwar gespalten, doch ebenso
traumatisiert. Bushs Feindbild lässt sie näher zusammenrücken. Neben
David Halberstam versuchen renommierte Schriftsteller, Journalisten,
Historiker wie Russell Baker, Ben Bradlee, Timothy Egan, Anna
Quidlen, James Fallows und andere, die Besonderheiten der Identität
Amerikas zu erklären.
"Defining America" wurde von Pulitzerpreisträger David Halberstam
zusammengestellt, der führende amerikanische Intellektuelle um einen
Beitrag zum Charakter der Nation gebeten hat. "Defining America" von
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND hat 308 Seiten, ca. 300 Farb- und
SW-Abbildungen und kostet 29,95 Euro. Das Buch ist im Handel
erhältlich.

Pressekontakt:

NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Anke Sinnigen
Kehrwieder 8
20457 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5526
Fax: (040) 3703-5590
E-mail: sinnigen.anke@ng-d.de

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