"Brot für die Welt" begrüßt Schuldenerlass
Freigewordene Mittel müssen in die Armutsbekämpfung fließen
Stuttgart (ots)
"Brot für die Welt" begrüßt die Entscheidung der G8-Finanzminister, 18 afrikanischen Ländern sofort ihre Schulden zu erlassen, als längst überfällig. "Der Schuldenerlass ist ein wichtiger und richtungsweisender Schritt, um weltweite Ungerechtigkeit und Armut im Süden zu verringern", so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von "Brot für die Welt".
Die nunmehr entlasteten Staaten hätten ihre ursprüngliche Schuld schon mehrfach zurück bezahlt, Banken und Finanzorganisationen im Norden überreichlich an der Armut verdient, so Füllkrug-Weitzel. Infolge des hohen Schuldendienstes in den letzten Jahrzehnten hätten die Länder ihr Bildungs- und Gesundheitswesen zurückbauen müssen. Dies habe der Ausbreitung von HIV/Aids erheblichen Vorschub geleistet. Spätestens als das Ausmaß der Pandemie und der Kosten zu ihrer Bekämpfung deutlich wurde, wäre ein Schuldenerlass nötig gewesen.
"Die freigewordenen Finanzmittel der G8-Staaten müssen darum jetzt dringend für die Armutsbekämpfung, unter anderem für die Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitssituation in den entschuldeten Staaten benutzt werden", fordert die Direktorin von "Brot für die Welt". In die Entscheidung über die Verwendung der Mittel müsse die Zivilgesellschaft in diesen Ländern einbezogen werden. "Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Geld in die Kassen von Regierungsclans oder in technologische Großprojekte fließt, an denen im Wesentlichen wieder Firmen aus dem Norden verdienen, oder für Aufrüstungszwecke verwendet wird."
"Brot für die Welt" appelliert an die Industrienationen, den Schuldenerlass auf mindestens alle armen Länder Afrikas auszudehnen und mit Auflagen in Richtung Armutsbekämpfung, Transparenz und einer nachweisbaren Beteiligung der Bevölkerung bei der Entscheidungsfindung zu versehen. Ohne eine solche Maßnahme rücke die geplante Halbierung der Armut bis zum Jahr 2015 in weite Ferne, so Füllkrug-Weitzel weiter.
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