US-Wahl: Obama Wunschpräsident der Welt
Berlin (ots)
- YouGov Nations Survey 2008: Barack Obama genießt überwältigende internationale Unterstützung - Aktuelles Amerika-Bild in Deutschland und der Welt hingegen sehr gemischt
Die enorme internationale Sympathie für Barack Obama bleibt auch kurz vor den US-Wahlen am 6. November ungebrochen: 70 Prozent der Deutschen und bis zu 80 Prozent der Bürger anderer europäischer wie außereuropäischer Staaten unterstützen die Wahl von Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten. John McCain kommt außerhalb der USA hingegen nur auf eine Anhängerschaft von maximal 13 Prozent (Deutschland: 6%). Auch die Lösung konkreter Probleme, wie der aktuellen Turbulenzen der Weltwirtschaft, wird dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten deutlich mehr zugetraut als dem Republikaner McCain.
Dies zeigt das multinationale "YouGov Nations Survey 2008", das mehr als 22.000 Bürger aus 14 europäischen, amerikanischen und arabischen Staaten wurden im Oktober 2008 repräsentativ zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft befragt hat.
Die höchsten Zustimmungswerte erreicht Obama demnach in Dänemark (81%), Chile (80%), Österreich (77%) und Finnland (75%). Den vergleichsweise geringsten Zuspruch erfährt der Senator aus Illinois in Russland (44%), Ägypten (54%), Tschechien (55%) und Saudi-Arabien (57%), aber auch dort liegt Obama in der Gunst der jeweiligen Bevölkerung haushoch vor dem Vietnam-Veteranen McCain. Lediglich die US-Bürger selbst sehen das Rennen um das Weiße Haus nach wie vor als noch nicht ganz entschieden an: Im Heimatland bei den tatsächlichen Wählern liegt Obama gegenüber McCain nur mit 48 zu 42 Prozent in Front, was sich auch mit jüngsten amerikanischen Wählerumfragen deckt. Zehn Prozent der Amerikaner sind noch unentschieden oder unterstützen keinen der beiden Kandidaten.
Teilnehmerländer des "YouGov Nations Survey 2008" waren Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Großbritannien, Österreich, Tschechien, Russland, Ägypten, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, die USA und Chile. Die nationale Umfrage wurde vom Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics AG durchgeführt, das Mitglied der weltweit tätigen YouGov Gruppe ist.
Obama ist nicht die ganze USA: Ansehen Amerikas leidet
Die hohen persönlichen Sympathiewerte für Barack Obama finden in der internationalen Wahrnehmung der USA nur teilweise eine Entsprechung: So sehen 79 Prozent der Russen (der "Kalte Krieg" wirkt nach), 38 Prozent der Ägypter und 26 Prozent der Saudis die Vereinigten Staaten ausdrücklich als Feinde ihres Landes an, selbst 11 Prozent der Deutschen vertreten diese Auffassung.
Die US-Amerikaner selbst beurteilen das internationale Image ihres Landes sogar als äußerst getrübt: 58 Prozent sind der Auffassung, dass ihr Land in der Welt derzeit kein positives Ansehen genießt; lediglich 25 Prozent glauben an eine positive internationale Wahrnehmung der USA, der Rest urteilt neutral. Zum Vergleich: Mehr als ein Drittel der Bundesbürger (35%) denkt, dass Deutschland in der Welt positiv wahrgenommen wird; die Mehrheit (44%) ist diesbezüglich neutral und nur jeder Fünfte (21%) ausdrücklich gegenteiliger Meinung.
"Die zur Neige gehende Bush-Ära hat ganz offensichtlich ein gespaltenes und zutiefst verunsichertes Land hinterlassen; die Amerikaner warten daher sehnsüchtig auf einen wie auch immer gearteten Wechsel.", kommentiert Holger Geißler, Vorstand der psychonomics AG.
Gleichwohl ist das Amerika-Bild der Europäer insgesamt deutlich freundlicher geprägt als das Bild Russlands oder Chinas: nur maximal 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung der befragten europäischen Länder zählen diese zu den Verbündeten ihres Landes. Am stärksten als Freunde ihres Landes wahrgenommen werden die USA derzeit von den Dänen (88%), den Briten (82%) und den Norwegern (74%), von den Deutschen hingegen nur zu 55 Prozent. Ob ein möglicher zukünftiger Präsident Obama das gemischte Amerika-Bild der Deutschen grundsätzlich wird ändern können, muss sich daher erst noch zeigen.
Ansprechpartner für das "YouGov Nations Survey 2008": Holger Geißler (Vorstand psychonomics AG) - E-Mail: holger.geissler@psychonomics.de - Tel.: +49 (0)221 42061-0.
Weitere Info: www.psychonomics.de - www.yougov.com
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