All Stories
Follow
Subscribe to YouGov Deutschland GmbH

YouGov Deutschland GmbH

Bundesbürger bei Pflegeversicherung gespalten

Köln (ots)

Geringes Wissen über Leistungsumfang der gesetzlichen 
   Pflegeversicherung
Die 1995 für alle Krankenversicherten gesetzlich eingeführte 
Pflegeversicherung reicht nach Auffassung vieler Bundesbürger nicht 
aus, um die tatsächlichen Kosten einer möglichen Pflegebedürftigkeit 
abzudecken, insbesondere bei längerfristigen und schwereren 
Pflegefällen. Daher hält die Hälfte der Deutschen (48%) eine 
zusätzliche private Absicherung des Pflegerisikos für wichtig. Die 
andere Hälfte sieht sich hingegen durch die gesetzliche 
Pflegeversicherung ausreichend gut abgesichert.
Die Umsetzung privater Vorsorgemaßnahmen hinkt der Wahrnehmung 
möglicher Versorgungslücken im Pflegefall allerdings weit hinterher: 
Bisher haben lediglich fünf Prozent der Bundesbürger eine private 
Pflegezusatzversicherung abgeschlossen. Weitere vier Prozent - 
insbesondere im Alter zwischen 36 und 60 Jahren - machen sich 
Gedanken über einen Abschluss in den kommenden 12 Monaten.
Dies zeigt die jetzt veröffentlichte Studie "Pflegeversicherung in
Deutschland" des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts 
psychonomics AG. Rund 2.500 Personen ab 14 Jahren wurden 
repräsentativ zu ihren Einstellungen und ihrem Verhalten in Sachen 
Pflegeversicherung befragt.
Die Zahlungsbereitschaft für eine mögliche 
Pflegezusatzversicherung liegt im Durchschnitt bei bis zu 34 Euro 
monatlich (4% bis 5 Euro, 11% bis 10 Euro, 13% bis 30 Euro und 8% bis
50 Euro). Für viele Bundesbürger kommt eine private Zusatzvorsorge 
allerdings nicht in Betracht: Jeder Fünfte (20%) gibt an, sich eine 
private Pflegeversicherung grundsätzlich nicht leisten zu können, 
jeder Achte (13%) lehnt eine zusätzliche private Absicherung des 
Pflegerisikos prinzipiell ab. Jeder vierte Deutsche (25%) ist hier 
noch ohne Meinung.
Enormes Informations- und Beratungsdefizit
Lediglich 38 Prozent der Bundesbürger fühlen sich eigenen Angaben 
zufolge bisher ausreichend gut zum Thema Pflegeversicherung 
informiert. Schaut man genauer hin (per Wissenstest zu den von der 
gesetzlichen Pflegeversicherung abgedeckten bzw. nicht abgedeckten 
Leistungen), offenbart sich sogar ein noch größeres 
Informationsdefizit: Zu konkreten Fragen der gesetzlichen 
Pflegeversicherung kann lediglich jeder vierte Bundesbürger gut 
Auskunft geben, drei Viertel sind hingegen schlecht (21%) oder gar 
nicht (53%) informiert. Am ehesten ist noch bekannt, dass pflegenden 
Angehörigen eine Aufwandsentschädigung aus der Pflegekasse gezahlt 
wird (60%) und erwachsene Kinder notfalls für ihre Eltern aufkommen 
müssen (47%). Kaum bekannt ist hingegen etwa, dass die 
Pflegeversicherung nicht für die zunehmenden Fälle von Altersdemenz 
aufkommt (18%). Über Möglichkeiten einer privaten 
Pflegezusatzversicherung haben sich erst sieben Prozent der 
Bundesbürger aktiv informiert.
"Private Pflegezusatzversicherungen werden in Zukunft eine 
deutlich größere Rolle spielen, als dies heute der Fall ist" 
prognostiziert Christoph Müller, Studienleiter bei der psychonomics 
AG. "Aus Sicht der Bürger erscheint eine deutliche bessere Aufklärung
über gesetzlich abgesicherte Grundleistungen und mögliche private 
Zusatzleistungen notwendig. Politik und Anbieter sind hier 
gleichermaßen gefordert".
Die komplette Studie "Pflegeversicherung in Deutschland" ist über 
die psychonomics AG zu beziehen. Studienleiter: Christoph Müller -  
christoph.mueller@psychonomics.de - Tel.: +49 (0)221-42061-328.

Pressekontakt:

Ansgar Metz
Leiter Unternehmenskommunikation

psychonomics AG

Berrenrather Straße 154-156

T +49 (0)221-42061-326

ansgar.metz@psychonomics.de

Original content of: YouGov Deutschland GmbH, transmitted by news aktuell

More stories: YouGov Deutschland GmbH
More stories: YouGov Deutschland GmbH
  • 14.12.2006 – 10:47

    Vertrauen in Gesundheitssystem am Tiefpunkt

    Köln (ots) - Das Vertrauen der Bundesbürger in die Gesundheitspolitik ist in diesem Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken: Nicht einmal jeder Dritte (29%) traut den politisch Verantwortlichen noch zu, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung langfristig sicherstellen zu können; 2005 waren dies immerhin noch 37 Prozent. Das Image der Gesundheitspolitik lässt sich in den Augen vieler Bürger zudem als ...

  • 26.10.2006 – 10:30

    Lustlos, aber treu: Die Deutschen und ihr Geld

    Köln (ots) - Die Bundesbürger zeigen sich in Geldgeschäften überwiegend lustlos, risikoscheu und reserviert: Nur jeder Fünfte hat wirklich Spaß daran, sich mit dem Thema Geldanlage ausführlicher zu beschäftigen; nur jeder siebte ist bereit, zur Erzielung höherer Erträge auch höhere finanzielle Risiken in Kauf zu nehmen. Zudem reden viele Deutsche - auch mit Bankberatern - nicht gerne offen über ihre ...

  • 28.09.2006 – 10:00

    "Advantage Europe": Arbeitsplatzqualität in Europa höher als in Amerika

    Köln (ots) - Das "alte" Europa braucht sich im Hinblick auf die Attraktivität und Qualität seiner Arbeitsplätze gegenüber Amerika nicht zu verstecken. Im Gegenteil: Die besten europäischen Arbeitgeber besitzen sogar leichte Wettbewerbsvorteile in der wachsenden internationalen Konkurrenz um qualifizierte Arbeitskräfte. Dies zeigt ein aktueller Vergleich der ...