Armin Kremer beim Saisonstart bei der "Monte" erstmals auf Ford Focus RS WRC
Köln (ots)
Der Countdown läuft: Bei der traditionsreichen Rallye Monte Carlo (18.-20. Januar 2002) gibt der amtierende Rallye-Europameister Armin Kremer sein Debüt im Ford Focus RS WRC. Insgesamt sechsmal werden sich der 33 Jahre alte Mecklenburger und Copilot Klaus Wicha (41) in der Saison 2002 mit der Weltspitze messen. Vorbereitet und eingesetzt wird ihr 300 PS starker Rallye-Ford von der Mannschaft von Erwin Weber aus Neufahrn bei München.
Der Saisonauftakt in Monte Carlo ist zugleich die berühmteste und eine der schwierigsten Rallyes im WM-Kalender. "Es sind 15 Wertungsprüfungen über insgesamt 388 Kilometer zu bewältigen", kommentiert Armin Kremer. Für den Deutschen ist es nach 1997 und 1998 bereits der dritte Einsatz im Süden Frankreichs. "Die Strecken in den Seealpen sind sehr anspruchsvoll. Denn von Schnee und Eis bis zu Regen und trockenem Asphalt ist alles möglich - oft sogar innerhalb von wenigen hundert Metern. Man darf sich keine Fehler erlauben."
Kremer trifft auf starke Konkurrenz: 29 World Rally Cars rollen am Morgen des 18. Januar vor dem Casino in Monte Carlo über die Startrampe. Alle sieben in der WM engagierten Werksteams sind vertreten. Der dreifache deutsche Meister und die Mannschaft von Erwin Weber haben sich deshalb gut vorbereitet. "Ich hatte bereits die Gelegenheit, einen Ford Focus RS WRC des britischen Werksteams zu testen", so Kremer. "Ich habe mich auf Anhieb im Cockpit wohl gefühlt. Der Focus fährt sich durch seinen langen Radstand sehr ruhig." Währenddessen reisten die Techniker des Teams von Erwin Weber nach Großbritannien, um gemeinsam mit den Ingenieuren von M-Sport in Cumbria das Rallyeauto aufzubauen. "Die Zusammenarbeit mit dem Werksteam funktioniert perfekt", berichtet Weber. "Während der Rallye werden uns zwei M-Sport-Techniker unterstützen."
Nur wenige Details unterscheiden Armin Kremers Ford Focus RS WRC von den Fahrzeugen von Carlos Sainz, Colin McRae und Markko Märtin, die um den WM-Titel kämpfen wollen. "Armins Auto entspricht dem Stand von Ende 2001. Die Unterschiede zu den Werksautos sind nur minimal. Wir werden von den Entwicklungen des Werksteams profitieren und zum Beispiel nach und nach die Software angleichen", sagt Team-Manager Erwin Weber.
Vor der Abreise nach Monte Carlo unternehmen Armin Kremer und Beifahrer Klaus Wicha einen kurzen Funktionstest mit ihrem nagelneuen Rallye-Focus. Vor dem offiziellen Training, in dem sie die Wertungsprüfungen der "Monte" abfahren, um das "Gebetbuch" zu erstellen, besuchen sie das Werksteam bei Testfahrten in Südfrankreich. "Für mich ist das eine weitere gute Gelegenheit, von der Erfahrung von Sainz und McRae zu profitieren" freut sich Kremer. Bei der Rallye Monte Carlo kann sich der Deutsche auch auf das Wissen des österreichischen Rallye-Profis Raimund Baumschlager und Ex-Beifahrer Fred Berßen verlassen, die ihm als Eisspione aktuelle Informationen über die Beschaffenheit der Prüfungen liefern.
Für sein Debüt im Ford Focus RS WRC hat Kremer realistische Ziele: "Diese Saison ist eine große Chance für mich. Trotzdem sollte man keine Sensationen erwarten. Unser Ziel ist, in Monte Carlo fehlerfrei durchzukommen und mit einigen guten Zeiten auf uns aufmerksam zu machen - kurz und gut: gemäß dem Ford-Slogan 'Besser ankommen'." Team-Manager Erwin Weber sieht es ähnlich: "Armin soll vorsichtig beginnen und sich dann steigern. Bei der Rallye Monte Carlo kann er noch rund zwei Sekunden pro Kilometer langsamer fahren als die Bestzeit. Bis zur Rallye Deutschland sollte er sich an die Weltspitze herangearbeitet haben und dort seinen Heimvorteil nutzen."
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