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Keine Versorgung zweiter Klasse für sozial Schwache

Berlin (ots)

Die deutschen Apothekerinnen und Apotheker warnen
vor einer drohenden Versorgung zweiter Klasse von sozial 
benachteiligten Frauen. Nach Medienberichten planen Teile der SPD 
einen Sondervertriebsweg für die Abgabe der Pille. Die angebliche 
"Lösung für sozial Schwache" wird für die Frauen zum Spießrutenlauf. 
Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher 
Apothekerverbände: "Es gibt seitens der angedachten Einrichtungen 
besonders in ländlichen Gebieten keine annähernde Flächendeckung - im
Gegensatz zu der Versorgung durch Apotheken." Der Aufwand für die 
Bezieherinnen, ihr Präparat, das dann hoffentlich auch verfügbar ist,
vor Ort abzuholen, ist ungleich höher und wird zum Hemmschuh. Wolf: 
"So werden Frauen aus der laufenden Versorgung ausgegrenzt. Auch 
unter Gesundheitsaspekten sind die Folgen anscheinend nicht 
durchdacht." Faktisch gibt es eben nicht "die Pille", sondern mehrere
dutzend unterschiedliche Kontrazeptiva mit verschiedenen Wirkstoffen 
und Wirkweisen. Daraus resultieren pharmazeutisch komplexe 
Herausforderungen wie der Umgang mit Neben- und Wechselwirkungen, 
insbesondere im Zusammenspiel mit anderen Arzneimitteln. Der hier 
konstruierte Eindruck, wonach ein Sondervertriebsweg zu 
Kosteneinsparungen verhelfe, führt in die Irre. Denn das genaue 
Gegenteil tritt ein. Es entstehen Mehraufwand und Mehrkosten - zu 
Lasten der Sozialkassen. In der Apotheke fallen nach den Regelungen 
der Arzneimittelpreisverordnung für die Versorgung nur 5,80 Euro für 
ein halbes Jahr an.
Ein so genannter Sondervertriebsweg ist nicht nur schlechter, 
sondern auch teuer: Die Apotheke ist nicht nur die sicherste, sondern
auch mit Abstand kostengünstigste Versorgungsstelle für Arzneimittel.
Die Zugangsschwelle ist anerkannt gering.  Wolf: "Ein 
Sondervertriebsweg würde letztendlich dazu führen, dass sozial 
benachteiligte Frauen eine Versorgung zweiter Klasse erfahren werden.
Das kann und darf nicht im Sinn des Gesetzgebers und schon gar nicht 
einer verantwortungsvollen Gesundheits- und Sozialpolitik sein."
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie auch 
unter www.abda.de

Pressekontakt:

Thomas Bellartz
Pressesprecher
Tel.: 030 40004-131
Fax: 030 40004-133
E-Mail: t.bellartz@abda.aponet.de
www.abda.de

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