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Viele Apotheken vor dem Aus

Berlin (ots)

Viele Apotheken stehen als Folge des sogenannten
Beitragssatzsicherungsgesetzes (BSSichG) vor dem Aus. Dies teilte die
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am Mittwoch in
Berlin mit. Nach einer Umfrage des Deutschen Apothekerverbandes
werden 10 bis 15 Prozent der rund 140.000 Mitarbeiter in Apotheken
ihren Arbeitsplatz verlieren. Allein in den hessischen Apotheken
wurden im Januar bereits ca. 800 Kündigungen ausgesprochen.
Zahlreiche weitere Mitarbeiter werden von Arbeitszeitverkürzungen
bzw. Streichung von übertariflichen Vergütungen betroffen sein.
Als Grund für die bedrohliche Situation vieler Apotheken nannte
Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände, die ungerechte Lastenverteilung durch das BSSichG.
Dies sollte die Apotheken nach Angaben des Bundesministeriums für
Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) mit ca. 350 Millionen Euro
belasten. Die ABDA hatte bereits im vergangenen Jahr davor gewarnt,
dass der pharmazeutische Großhandel den auf ihn entfallenden
Sparbeitrag zum allergrößten Teil auf die Apotheken weiterwälzen
würde. Dem hatte das BMGS vehement widersprochen. "Jetzt haben sich
unsere Voraussagen bestätigt," sagte Friese. "Die Apotheken werden
nicht wie vom BMGS angekündigt mit 350 Mio. Euro, sondern mit ca. 900
Mio. Euro belastet. Dies bedeutet eine Minderung des
Apothekereinkommens vor Steuern um ca. 35 bis 40 Prozent." Rund 5.000
Apotheken haben eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht wegen
Verletzung des Übermaßverbotes eingereicht.
Friese erinnerte daran, dass mehr als 50 Abgeordnete der
SPD-Fraktion dem Gesetz nur unter gleichzeitiger Abgabe einer
persönlichen Erklärung nach der Geschäftsordnung des Bundestages
zugestimmt hatten, mit der sie gefordert hatten die tatsächlichen
Auswirkungen des Gesetzes auf die Apotheken zu überprüfen. "Die jetzt
vorliegenden Erfahrungen sprechen eine klare Sprache," meinte Friese.
Er forderte den Gesetzgeber auf, die von den Apotheken nicht zu
verkraftende Überlast des BSSichG umgehend zu revidieren.

Rückfragen bitte an:

Heike Schult
ABDA
Jägerstrasse 49-50
D-10117 Berlin
Tel.: 030-40004-132
Fax: 030-40004-133

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