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Non-Compliance kostet 10 Milliarden Euro: Apotheker verbessern Therapietreue

Berlin (ots)

Etwa ein Viertel aller verordneten Medikamente wird
nicht oder nicht so wie vorgesehen eingenommen. Die Non-Compliance 
(mangelnde Therapietreue) gehört damit zu den größten Problemen bei 
der Arzneimitteltherapie. Je nach Krankheitsbild kann sich durch 
Non-Compliance der Gesundheitszustand verschlechtern; 
Folgekrankheiten können entstehen oder es werden Einweisungen in ein 
Krankenhaus notwendig. Die Kosten der Non-Compliance werden für das 
deutsche Gesundheitswesen auf etwa 10 Milliarden Euro jährlich 
geschätzt. "Verschiedene internationale Studien belegen: Apotheker 
können dazu beitragen, die Compliance zu verbessern", sagte Apotheker
Prof. Ulrich Jaehde von der Universität Bonn auf dem internationalen 
Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer, Pharmacon.
Ob ein Patient vom Arzt verordnete und oft lebenswichtige 
Arzneimittel zuverlässig und langfristig einnimmt, hängt unter 
anderem vom Krankheitsbild ab und davon, wie oft am Tag das 
Arzneimittel eingenommen werden soll. Besonders bei Krankheiten wie 
Bluthochdruck, die langfristig behandelt werden müssen und in den 
ersten Jahren kaum Leidensdruck erzeugen, ist die Non-Compliance 
groß.
Apotheker fördern bereits heute zusammen mit anderen Heilberuflern
die Compliance: An erster Stelle steht die Aufklärung der Patienten 
durch Information. "Das Lesen des Beipackzettels mit langen Listen 
der Nebenwirkungen beunruhigt viele Patienten. Wenn es dem Apotheker 
im Gespräch gelingt, den Patienten in verständlichen Worten vom 
Nutzen des Arzneimittels zu überzeugen, dann wird sich die Compliance
verbessern", so Jaehde.
Apotheker können auch das Verhalten der Patienten beeinflussen 
oder ihnen helfen, die Arzneimitteleinnahme mit bestehenden 
Gewohnheiten zu verknüpfen. Jaehde: "Gegen Vergesslichkeit hilft zum 
Beispiel, wenn die morgendlichen Tabletten immer beim Kaffeekochen 
eingenommen werden."
Zudem können Apotheker die Compliance derjenigen Kunden 
überprüfen, die sich in eine Hausapotheke eingeschrieben haben. Der 
Apotheker kann mit dem Arzt über eine Therapieanpassung diskutieren. 
So können möglicherweise Medikamente, die zweimal täglich eingenommen
werden müssen, durch andere ersetzt werden, bei denen die einmalige 
Einnahme ausreicht.
Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer: "Die besten
Medikamente nutzen nichts, wenn sie nicht eingenommen werden. Um 
einen Patienten davon zu überzeugen, dass er seine Medikamente 
dauerhaft zuverlässig einnimmt, reicht die Bereitstellung von 
standardisierten Informationen, etwa im Beipackzettel, oft nicht aus.
Deshalb ist das Beratungsgespräch in der Apotheke wichtig: Wir 
Apotheker filtern aus der Fülle der Informationen die für den 
einzel-nen Patienten Relevante heraus."

Pressekontakt:

Dr. Ursula Sellerberg, Referentin Wissenschaftspresse, ABDA,
Jäger-straße 49/50, 10117 Berlin, Tel.: 030-40004-134, Fax: -133,
Email: u.sellerberg@abda.aponet.de, Internet: www.abda.de,
www.aponet.de

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