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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Verkehrspolitik

Köln (ots)

Ein Anfang
SANDRO SCHMIDT zur Verkehrspolitik
Mit einem hat Bundesver
kehrsminister Wolfgang
Tiefensee sicher Recht: Der rui
nös geführte Konkurrenzkampf
der Spediteure auf Europas
Straßen, seit Jahren verschärft
durch Billigfirmen aus Osteuro
pa, hat zu inzwischen unzumut
baren Verhältnissen auf deut
schen Autobahnen geführt.
Der aus Selbsterhaltungstrieb
geführte ungebremste Wettbe
werb von Speditionen um eine
möglichst schnelle und billige
Belieferung der Kunden ("Zeit
ist Geld") bewirkte in der Bran
che eine nicht mehr tolerierba
re Risikobereitschaft. Überlade
ne oder kaum gewartete Lkw,
übermüdete Fahrer: Fast tägli
che Polizeimeldungen über
schwere Unfälle künden vom
weit verbreiteten Wild-West-<>
Verhalten auf den Straßen.
Kilometerlange Staus, die zu
Stoßzeiten die Nerven aller Ver
kehrsteilnehmer strapazieren,
sind ein weiteres Teil des Prob
lems: Hier wird Zeit vergeudet,
teurer Sprit verschwendet, die
Umwelt unnötig geschädigt.
Und glaubt man Experten, wird
der internationale Warenaus
tausch und damit der Lkw-Ver
kehr noch deutlich zunehmen.
Was also ist zu tun? Patent
rezepte gibt es nicht. Al
lein ein massiv forcierter Aus
bau von Autobahnen hilft nicht
weiter. Einerseits zeigt die Er
fahrung, dass der Verkehr
meist schneller wächst als
Straßenkilometer ausgebaut
werden können. Zweitens wäre
es angesichts von Umwelt- und
Energiekrise nicht akzeptabel
Verkehrsminister Tiefensee
setzt nun auf eine Mischung
aus strengeren Vorschriften
und marktwirtschaftlichen In
strumenten. Überholverbote
für Lkw auf besonders belaste
ten Strecken zwingt zu diszipli
nierterem Fahren. Eine durch
moderne Technik praktikabel
gewordene bessere Verkehrs
lenkung, also zum Beispiel
nach Tageszeit gestaffelte
Maut-Gebühren, könnten in der
Tat für Entlastung sorgen. Nötig
wäre aber auch, dass der
Schienenverkehr endlich wie
der konkurrenzfähig gemacht
würde. Und dass die schwarzen
Schafe des Gewerbes durch
noch intensivere Kontrollen und
härtere Strafen aus dem Ver
kehr gezogen werden. Gesche
hen muss etwas. Tiefensees
Pläne sind nur ein Anfang

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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