All Stories
Follow
Subscribe to Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Opel

Köln (ots)

Zu viele Fragezeichen
RALF ARENZ zu Opel
Der große Wurf für Opel wur
de gestern nicht präsen
tiert. Das Zukunftskonzept, das
die Bundesregierung vor der
Entscheidung über Staatshilfen
eingefordert hat, bietet aber in
teressante Ansatzpunkte.
Dass General Motors Opel in ei
ne Selbstständigkeit entlässt,
ist bitter nötig. Haben doch vor
allem jahrelange Fehlentschei
dungen in Detroit, Opel auf Tal
fahrt gehen lassen.
GM ist also bereit Anteile an
dem Unternehmen abzugeben,
bleibt aber im Boot. Das ist für
Opel überlebenswichtig. Das
Unternehmen braucht einen
starken Partner vom Einkauf
der Teile bis zur Entwicklung
von Plattformen und Modellen.
Und angesichts der Autokrise
stehen derzeit nicht gerade Un
ternehmen Schlange, um bei
Opel einzusteigen. Anderer
seits schwebt über Opel weiter
das Damoklesschwert einer
GM-Insolvenz.
Schön wäre, wenn GM Opel
Sachwerte und Patente im Wert
von drei Milliarden Euro zur
Verfügung stellen kann. Doch
hier hat möglicherweise die
US-Regierung ein gewichtiges
Wort mitzureden, die GM ande
rerseits mit Milliardensummen
stützt.
Im Gegenzug verlangt GM
Staatshilfen von 3,3 Milliarden
Euro für das neue Unterneh
men, fast doppelt so viel wie
noch vor wenigen Wochen re
klamiert. Das ist ein hoher
Preis - zumal nicht ausge
macht ist, ob damit wirklich
langfristig Arbeitsplätze geret
tet werden können. GM und
Opel sind nämlich nicht erst
durch die aktuelle Krise in die
roten Zahlen gefahren. Es gibt
große Überkapazitäten in Euro
pas Autoindustrie. Und anders
als Ford vor Jahren hat Opel die
Kapazitäten nicht reduziert.
Da wäre es ein Glück, wenn
Opel das Werk in Eisenach
etwa an Daimler abgeben könn
te. Die Jobs blieben schließlich
erhalten. Zu befürchten ist
aber, dass es mit einem Werk
nicht getan ist, will die Politik
nicht gegen den Markt einen
Autobauer stützen und damit
andere gefährden.
Hinter dem bislang bekannten
Plan stehen also noch viele Fra
gezeichen. Er ist vielleicht eine
Verhandlungsgrundlage,
Staatsgeld sollte auf dieser
Grundlage nicht fließen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original content of: Kölnische Rundschau, transmitted by news aktuell

More stories: Kölnische Rundschau
More stories: Kölnische Rundschau
  • 27.02.2009 – 05:00

    Kölnische Rundschau: zu NPD/V-Leute

    Köln (ots) - Es ist schwer zu ertragen, dass es die NPD noch gibt. An der im Kern rechtsextremistischen und antisemitischen Ausrichtung der NPD bestehen kaum Zweifel. Aber das Bundesverfassungsgericht beklagt Formfehler im Verbotsverfahren und fordert den Gesetzgeber auf, Verbindungsleute abzuziehen. Doch was tun mit den V-Leuten? Stellen sie tatsächlich jene "massive staatliche Präsenz" in den ...

  • 25.02.2009 – 19:19

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum politischen Aschermittwoch

    Köln (ots) - Verzichtbar NORBERT WALLET, Berlin,zum politischen Aschermittwoch Der Aschermittwoch ist auch nicht mehr das, was er mal war. Die schweiß- und bier dunstgetränkten Ansprachen eines Franz Josef Strauß, ir gendwo zwischen Verkündi gung und Jahrmarktsgaukelei, atmeten einst unverfälschte Originalität. Danach ist der po litische ...

  • 24.02.2009 – 18:30

    Kölnische Rundschau: Kommentar zur Schwarzarbeit

    Köln (ots) - Weg richtig MARKUS GRABITZ, Berlin, zur Schwarzarbeit Wenn es um Bekämpfung von Schwarzarbeit geht, schlägt die Bundesregierung seit Jahren bereits den richti gen Weg ein: Etliche Handwer ker sind in dem Moment aus der Schmuddelecke gekom men, als es der Staat Privatleu ten erlaubte, Rechnungen steu erlich abzusetzen. Auch das ei nigermaßen unbürokratische Verfahren über die Minijobzen trale ...