Kölnische Rundschau: Betroffener übt scharfe Kritk an Woelki - Ex-Beirat Haucke spricht von "Beruhigungsgeschwurbel"
Köln (ots)
Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, Karl Haucke, hat scharfe Kritik an dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki gebüt, der in einem Hirtenwort Fehler und persönliche Schuld bei der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt an Kindern im Raum der Kirche eingeräumt hatte. Haucke sagte der Kölnischen Rundschau (Montagausgabge), der Kardinal beklage den gravierenden Vertrauensverlust in seinem Bistum, "ohne zu erwähnen, dass er selbst diesen ausgelöst hat mit seinem Vertrauensbruch gegenüber dem Betroffenenbeirat im Oktober letzten Jahres". Haucke war damals im Streit um das Gutachten einer Münchner Anwaltskanzlei zurückgetreten, das das Erzbistum wegen rechtlicher Bedenken nicht veröffentlichen will.
Haucke sagte weiter, mit seinem Hirtenwort könne Woelki keine Brüche heilen. "Der Erzbischof hat bisher nur Entschuldigungsfloskeln plus Prophezeihungen vorgebracht in der Art: Sie werden schon sehen, das neue Gutachten wird mir Recht geben." Haucke befürchtet, dieses "Beruhigungsgeschwurbel" werde weitergehen.
Dagegen riet Bettina Heinrichs-Müller, stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln, dazu, das neue Gutachten des Kölner Strafrechters Björn Gercke und die Konsequenzen daraus abzuwarten. Sie sagte der "Kölnischen Rundschau" allerdings: "Es wäre gut, wenn der Kardinal konkret zu den Fällen Stellung nehmen würde, die ihn auch selbst betreffen." Dazu zählten beispielsweise der Fall des Woelki eng verbundenen Düsseldorfer Pfarres Johannes O. oder der des erst 2017 in den Ruhestdand gegangenen Bonner Geistlichen E.
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