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DLRG-Bilanz 2005: Retter bewahren 855 Menschen vor dem Ertrinken

Bad Nenndorf/Hamburg (ots)

Die Rettungsschwimmer der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 855
Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Gegenüber dem Jahr 2004 stieg die
Zahl um 163 oder 23,6%. Auch die Hilfeleistungen für in Not geratene
Wassersportler erhöhte sich um 465 auf 8.846.
48.806 Rettungsschwimmer der DLRG machten mit 2,2 Millionen
ehrenamtlichen Wachstunden  die Wasserfreizeit für Badegäste und
Wassersportler an Küsten, Binnengewässern und in Schwimmbädern
sicherer und leisteten 46.354 Mal Erste Hilfe. Diese Zahlen gab DLRG
Präsident Dr. Klaus Wilkens jetzt in Hamburg bekannt.
Als Ursachen für die gestiegenen Einsatzzahlen nannte der
DLRG-Präsident schlechtere Schwimmfähigkeit, gepaart mit höherer
Risikobereitschaft und leichtsinnigem Verhalten von Badegästen und
Wassersportlern, die oft ihre Leistungsfähigkeit falsch einschätzten.
"Ohne die Anwesenheit von Rettungsschwimmern der DLRG läge die Zahl
tödlicher Unfälle im Wasser nicht bei 477, sondern bei weit mehr als
1.332 Fällen, wenn wir die Rettungen durch Familienmitglieder,
Freunde oder andere Organisationen hinzuzählen, die in keiner
Statistik erscheinen. Das Gefährdungspotenzial ist weitaus größer,
als die Ertrinkungszahlen zeigen", so Dr. Wilkens. "Vor diesem
Hintergrund ist es nicht akzeptabel, dass der Wasserrettungsdienst in
den meisten Rettungsdienstgesetzen der Bundesländer nicht enthalten
ist. Das ist ein völlig falsches Verständnis von Subsidiarität",
kritisiert der DLRG Präsident die politischen Rahmenbedingungen.
Die Schwimm- und Rettungsschwimmprüfungen der DLRG sind im
vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. 173.500 Menschen haben bei
der DLRG Schwimmen und 51.500 Rettungsschwimmen gelernt. Mit 225.000
Prüfungen liegt das Ergebnis nach eigenen Angaben um 4,8 Prozent
unter dem des Vorjahres. Auch die Zahl der Schwimmanfänger nahm 2005
geringfügig ab. Lediglich 55.500 Mädchen und Mädchen legten eine
"Seepferdchen-Prüfung" ab. "Die seit Jahren anhaltende Abnahme der
Schwimmprüfungen ist nicht zuletzt das negative Resultat der
Schließung kommunaler Bäder. Jeder Mensch hat ein Recht auf
Schwimmausbildung, dies gilt insbesondere für die Kinder. Wer seine
Verantwortung für die junge Generation ernst nimmt, darf keine Bäder
schließen", fordert Dr. Wilkens ein klares Bekenntnis zum Erhalt der
Bäder. 87,35 der Bevölkerung halten laut einer Emnid-Studie im
Auftrag der DLRG Schwimmbäder für wichtig oder sehr wichtig. Nach
Auffassung der DLRG bestätigen die rückläufigen Ausbildungszahlen die
Ergebnisse der Studie über eine abnehmende Schwimmfähigkeit in der
deutschen Bevölkerung.
Die DLRG hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 6,3
Millionen Stunden ehrenamtlich und unentgeltlich für die Menschen in
Deutschland geleistet. Mit über 860.000 Mitgliedern und Förderern ist
die DLRG heute die größte Wasserrettungsorganisation der Welt.
Der DLRG-Präsident kritisierte den hohen Anteil für die
Vereinsverwaltung und -organisation. Mehr als jede fünfte Stunde
entfalle auf die ordnungsgemäße Vereinsführung und die Erledigung
externer Aufgaben. "1,4 Millionen Stunden sind einfach zu viel. Die
DLRG stellt fest, dass auch drei Jahre nach dem Abschlussbericht der
Enquêtekommission des Deutschen Bundestags von Entlastungen und
Vereinfachungen für bürgerschaftliches Engagement nur wenig die Rede
sein kann. Das ist für Tausende ehrenamtlich tätiger Vereine mit
Millionen freiwilliger Helfer enttäuschend. Wir erwarten von der
Politik nun schnelleres Handeln und spürbare Entlastungen", so der
DLRG-Präsident in der Bilanzpressekonferenz.

Pressekontakt:

Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG; Telefon: 05723-955441 oder
0172 / 4244-584

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