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Deutscher Zigarettenverband (DZV)

Abschied von der Produktvielfalt
EU-Kommissar Dalli will zu Lasten von Verbrauchern und Herstellern tief in den Tabakmarkt eingreifen

Dortmund (ots)

Die Europäische Kommission überarbeitet derzeit die Tabak-Produkt-Richtlinie (TPD). Der für Gesundheit zuständige EU-Kommissar Dalli beabsichtigt Medienberichten zufolge, tiefe und dirigistische Eingriffe in den Tabakmarkt. Die Hersteller werden ihrer Marken und der Produktvielfalt beraubt. Der Verbraucher wird entmündigt. Und die Beteiligung des EU-Parlaments soll stark eingeschränkt werden. Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes: "Bei diesen Plänen handelt es sich um einen gravierenden Eingriff in die Marken- und Eigentumsrechte einer legalen Industrie, ohne dass die angestrebten gesundheitspolitischen Zielen erreicht werden."

Europa plant die Einheitszigarette

Die Zigarettenpackung und das Zigarettenformat sollen standardisiert werden - am Ende soll nach Vorstellung der Europäischen Kommission eine europäische Einheitszigarette stehen. Die Auswahlmöglichkeit für die Konsumenten soll somit rigoros eingeschränkt werden. Da insbesondere margen-starke Premiumprodukte betroffen wären, drohen Herstellern und dem Handel Einnahmeverluste und dem Staat geringere Tabaksteuereinnahmen. Arbeitsplätze sind gefährdet. "Europaweit könnten bis zu 10 Milliarden Euro an Steuereinnahmen verloren gehen", gibt die Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), Marianne Tritz, zu bedenken.

Einführung von Schockbildern

75 Prozent der Vorder- und Rückseite der Verpackungen von Zigaretten und anderen Tabakprodukten sollen mit kombinierten Text- und Bildwarnhinweisen belegt werden. Das ist die Einführung von Plain Packaging "durch die Hintertür", da den Herstellern kaum Raum zur individuellen Gestaltung ihrer Produkte verbliebe.

Die Kommunikation mit dem Kunden wird verboten

Tabakwaren dürften im Geschäft nur noch sehr eingeschränkt gezeigt und die Werbung würde dort ganz verboten werden. Darüber hinaus plant Brüssel, im Tabakhandel die Verkaufsberatung mit erwachsenen, mündigen Verbrauchern zu untersagen.

Verbot von Pfeifentabaken, Zigarillos und Menthol

Die Verwendung ausgewählter Aromastoffe soll in allen Produkten untersagt werden. Dies würde das Aus für eine Vielzahl von Pfeifentabaken und einen Großteil der am Markt befindlichen Zigarillos und Zigarren bedeuten. Die bestehende Nachfrage nach dann in der EU verbotenen Menthol-Zigaretten und auch Schnupftabaken würde künftig von Schmugglern und Fälschern bedient werden. Zusammen mit der Standardisierung des Zigarettenformats, würde das auch ein Verbot von Slim-Zigaretten bedeuten.

Verbot von rauchlosen Tabakprodukten

Die Vermarktung von rauchlosen Tabakprodukten, wie der traditionell in Deutschland konsumierte Schnupftabak, soll in der EU verboten werden. Das würde den mittelständischen Herstellern die Geschäftsgrundlage entziehen.

Die Macht der EU-Bürokratie

Die Beamten der EU-Kommission beabsichtigen, sich weitreichende Kompetenzen zur eigenmächtigen Verschärfung der Richtlinie anzueignen (inklusive der Option, Einheitspackungen ohne Markenlogo nach australischem Vorbild einzuführen). Demokratisch legitimierten EU-Parlamentariern und Regierungen der Mitgliedstaaten blieben in diesem Fall nur noch geringe Möglichkeiten zur Einflussnahme.

Handel und Industrie warnen

Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE): "Wenn wir in unseren Geschäften weder für Tabakwaren werben noch diese zeigen dürfen, dann gefährdet dieser Plan die Existenz zahlreicher Händler und die Arbeitsplätze tausender Angestellter im Tabakwareneinzelhandel in Deutschland und 250.000 Arbeitsplätze im europäischen Tabakwareneinzelhandel. Die im Grundgesetz verankerte Berufsfreiheit wäre damit nicht mehr gegeben."

Patrick Engels, Vorsitzender des Verbandes der Rauchtabakindustrie (VdR) erklärt zu den Plänen: "Die traditionellen Kau- und Schnupftabake sowie Feinschnitt und Pfeifentabake sind ein wesentlicher Bestandteil unserer auf individueller Entscheidung des erwachsenen Bürgers beruhenden Genusskultur. Ohne anerkannte wissenschaftlich fundierte Ergebnisse hätten wir es bei einer Verabschiedung der Tabak-Produkt-Richtlinie mit einer willkürlichen Überregulierung zu tun."

Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV) zu den Plänen der EU-Kommission: "Es geht nicht an, dass die EU-Bürokratie einer legalen Industrie verbietet, mehrere Marken auf dem Markt anzubieten. Diese sind ein entscheidendes Geschäftsvermögen der Hersteller. Über Marken unterscheiden sich die Hersteller im Wettbewerb." Und weiter: "Was hier geplant wird, kommt nach unserem Verständnis einer Enteignung gleich und ist ein Angriff auf die Wahlfreiheit der Verbraucher. Der Eingriff in die Markenrechte ist so massiv, dass man von einem Dammbruch sprechen muss, der über kurz oder lang auch andere Branchen in ihrer Existenz bedrohen kann!"

Mit Unverständnis reagiert Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), auf die EU-Pläne: "Zigarren und Zigarillos werden fast ausschließlich von Erwachsenen gehobenen Alters und zu besonderen Genussmomenten geraucht. Ein Regulierungsbedarf erschließt sich hier für uns nicht."

Wenn Sie mehr wissen wollen:

www.entscheiden-sie-selbst.de

Die Initiative "Entscheiden Sie selbst" unterstützen der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V. (BTWE), die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), der Deutsche Zigarettenverband e.V. (DZV), der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie e.V. (VdR), der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller e.V. (BDTA) (BDTA), die Philip Morris GmbH, der Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. (BdZ) und der Bundesverband deutscher Tabakpflanzer e.V. (BDT).

Pressekontakt:

Initiative Entscheiden Sie selbst
Pressebüro
Tel.: +49 (40) 899699 993
Fax: +49 (40) 899699 30
Email: info@entscheiden-sie-selbst.de

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