Komitee gegen den Vogelmord e. V.
"Billiger Nachschub für eine egoistische Leidenschaft"
Vogelschützer begrüßen Pläne für Wildvogel-Importstopp
Bonn (ots)
Das Komitee gegen den Vogelmord begrüßt die Pläne der Bundesregierung, zum Schutz vor der Geflügelgrippe einen EU-weiten Importstopp für Wildvögel durchzusetzen. Ein entsprechendes Einfuhrverbot, wie es Naturschutzverbände für Deutschland bereits seit Jahren einfordern, sei vor allem auch aus Sicht des Artenschutzes erfreulich. Viele Papageien-, Tukan- und andere Ziervogelarten sind nach Komiteeangaben durch den Massenfang für den Zoohandel in ihren Heimatländern bereits akut gefährdet. So wurden allein im vergangenen Jahr mehr als 1,5 Millionen Wildvögel in die EU importiert, darunter auch zahlreiche Tiere aus Asien. Dazu kommen noch mindestens 3 Millionen weitere Tiere, die nach Angaben der Vogelschützer bereits vor der Ankunft in Europa sterben.
Als "billigen Nachschub für eine egoistische Leidenschaft" bezeichnete Komiteesprecher Axel Hirschfeld die Importe. "Das dramatische Schicksal vieler bedrohter Papageienarten wie z.B. Hyazintharas, Rabenkakadus oder die erst kürzlich in freier Wildbahn ausgestorbenen Spixaras belegen auf dramatische Weise, wie sich der Handel auf die Bestände auswirkt", so Hirschfeld. Um die Gefährdung von Wildvögeln durch den kommerziellen Handel effektiv zu bekämpfen, fordert das Komitee von der EU bereits seit Mitte der 80er Jahre entsprechende Handels- und Einfuhrverbote für Wildvögel. Obwohl sowohl die Bundesregierung als auch die EU dabei dabei regelmäßig auch auf die Gefahr der Einschleppung von Krankheiten hingewiesen worden seien, habe man derzeit weder in Brüssel noch in Berlin bzw. Bonn etwas unternommen, so das Komitee.
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