Start der Donaueschinger Musiktage 2024 im öffentlichen Raum
Stuttgart (ots)
17. bis 20. Oktober: 26 Klanginstallationen, Ur- und Erstaufführungen nehmen unter dem Titel "alonetogether" das Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe in den Fokus / live und zeitversetzt in SWR Kultur / Orchesterkonzerte live im Videostream auf SWRKultur.de
Die Donaueschinger Musiktage 2024 starten am Donnerstagnachmittag, 17. Oktober im öffentlichen Raum mit drei Klanginstallationen und einer audiovisuellen Komposition, die anschließend über die Musiktage hinaus erlebbar sein werden: Ab 16:20 Uhr kann das Publikum im Karlsgarten Robin Minards dauerhafte Klanginstallation "Kaminoyama Soundmark" erleben, die Donaueschingens Partnerstadt Kaminoyama akustische Präsenz verleiht und sich vor dem japanischen Dichter Saito Mokichi 100 Jahre nach dessen Besuch in Donaueschingen verneigt. Ab 17 Uhr wird die Galerie im Turm von Lilja María Ásmundsdóttir in ein großes Instrument transformiert und lädt die Besucher:innen ein, mit ihren Bewegungen im Raum den klanglichen Charakter der Installation zu verändern. Ab 18 Uhr verwandelt Elsa Biston die Räume des Museum Art.Plus in eine dichte Landschaft aus vibrierenden und resonierenden Objekten, die einander in Klang versetzen und einen großen Organismus bilden. Die Besucher:innen können ebenso Teil dieser Klanglandschaft werden wie die Musiker:innen von United Instruments of Lucilin. Darüber hinaus erobern die Donaueschinger Musiktage mit einem online präsenten audiovisuellen Werk der Komponistin Lucia Kilger den digitalen Raum. Kilger schafft eine künstlerisch erfahrbare Reflexion der Simultaneität verschiedener digitaler Wirklichkeiten, die unsere Zeit entscheidend prägt. Am Donnerstagabend folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema "Kulturaustausch in Europa".
Shared Sounds, Drumset mal zehn, KI-Solist und neue Akteur:innen
Am Freitagnachmittag beginnt das lange Konzertwochenende mit einer Performance, die die Cellistin und Komponistin Séverine Ballon in Workshops gemeinsam mit neuesten und alteingesessenen Donaueschinger:innen entwickelt hat. Diese werden damit zu aktiven Akteur:innen des Festivals (18.10., 16 Uhr). Anschließend multipliziert Enno Poppe ein Soloinstrument zehnfach. Die zehn Drumsets des Percussion Orchestra Cologne versetzen das Publikum in ein einziges gigantisches Schlagzeug (18.10., 18 Uhr). Der Freitagabend wird traditionell vom SWR Symphonieorchester gestaltet, das gemeinsam mit IRCAM unter der Leitung von Susanne Blumenthal drei sehr unterschiedliche Konstellationen von Solist:innen und Orchester auf die Bühne bringt: Pascale Criton reflektiert in der changierenden Beziehung zwischen der Sopranistin Juliet Fraser und dem Orchester über Alterität. George Lewis konfrontiert den Saxophonisten Roscoe Mitchell und das Orchester mit einem KI-Pianisten. Und Simon Steen-Andersen stellt dem Orchester mit Yarn/Wire eine in sich geschlossene Gruppe gegenüber in seinem experimentellen Konzert für Quartett, Leslie-Speaker und Orchester (18.10., 20 Uhr).
Individuum und Gruppe, räumliche Konstellationen und Erfahrungen
Im weiteren Verlauf der Donaueschinger Musiktage 2024 sind unter dem programmatischen Titel "alonetogether" bis Sonntagabend vielfältige Konzerte und Performances zu erleben, die sich dem Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe in der zeitgenössischen Musik widmen und unterschiedlichste räumliche Konstellationen und Erfahrungen bieten. Der Pianist Pierre-Laurent Aimard tritt zum ersten Mal als Solist bei den Musiktagen auf. Ihr Festivaldebüt geben zudem das Straßburger Kollektiv lovemusic und das britische Duo Rubbish Music. Posthum gewürdigt wird der erst kürzlich verstorbene New Yorker Komponist Phill Niblock mit zwei Uraufführungen. Der Kontrabassist Florentin Ginot versammelt das Publikum um sich in der Dunkelheit des Schlossparks und der innovative Komponist und Saxophonist Roscoe Mitchell ist gemeinsam mit Michele Rabbia und Ignaz Schick noch einmal im Trio zu erleben. Das SWR Vokalensemble widmet sich mit dem SWR Experimentalstudio unter der Leitung von Yuval Weinberg unmittelbar (be)drängenden Problemen und Erfahrungen der Gegenwart. Im Abschlusskonzert am Sonntag dirigiert Vimbayi Kaziboni das SWR Symphonieorchester und die Neuen Vocalsolisten mit Uraufführungen von Werken von Francisco Alvarado, Sara Glojnaric und Chaya Czernowin.
SWR Kultur sendet im 5.1 Surround-Sound, Live-Videostreams auf SWRKultur.de
Die Donaueschinger Musiktage bestimmen am Festivalwochenende das Programm von SWR Kultur. Allein sechs Veranstaltungen und Konzerte werden live übertragen, darunter die beiden Konzerte mit dem SWR Symphonieorchester am 18. und 20. Oktober, das Konzert des SWR Vokalensembles und des SWR Experimentalstudios unter der Leitung von Yuval Weinberg am 20. Oktober sowie das Rezital von Pierre-Laurent Aimard mit der Uraufführung von Mark Andres "... selig ist ..." für Klavier und Elektronik am 19. Oktober sowie das Konzert des Trios von Roscoe Mitchell, Michele Rabbia und Ignaz Schick. 13 Uraufführungen und drei deutsche Erstaufführung werden vom 18. bis 20. Oktober live oder zeitversetzt im Radio (über Astra im 5.1 Surround-Sound) und in der SWR Kultur App zu hören sein. Alle weiteren Konzerte werden von SWR Kultur zu einem späteren Zeitpunkt gesendet und sind - wie auch die Live-Übertragungen - nach der Ausstrahlung in der SWR Kultur App und auf SWRKultur.de verfügbar. Die beiden Konzerte des SWR Symphonieorchesters zu Beginn und zum Abschluss der diesjährigen Donaueschinger Musiktage werden außerdem als weltweiter Live-Videostream auf SWRKultur.de zu sehen sein.
Umfangreiches Rahmenprogramm
Ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt die vielfältigen Veranstaltungen der Donaueschinger Musiktage: Es gibt Künstler:innengespräche, Führungen durch die Klanginstallationen, Workshops für Schüler:innen des Fürstenberg-Gymnasiums und der Realschule, das Programm "Next Generation" für Studierende, das Seminar "Abenteuer Neue Musik" für Lehrende und Studierende sowie die Noten- und Buchausstellung und ein Europäisches Netzwerktreffen. Zudem wird der Film "Stehende Wellen" über die Entstehung des Orchesterwerks "Occam Océan Cinquanta" von Éliane Radigue und Carol Robinson, das im letzten Jahr bei den Musiktagen uraufgeführt wurde, zwei Mal im guckloch Kino zu sehen sein.
Programm, Kartenverkauf und Künstlerplakat
Das detaillierte Programm der Donaueschinger Musiktage ist auf SWR.de/donaueschingen zu finden. Hier steht auch die Programmbroschüre zum Download bereit. Der Kartenvorverkauf läuft über littleticket.shop, die Tickethotline 0221 91409830 und die Tourist-Information vor Ort in Donaueschingen. Dort kann auch das von Julie Mehretu gestaltete Künstlerplakat erwoben werden, das ab Festivalbeginn auch in einer limitierten signierten Auflage verfügbar ist.
Vorzugspreis für Bewohner:innen des Schwarzwald-Baar-Kreises
Alle Bewohner:innen des Schwarzwald-Baar-Kreises erhalten wieder für alle Veranstaltungen Karten zum Vorzugspreis von 12 EUR. Die Karten können unter Vorlage eines entsprechenden Nachweises ausschließlich in der Tourist-Information der Stadt Donaueschingen sowie an der Tageskasse erworben werden.
Veranstalter der Donaueschinger Musiktage ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio.
Gefördert als "Kultureller Leuchtturm" von der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Weitere Förderer sind das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Ernst von Siemens Musikstiftung.
Pressekontakt: Matthias Claudi, Tel. 0711 929 12219, matthias.claudi@SWR.de
Interviewanfragen, Pressematerial: Stefan Stahnke, Tel. 030 3478 1984, st@worteuebermusik.de
Bildkommunikation: Tel. 07221 929 26868, foto@SWR.de, ARD-foto.de
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