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Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie

Neues Angebot: ABC-Beraterinnen unterstützen Pflegefamilien

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Es gibt ein neues Angebot, um Pflegefamilien besser unterstützen zu können: Angehende ABC-Berater*innen begleiten Pflegeeltern und -kinder, damit sie positive Bindungsbeziehungen aufbauen können. ABC steht für „Attachment and Biobehavioral Catch-up“ und gilt in den USA als der am besten wissenschaftlich erprobte bindungsbasierte Ansatz für Familien mit Pflegekindern im Alter von sechs bis 48 Monaten.

Die Ausbildung von ABC-Berater*innen ist in Deutschland ein Novum und wurde von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie initiiert. Diese Woche startete der erste Ausbildungsjahrgang. Die zehn Fachkräfte kommen aus ganz Deutschland, darunter Miriam Marhöfer aus Mannheim.

Die Sozialpädagogin begleitet seit vielen Jahren Pflegefamilien und schätzt den Praxisbezug der einjährigen Ausbildung. Marhöfer kann künftig Pflegeeltern dabei unterstützen, die Signale des Pflegekindes besser lesen und deuten zu können sowie das eigene Verhalten zu reflektieren. Beides ist wichtig, um positive Bindungsbeziehungen aufzubauen.

Die Ausbildung von ABC-Berater*innen wird wissenschaftlich vom Deutschen Jugendinstitut begleitet.

Anbei senden wir Ihnen eine Pressemitteilung und zwei Fotos, die Sie honorarfrei unter Angabe des Copyrights verwenden können. Wir freuen uns, wenn Sie berichten.

Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich gern.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Klostermann

Leiterin Kommunikation und Strategische Partnerschaften

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Presseinformation

Bensheim, 6. Dezember 2024

Neues Angebot: ABC-Beraterinnen unterstützen Pflegefamilien

Ausbildung der Fachkräfte im Odenwald-Institut gestartet

Die ersten zehn Beraterinnen, die künftig Pflegefamilien nach dem Ansatz „Attachment and Biobehavioral Catch-up“ (ABC) unterstützen können, starteten diese Woche ihre Ausbildung im Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie. Der ABC-Ansatz fördert den Aufbau positiver Bindungsbeziehungen in Pflegefamilien.

Wie wichtig es ist, sichere Bindungsbeziehungen in Pflegefamilien zu fördern, wissen die Teilnehmerinnen der Fortbildung, die aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, aus ihrer täglichen Arbeit nur zu gut. „Pflegeeltern und -kinder müssen viel leisten. Der Wechsel von Bezugspersonen ist für ein Kind nicht einfach und stellt Pflegefamilien vor vielfältige Herausforderung“, sagt Miriam Marhöfer. Die Sozialpädagogin arbeitet bei der Stadt Mannheim im Pflegekinderdienst und der Fachstelle für Adoption und begleitet seit vielen Jahren Pflegefamilien.

Diese haben z.B. die Aufgabe, dem Pflegekind bei der Verarbeitung von Trennung und Bindungsproblemen zu helfen und seine Integration in die Familie und die soziale Umgebung zu fördern. Die Anforderungen an Pflegefamilien werden durch die Herausforderungen, die Pflegekinder aufgrund ihrer Vorerfahrungen (unzureichende Fürsorge, Misshandlung) mitbringen, und durch den daraus resultierenden besonderen pädagogischen und therapeutischen Bedarf zusätzlich erhöht.

Signale des Kindes besser lesen und deuten

In der Ausbildung zur ABC-Beraterin lernen Marhöfer und die anderen Teilnehmerinnen, wie sie feinfühliges und fürsorgliches Verhalten von Pflegeeltern fördern können, damit sie sichere Bindungsbeziehungen zum Kind aufbauen können. Die angehenden Beraterinnen werden künftig die Eltern unterstützen, die Signale des Kindes besser lesen und deuten zu können sowie ihr eigenes Verhalten zu reflektieren.

Während des viertägigen Präsenzseminars erfuhren die Teilnehmerinnen alles Wissenswerte für die Arbeit. Die theoretischen und praktischen Inhalte wurden durch viele anschauliche Videobeispiele erläutert. Das besondere an der Ausbildung ist die einjährige Praxis- und Supervisionsphase, die sich an den Präsenztermin anschließt. Die Beraterinnen erhalten eine kontinuierliche Supervision, um zu trainieren, wie sie den ABC-Ansatz ideal umsetzen können. Dazu werden auch die Besuche in den Familien auf Video aufgezeichnet und gemeinsam mit den Supervisoren besprochen.

Für das Seminar waren eigens zwei Dozentinnen vom „ABC Parenting Institute“ aus Delaware angereist, dessen Gründerin Mary Dozier hat den ABC-Beratungsansatz entwickelt. Er gilt in den USA als der am besten erprobte bindungsbasierte Ansatz für Familien mit Pflegekindern im Alter von sechs bis 48 Monaten und ist wissenschaftlich evaluiert.

Die Ausbildung ist in Deutschland ein Novum

Die Ausbildung von ABC-Beraterinnen und -Beratern ist in Deutschland ein Novum. Die Karl Kübel Stiftung hat sie initiiert, weil sie eine ideale Ergänzung ihrer Angebote im Bereich Frühe Hilfen ist und auf ihr Stiftungsziel einzahlt: Eltern zu unterstützen, damit sie ihre Kinder liebevoll umsorgen und fördern können. „Eine sichere Bindung zwischen Eltern und Kindern in frühen Jahren ist ein wichtiger Schutzfaktor für die gesamte Entwicklung von Kindern. Sie trägt dazu bei, dass Kinder im weiteren Leben Herausforderungen besser bewältigen können und weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigen“, so Margot Refle, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung.

Studien aus den USA (University of Delaware) und Deutschland (Deutsches Jugendinstitut) haben gezeigt, dass Pflegekinder, die am ABC-Programm teilgenommen haben, besser gelingende Bindungsbeziehungen aufbauen können und langfristig in Pflegefamilien bleiben. So werden Wechsel und Aufenthalte in Wohngruppen oder Heimen vermieden.

Ziel der Karl Kübel Stiftung ist es, die ABC-Ausbildung langfristig im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Der Präventionsaspekt und das Ziel des Projekts haben auch die Dietmar Hopp Stiftung und die N&B Stiftung überzeugt, die beiden Stiftungen unterstützen es finanziell. „Wir haben die Hoffnung, dass die ABC-Beratung nach der Modellphase und ihrer Evaluation auch in Deutschland in die Regelversorgung aufgenommen wird“, sagt Meike Leupold, stellv. Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung. Christian Becker, Mitbegründer der N&B Stiftung, sieht das ebenso und fügt hinzu: „Getreu unserem Motto ,Weil Neues Chancen braucht‘ fördern wir das Projekt, damit Pflegeeltern und -kinder Chancen erhalten, gemeinsam gut ins Leben zu starten.“

Projekt wird wissenschaftlich begleitet

Das ABC-Pilotprojekt läuft drei Jahre und wird vom Deutschen Jugendinstitut wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Teilnehmerinnen der Ausbildung sind von dem Programm überzeugt, weil sie sehen, dass es sehr bedarfs- und praxisorientiert ist. Miriam Marhöfer hofft, dass es auch dazu beiträgt, mehr Familien zu motivieren, ein Pflegekind aufzunehmen. Der Bedarf ist groß. Laut Schätzungen des Bundesverbandes der Adoptiv- und Pflegefamilien fehlen jährlich rund 4.000 Pflegefamilien in Deutschland.

Im Dezember 2025 startet ein weiterer Ausbildungsjahrgang zur ABC-Berater*in. Nähere Informationen gibt es unter www.odenwaldinstitut.de/abc

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