Energie kostet (Ost-)Deutsche bis zu sieben Prozent ihrer Kaufkraft
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München (ots)
Energiekostenquote im Bundesdurchschnitt bei 5,3 Prozent, in ostdeutschen Ländern bei 6,6 Prozent / Preisniveau: Gas in Thüringen 20 Prozent teurer als in Hamburg / Energieanbieterwechsel reduziert Kosten um bis zu 22 Prozent
Bis zu sieben Prozent seiner Kaufkraft* gibt ein deutscher Ein-Personen-Haushalt für Strom- und Gaskosten aus. Besonders hoch ist die prozentuale Belastung in den ostdeutschen Bundesländern, wo die Kaufkraft vergleichsweise niedrig, die Energiekosten aber hoch sind.
Dies ergab eine Analyse von CHECK24.de, in der pro Bundesland die Grundversorgungstarife für Strom und Gas mit der Kaufkraft in Beziehung gesetzt wurden. Dadurch wird die prozentuale Belastung (Energiekostenquote) deutlich. Die mögliche Ersparnis durch einen Energieanbieterwechsel zeigt der durchschnittliche Preis der zehn günstigsten Alternativangebote pro Netzgebiet.**
Energiekostenquote in Thüringen bei 6,9 Prozent, in Hamburg bei 4,6 Prozent
In Thüringen ist der Anteil der Kaufkraft, den Verbraucher für Strom und Gas aufwenden müssen, am höchsten. Die Energiekosten betragen 98 Euro monatlich, die Kaufkraft 1.435 Euro. Die Energiekostenquote liegt demnach bei 6,9 Prozent.
In Thüringen ist die Grundversorgung deutschlandweit am teuersten. Außerdem ist die Kaufkraft pro Einwohner nach Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen am niedrigsten. In diesen drei ostdeutschen Bundesländern liegt die Energiekostenquote durch etwas geringere Energiepreise bei 6,6 Prozent.
Einen deutlich kleineren Anteil ihrer Kaufkraft müssen Ein-Personen-Haushalte in Hamburg in die Energiekosten investieren: Dort liegt die Energiekostenquote bei 4,6 Prozent. 87 Euro fallen monatlich für Energie an - die Kaufkraft liegt aber mit 1.897 Euro p. M. bis zu 25 Prozent höher als in den ostdeutschen Bundesländern (z. B. Sachsen-Anhalt).
Ostdeutsche Bundesländer durch Energiekosten stärker belastet als westdeutsche
Ein Blick auf die Deutschlandkarte*** zeigt ein deutliches Gefälle bei der Energiekostenquote zwischen Ost und West. Die Ausgaben für Energie liegen in den ostdeutschen Bundesländern im Schnitt bei 6,6 Prozent, in den westdeutschen sind es nur 5,2 Prozent. Das liegt vor allem an der Kaufkraft, die im Osten 320 Euro p. M. (18 Prozent) niedriger ist als im Westen.
Im Bundesdurchschnitt liegt die Energiekostenquote bei 5,3 Prozent (92 Euro Energiekosten und 1.726 Euro Kaufkraft monatlich).
Energiepreisniveau: Gas kostet in Thüringen 20 Prozent mehr als in Hamburg
Die Energiekosten unterscheiden sich zwischen den Bundesländern um bis zu 13 Prozent (elf Euro p. M.). Grund dafür sind vor allem die unterschiedlich hohen Netznutzungsgebühren. Bei den Gaspreisen sind die Unterschiede besonders deutlich: Verbraucher in Thüringen (42 Euro p. M.) zahlen für 5.000 kWh Gas 20 Prozent mehr als Verbraucher in Hamburg (35 Euro p. M.).
"Wir empfehlen jedem Verbraucher, vor allem aber denen in Bundesländern mit hohen Energiekosten, die Angebote verschiedener Energieanbieter zu vergleichen", erklärt Isabel Wendorff vom unabhängigen Vergleichsportal CHECK24.de. "Der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter entlastet die Haushaltskasse zum Beispiel in Thüringen um 19 Prozent, also knapp ein Fünftel."
Wechsel zu Alternativanbieter spart bis zu 22 Prozent
Durch einen Wechsel aus der Grundversorgung zu einem günstigeren Alternativanbieter sparen Verbraucher deutschlandweit. Besonders hoch ist die Ersparnis durch einen Anbieterwechsel in Berlin: In der Grundversorgung zahlt ein Ein-Personen-Haushalt dort 90 Euro, bei einem Wechsel nur noch 70 Euro. Das ist eine Ersparnis von 22 Prozent bzw. 237 Euro im Jahr.
Im Schnitt liegt die Ersparnis bei 201 Euro bzw. 17 Euro im Monat (75 statt 92 Euro) für Energiekosten und reduzieren diese so um durchschnittlich 18 Prozent.
*Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/168591/umfrage/kaufkraft-nach-bundeslaendern/ (Stand 2013) Die von der GfK berechnete Kaufkraftkennziffer ist die Summe aller Nettoeinkünfte pro Region. Zum Nettoeinkommen werden Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten hinzugerechnet.
**Die Strom- und Gaspreise basieren auf dem CHECK24-Strom- und Gaspreisindex und bestehen jeweils aus dem Preis für die Strom- und Gasgrundversorgung sowie dem Durchschnittspreis der 10 günstigen Alternativangebote pro Netzgebiet für einen Ein-Personen-Haushalt (2.000 kWh Strom, 5.000 kWh Gas) (ohne Vorauskasse, ohne Paket und ohne Bonus)
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