vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
vbw: Laut aktuellen Berechnungen steigt die EEG-Umlage auf etwa zehn Cent pro Kilowattstunde - Brossardt: "Ein dramatisches Ergebnis"
München (ots)
Für die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müssen die Stromverbraucher in Deutschland bis zum Jahr 2030 Kosten von deutlich über 300 Milliarden Euro tragen. Das haben aktuelle Berechnungen der TU Berlin im Auftrag der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zu den Auswirkungen der am vergangenen Mittwoch im Vermittlungsausschuss beschlossenen Änderungen des EEG ergeben. Der Untersuchung zufolge wird - trotz der Kürzung der Subventionen für Solarstrom - die EEG-Umlage von derzeit 3,59 Cent pro Kilowattstunde auf etwa zehn Cent pro Kilowattstunde steigen. "Das ist das Dreifache der von der Bundesregierung zugesagten Begrenzung der EEG-Umlage auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde", kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Das ist ein dramatisches Ergebnis. Damit gefährden wir den Industriestandort Deutschland. Dieses Gesetz bedarf einer grundlegenden Änderung."
Laut Brossardt ist das EEG als Steuerungsinstrument für die Energiewende ungeeignet. "Ziel des Gesetzes war es, eine Nischenbranche marktfähig zu machen. Es sollte Stromerzeugungsanlagen fördern, die sonst aufgrund ihrer Kostenstruktur nicht im Markt hätten bestehen können. Durch die hohen Fördersätze kam es insbesondere im Bereich Photovoltaik zu einer extremen Fehlentwicklung: Laut Zielkorridor war in den Jahren 2010 und 2011 ein Zubau von Solaranlagen mit einer Leistung von 2.500 bis 3.500 Megawatt vorgesehen. Tatsächlich wurden jeweils rund 7.500 Megawatt zugebaut. In diesem Jahr ist mit weiteren 10.000 Megawatt zu rechnen. Das vom Vermittlungsausschuss jetzt beschlossene Gesamtausbauziel für Photovoltaik von 52.000 Megawatt Leistung dürfte zu einem Run auf diese Anlagen führen und die Kosten weiter in die Höhe treiben", so Brossardt.
Die vbw fordert, das Fördersystem des EEG zu begrenzen und so anzupassen, dass der Energiemix für die Zeit nach dem Kernenergie-Ausstieg bedarfsgerecht gestaltet werden kann. "Der nach wie vor geltende strikte Einspeisevorrang ist ebenso falsch wie die gesetzliche Garantie der EEG-Vergütungen für 20 Jahre. Wir brauchen ein marktorientiertes und technologieneutrales Mengensteuerungsmodell, um weitere dramatische Fehlentwicklungen und ineffiziente Förderungen zu vermeiden. Anderenfalls laufen wir in eine unübersehbare Kostenlawine", so Brossardt.
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