Bundespräsident Horst Köhler überreicht "Roland Berger Preis für Menschenwürde" an "Reporter ohne Grenzen" und die iranische Menschenrechtlerin Dr. Shirin Ebadi
München/Berlin (ots)
Bei einem Festakt in Berlin haben heute zwei Preisträger den diesjährigen "Roland Berger Preis für Menschenwürde" erhalten: Die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" wurde für ihren weltweiten Kampf für die Pressefreiheit ausgezeichnet. Aus aktuellem Anlass verlieh die Roland Berger Stiftung den Preis zudem an die iranische Rechtsanwältin Dr. Shirin Ebadi, die sich trotz zunehmender Repressalien beharrlich für die Menschenrechte in ihrem Heimatland und weltweit engagiert. Der jährlich vergebene "Roland Berger Preis für Menschenwürde" ist mit insgesamt einer Million Euro dotiert. Davon gehen in diesem Jahr 900.000 Euro an "Reporter ohne Grenzen" und 100.000 Euro an Dr. Shirin Ebadi. Das Preisgeld ist für die Arbeit der Preisträger bestimmt.
Mit der Wahl der internationalen Organisation "Reporter ohne Grenzen" als Preisträger 2009 will die Roland Berger Stiftung ein Zeichen setzen für Presse- und Meinungsfreiheit weltweit: "Reporter ohne Grenzen steht stellvertretend für zahlreiche Journalisten, die für eine freie und unabhängige Berichterstattung in vielen Ländern Leib und Leben riskieren", sagte der Stifter des Preises, Prof. Dr. h.c. Roland Berger, in seinem Grußwort zur Preisverleihung. "Es braucht solch couragierte Berichterstatter, um weltweit Öffentlichkeit für das hohe Gut der Meinungs- und Pressefreiheit als Grundlage für Menschenwürde und Menschenrechte zu schaffen." Reporter ohne Grenzen mit Hauptsitz in Paris engagiert sich seit fast 25 Jahren für Pressefreiheit, prangert Verstöße gegen dieses Grundrecht öffentlich an und hilft Journalisten in Not.
Zur Preisverleihung im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt kamen rund 450 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien. Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherr des Roland Berger Preises für Menschenwürde überreichte eine der beiden von Jonathan Meese gestalteten Preismedaillen an Jean-François Julliard, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen. In seiner Dankesrede betonte Julliard, wie wichtig Öffentlichkeit für die Arbeit von Reporter ohne Grenzen sei: "Wir brauchen den Druck der Öffentlichkeit, um die Pressefreiheit zu verteidigen und Journalisten eine ungehinderte Arbeit zu ermöglichen. Der Roland Berger Preis für Menschenwürde hilft uns, diese Öffentlichkeit herzustellen." Die Laudatio auf den Preisträger Reporter ohne Grenzen hielt Georg Mascolo, Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und ehrenamtliches Mitglied im Kuratorium der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen.
Aus aktuellem Anlass erhielt zudem die iranische Friedensnobelpreisträgerin Dr. Shirin Ebadi den Roland Berger Preis für Menschenwürde. Frau Ebadi tritt seit 30 Jahren als Rechtsanwältin, Schriftstellerin und Universitätsprofessorin für Menschenrechte ein, in ihrer Heimat und weltweit. Die Repressalien, denen sie und ihre Familie schon seit längerem ausgesetzt sind, haben in den vergangenen Monaten weiter zugenommen: Unter anderem wurde im Dezember 2008 das von ihr gegründete "Defenders of Human Rights Center" geschlossen und ihr Leben bedroht. Doch Frau Ebadi lässt sich nicht einschüchtern und engagiert sich weiterhin als Anwältin für die Menschenrechte. Diesen Mut möchte die Roland Berger Stiftung mit der Verleihung des Preises würdigen.
"Es ist eine große Ehre für mich, dass die Roland Berger Stiftung meiner bisherigen Arbeit Anerkennung und Lob spendet", sagte Shirin Ebadi in ihrer Dankesrede und betonte: "Die Verleihung des "Roland Berger Preises für Menschenwürde" gilt allen Menschen, die in den vergangenen 50 Jahren für die Menschenrechte im Iran und die Demokratisierung des Landes gekämpft haben." Ebadi gratulierte auch "Reporter ohne Grenzen" zum Erhalt des Preises: "Seit Jahren kämpft diese Organisation in vielen Ländern der Welt für Rede- und Meinungsfreiheit und hat diesbezüglich auch in meinem Heimatland Iran Großartiges geleistet. Möge die Verleihung dieses Preises ein wirkungsvoller Schritt zur Realisierung der Ziele dieser Organisation sein."
Der Roland Berger Preis für Menschenwürde wird einmal im Jahr verliehen und bedeutet mit seiner Dotierung von einer Million Euro auch eine langfristige finanzielle Unterstützung der Preisträger bzw. ihrer Organisation. Das Preisgeld ist für die Arbeit der Preisträger bestimmt. Das Preisvergabekomitee, das die Preisträger aus den eingereichten Vorschlägen auswählt, ist hochkarätig besetzt: Neben Prof. Dr. h.c. Roland Berger als Stifter des Preises gehören dazu die Ärztin und Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler, der Chef des Bundespräsidialamts Staatssekretär Dr. Gert Haller, Ex-Außenminister Dr. h.c. Joschka Fischer, sowie die Friedensnobelpreisträger Dr. h.c. Kofi Annan, Prof. Muhammad Yunus und Dr. Shirin Ebadi (die bei den Beratungen und der Abstimmung über ihre Person die Sitzung des Preisvergabekomitees auf eigenen Wunsch verlassen hatte).
Weitere Informationen zum Roland Berger Preis für Menschenwürde und zu den Preisträgern 2009 (in deutsch, englisch und teilweise persisch), eine Dokumentation der Roland Berger Stiftung über Presse- und Meinungsfreiheit weltweit sowie hochauflösendes Bild- und Filmmaterial finden Sie unter www.rolandbergerstiftung.org.
Die Roland Berger Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in München. Sie wurde von Prof. Dr. h.c. Roland Berger am 27. März 2008 gegründet. Die Roland Berger Stiftung ist mit einem Stiftungskapital von zunächst 50 Millionen Euro dotiert und verfügt über einen Vorstand und ein Kuratorium. Der Stiftungszweck ist ein zweifacher: Die Roland Berger Stiftung verpflichtet sich der Achtung, der Förderung und dem Schutz der Menschenwürde und Menschenrechte weltweit. Hierzu wird jährlich der mit 1 Million Euro dotierte "Roland Berger Preis für Menschenwürde - zur Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Welt" verliehen. Die Roland Berger Stiftung fördert zudem begabte junge Menschen mit großem Potenzial, insbesondere aus sozial benachteiligten Schichten. Das Roland Berger Stipendium "Fit für Verantwortung" soll ihnen eine hochwertige Ausbildung und dadurch ein selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen.
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