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Der Deutsche Heimtiermarkt 2020: Mehr Fürsorge für Heimtiere in Corona-Zeiten

Der Deutsche Heimtiermarkt 2020: Mehr Fürsorge für Heimtiere in Corona-Zeiten
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Umsätze steigen deutlich – Heimtiere in fast jedem zweiten Haushalt

Das vergangene Jahr war auch für die deutsche Heimtierbranche ein besonderes: Die Umsätze stiegen zum Teil deutlich, die Anzahl der tierischen Mitbewohner nahm insgesamt ebenfalls zu – heute lebt in fast jedem zweiten Haushalt in Deutschland ein Heimtier.

Hiermit erhalten Sie unsere neueste Presse-Information aus der Heimtierbranche:

Düsseldorf/Wiesbaden, 22. März 2021. Das vergangene Jahr war auch für die deutsche Heimtierbranche ein besonderes: Die Umsätze stiegen zum Teil deutlich, die Anzahl der tierischen Mitbewohner nahm insgesamt ebenfalls zu – heute lebt in fast jedem zweiten Haushalt in Deutschland ein Heimtier.

Mit einem Gesamtumsatz von 4,513 Milliarden Euro verzeichnete der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2020 ein Umsatzplus von 4,3 Prozent. Dabei übertraf der Umsatz mit „Heimtier-Fertignahrung“ das Vorjahresergebnis mit nunmehr 3,460 Milliarden Euro um 4,6 Prozent. Das Segment „Bedarfsartikel und Zubehör“ legte ebenfalls merklich zu und verzeichnete mit einem Umsatz von 1,053 Milliarden Euro ein Plus von 3,5 Prozent. Hinzu kamen 822 Millionen Euro über den Online-Markt sowie 128 Millionen Euro für Wildvogelfutter. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche liegt somit bei rund 5,5 Milliarden Euro.

Umsatz mit Hundefutter wächst weiter – Snacks treiben den Markt

Der Markt für Hundefutter wuchs auch im Jahr 2020 weiter und erzielte im stationären Handel mit 1,567 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 4,0 Prozent. Wachstumstreiber war dabei insbesondere der Bereich „Snacks“. Er legte mit 602 Millionen Euro um 6,0 Prozent zu. Ebenfalls solide stiegen die Umsätze in den Segmenten „Feuchtfutter“ (502 Millionen Euro, plus 3,1 Prozent) sowie „Trockenfutter“ (463 Millionen Euro, plus 2,4 Prozent).

Markt für Katzenfutter nach wie vor größtes Futtersegment

Mit einem Gesamtumsatz von 1,680 Milliarden Euro und somit einem Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bildete der Markt für Katzenfutter auch im Jahr 2020 das größte Futtersegment. Stärkster Wachstumstreiber war dabei das Segment „Snacks“ (einschließlich Katzenmilch), das sich um 9,4 Prozent auf einen Umsatz von 268 Millionen Euro steigerte. Darüber hinaus verzeichneten auch die Bereiche „Feuchtfutter“ (1,105 Milliarden Euro, plus 5,0 Prozent) und „Trockenfutter“ (307 Millionen Euro, plus 2,7 Prozent) deutliche Zuwächse.

Aufwärtstrend auch bei Nahrung für weitere Heimtiere und Wildvogelfutter

Auch die Märkte für Kleintierfutter, Zierfischfutter und Ziervogelfutter zeigten 2020 eine durchweg erfreuliche Entwicklung. So blieb das Kleintierfutter hinter Katzen- und Hundefutter drittstärkste Kraft bei den Futtermitteln und konnte nach dem Umsatzplus im Vorjahr in den klassischen Vertriebswegen erneut zulegen (91 Millionen Euro, plus 4,6 Prozent). Ebenfalls positiv entwickelten sich der Markt für Zierfischfutter (55 Millionen Euro, plus 3,8 Prozent) sowie, nach leichten Einbußen im Vorjahr, Ziervogelfutter (67 Millionen Euro, plus 3,1 Prozent).

Zudem wurden 128 Millionen Euro für Wildvogelfutter umgesetzt, ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Produkte für Hunde und Katzen mit stärkstem Wachstum bei Bedarfsartikeln und Zubehör

Der Umsatz im Segment „Bedarfsartikel und Zubehör“ lag 2020 im stationären Handel bei 1,053 Milliarden Euro und verzeichnete somit ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber 2019. Wie schon in den Vorjahren erreichte dabei Katzenstreu den größten Umsatzanteil und wuchs um 2,8 Prozent auf 292 Millionen Euro. Wachstumsgewinner waren Bedarfsartikel und Zubehör für Katzen (218 Millionen Euro, plus 4,8 Prozent) sowie für Hunde (225 Millionen Euro, plus 4,7 Prozent). Auch der Umsatz mit Bedarfsartikeln und Zubehör für Zierfische stieg weiter an, um 2,7 Prozent auf 190 Millionen Euro.

Erfreulich: Nachdem das Segment „Bedarfsartikel und Zubehör“ für Ziervögel das Jahr 2019 mit gleichbleibendem Ergebnis wie im Vorjahr abschloss, verzeichnete es 2020 ein Umsatzplus von 3,1 Prozent auf 33 Millionen Euro. Bei Bedarfsartikeln und Zubehör für Kleintiere konnte der Abwärtstrend der Vorjahre gestoppt werden. Das Segment beendete das Jahr 2020 mit einem Plus von 2,2 Prozent und liegt mit einem Umsatz von 95 Millionen Euro somit wieder auf dem Niveau von 2018.

„Ich stimme mit vielen Experten aus unserer Branche überein, dass die Corona-Pandemie für die Umsatzentwicklung im deutschen Heimtiermarkt ein relevanter Einflussfaktor war“, sagt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF). „Heimtiere sind für viele Menschen Familienmitglieder, für deren Gesundheit Tierhalter bereit sind, Geld auszugeben. Im vergangenen Jahr standen die Beschäftigung mit Tieren, gesunde Ernährung und Neuanschaffungen für das Zuhause für Mensch und Tier im Mittelpunkt. Dies zeigt sich an den gestiegenen Umsätzen bei Belohnungssnacks, an Investitionen in Spielzeug, Gartenteiche oder Tiergehege.“

Heimtiere, die es inzwischen in fast jedem zweiten Haushalt gibt, konnten während der Corona-Krise durchgehend versorgt werden: „Es war eine richtige und wichtige Entscheidung zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, die Systemrelevanz des Zoofachhandels ausdrücklich anzuerkennen“, so Holthenrich.

Lebensmitteleinzelhandel stärkster Absatzweg für Heimtier-Fertignahrung – Fachhandel weiterhin führend bei Bedarfsartikeln und Zubehör

Auch wenn der Fachhandel seinen Marktanteil im Bereich Tiernahrung leicht steigern konnte, behauptet sich der Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und Discountern) als Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung: Insgesamt hat er mit einem Umsatzanteil von 61 Prozent 2,120 Milliarden Euro umgesetzt.

Der Fachhandel steigerte seinen Umsatz für Bedarfsartikel und Zubehör auf 835 Millionen Euro und bleibt mit einem Umsatzanteil von 79 Prozent der wichtigste Absatzweg in diesem Segment.

Online-Handel mit deutlichen Zuwächsen

Die zunehmende Bedeutung des Internets für den Kauf von Heimtierprodukten hat sich gerade im Corona-Jahr 2020 nochmals spürbar gezeigt. Das geschätzte Umsatzvolumen in diesem Jahr betrug circa 822 Millionen Euro und somit 117 Millionen Euro mehr als 2019, eine Steigerung von über 16 Prozent. Differenzierte, tierartenspezifische Daten zum Online-Markt sind derzeit noch nicht verfügbar.

Rund 35 Millionen Heimtiere in Deutschland

Im Jahr 2020 wurden in 47 Prozent und somit in fast der Hälfte aller Haushalte in Deutschland Heimtiere gehalten. Insgesamt lebten die Menschen hierzulande mit 34,9 Millionen Hunden, Katzen, Kleinsäugern und Ziervögeln zusammen, ein Zuwachs von knapp einer Million im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. 66 Prozent aller Familien mit Kindern hatten ein Heimtier und in 13 Prozent aller Haushalte wohnten mindestens zwei Heimtierarten. Das ist das Ergebnis einer haushaltsrepräsentativen Erhebung, die das Marktforschungsinstitut Skopos für IVH und ZZF zu Beginn des zweiten Lockdowns im Herbst 2020 durchgeführt hat (telefonische Erhebung, Basis 7.000 Befragte).

Die Katze bleibt das Lieblingsheimtier der Deutschen

Die Katze ist nach wie vor Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 15,7 Millionen Samtpfoten in 26 Prozent der hiesigen Haushalte. Der Anteil an Hauskatzen liegt bei 52 Prozent.

An zweiter Stelle folgen 10,7 Millionen Hunde in 21 Prozent der Haushalte. Gemäß der aktuellen Befragung ist der Anteil an Mischlingshunden von 47 auf 42 Prozent gesunken. In 5 Prozent der Haushalte leben 5,0 Millionen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse.

Die Zahl der Ziervögel betrug im Jahr 2020 3,5 Millionen in 3 Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 1,8 Millionen Aquarien in 4 Prozent und 1,4 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in 3 Prozent der Haushalte in Deutschland sowie 1,3 Millionen Terrarien in 2 Prozent der Haushalte.

„Der Zuwachs insbesondere an Hunden und Katzen ist natürlich erfreulich, kommt aber nicht ganz unerwartet“, sagt Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. „Der seit vielen Jahren anhaltende Trend zu Vierbeinern, besonders zu Hunden und Katzen, wurde 2020 sicherlich noch durch die besonderen Homeoffice-Umstände während der Corona-Krise verstärkt. Aber unsere Befragung zeigt, dass über alle Heimtierarten hinweg entscheidende Gründe für eine Tieranschaffung insbesondere passende Gelegenheiten oder eine Neuanschaffung nach dem Tod des bisherigen Heimtieres sind. Ganz unabhängig, was letztendlich das ausschlaggebende Motiv für die Anschaffung eines tierischen Mitbewohners sein mag: Das Wohl des Tieres und dessen Bedürfnisse sollten stets im Mittelpunkt stehen“, fasst Müller zusammen.

Viele Heimtiere leben in Mehrpersonenhaushalten

Die meisten Heimtiere in Deutschland leben in Mehrpersonenhaushalten. So liegt der Anteil von Zweipersonenhaushalten bei 34 Prozent (2019: 35 Prozent), der Anteil von Haushalten mit drei Personen und mehr gleichbleibend bei 35 Prozent. Weiterhin werden 31 Prozent der Heimtiere in Einpersonenhaushalten gehalten (2019: 30 Prozent).

Mehrzahl der Heimtierhalter befindet sich in ihrer Lebensmitte

Bezüglich des Alters von Heimtierhaltern gab es im Gegensatz zu 2019 keine großen Veränderungen. So befinden sich weiterhin viele Heimtierhalter in ihrer Lebensmitte: 16 Prozent sind 30 bis 39 Jahre alt (2019: 16 Prozent), 19 Prozent zählen zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre (2019: 20 Prozent) und 22 Prozent zu den 50- bis 59-Jährigen (2019: 22 Prozent). Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre blieb unverändert bei 17 Prozent. Der Anteil der über 60-jährigen Tierhalter stieg leicht auf 25 Prozent (2019: 24 Prozent).

„Die Marktentwicklung der Heimtierbranche und die steigende Zahl der Heimtiere in Deutschland zeigen, dass die Deutschen nach wie vor das Leben mit Heimtieren lieben und ihre Tiere, vielleicht sogar gerade auch in besonderen Zeiten wie der aktuellen Pandemie, gewissenhaft pflegen und versorgen“, stellen Georg Müller und Norbert Holthenrich einhellig fest.

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