Angiogenese-Hemmer AVASTIN(R) erhält EU-Zulassung - Neues Wirkprinzip gegen Darmkrebs
Grenzach-Wyhlen (ots)
Die europäische Zulassungsbehörde EMEA hat jetzt den monoklonalen Antikörper Avastin(R) (Wirkstoff: Bevacizumab) in Kombination mit einer Chemotherapie für die Behandlung von Patienten mit nicht vorbehandeltem metastasiertem Darmkrebs zugelassen. Avastin bietet als erster und bislang einziger Hemmer der Gefäßneubildung (Angiogenese-Hemmer) Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung eine wesentliche Überlebensverlängerung. Damit beginnt eine neue Ära in der Tumortherapie.
Die Zulassung von Avastin basiert auf der Auswertung einer Phase III-Studie an 813 Patienten, die im Juni 2004 im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde. Diese hat gezeigt, dass Patienten, die zusätzlich zur Chemotherapie mit Avastin behandelt wurden, im Durchschnitt 5 Monate und damit um 30 % länger leben als Patienten, die lediglich eine Chemotherapie ohne den Antikörper erhalten hatten (20,3 Monate versus 15,6 Monate). Auch wurde durch die Kombinationstherapie die Zeitdauer, in der die Krankheit nicht fortgeschritten ist, um 71 % und damit wesentlich verlängert (10,6 versus 6,2 Monate).
Neuer Wirkmechanismus: Hemmung der Gefäßneubildung im Tumor
Avastin basiert auf einem völlig neuen Ansatz in der Krebstherapie. Das Medikament richtet sich gezielt gegen den Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor), der vom Tumor selbst produziert wird. VEGF regt die Neubildung von Blutgefäßen im Tumor an (Angiogenese). Diese Blutgefäße versorgen den Tumor mit Sauerstoff sowie Nährstoffen und unterstützen so sein Wachstum und die Bildung von Metastasen. Der Antikörper bindet VEGF, macht ihn dadurch unwirksam und hemmt die Bildung neuer Blutgefäße (Anti-Angiogenese). Der Tumor verhungert regelrecht und schrumpft.
Derzeit wird Avastin in Kombination mit einer Chemotherapie auch bei Patienten mit Darmkrebs in früheren Stadien geprüft. Zudem wird untersucht, ob dieser Wirkmechanismus auch für zahlreiche andere bösartige Tumoren wie Lungen-, Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Nierenzellkarzinome von Bedeutung sein könnte.
Mit über 66.000 Neuerkrankungen pro Jahr gehört Darmkrebs in Deutschland zur zweithäufigsten Krebsart bei Männern und Frauen. Etwa die Hälfte der Patienten stirbt an den Folgen der Erkrankung, weil sie meist erst in einem späten Stadium entdeckt wird, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat.
Anlässlich der Zulassung von Avastin in Europa laden wir Sie ganz herzlich zur Pressekonferenz nach Frankfurt ein:
"Avastin(R) bringt Hoffnung bei der Volkskrankheit Darmkrebs: Der erste Angiogenese-Hemmer eröffnet eine neue Ära in der Krebstherapie"
Termin:
Donnerstag, 10. Februar 2005, 11 bis ca. 13 Uhr
Ort:
Hotel Steigenberger Frankfurter Hof, Salon 15, Am Kaiserplatz, 60311 Frankfurt am Main
Anmeldung erbeten bei:
Eszter Viragh medical relations GmbH Tel.: 02173/9769-20 Fax: 02173/9769-49 E-Mail: eszter.viragh@medical-relations.de
Pressekontakt:
Dr. med. H.-U. Jelitto
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