"Zeitspiegel"-Umfrage: CSU im Stimmungshoch
Bayern SPD weiter auf
Talfahrt
Stoiber wieder populärster bayerischer Politiker
München (ots)
Arbeitslosigkeit auch in Bayern wichtigstes Problem
Nur 15 Prozent der Bundesbürger erkennen in den momentanen Verhältnissen in Deutschland Anzeichen der Zuversicht, 79 Prozent sehen dagegen allen Grund zur Beunruhigung. Diese pessimistische Grundstimmung gewinnt auch in Bayern langsam an Boden, wenngleich immer noch jeder zweite Bayer (49 Prozent) die Verhältnisse im eigenen Land positiv sieht. Im August 2002 waren dies noch 55 Prozent. So bereitet die Lage im Freistaat nunmehr 44 Prozent der Bayern Sorgen (+7 Prozent). Dessen ungeachtet befindet sich drei Monate nach der Bundestagswahl und knapp neun Monate vor der Landtagswahl die CSU in einem Stimmungshoch. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von infratest dimap, die der "Zeitspiegel", das Politische Magazin des Bayerischen Fernsehens, in Auftrag gegeben hat und in seiner Sendung am Mittwoch, den 8.1.2003 (21.20 Uhr) veröffentlicht.
Danach käme die CSU bei der sogenannten Sonntagsfrage auf 61 Prozent. Gegenüber der letzten Zeitspiegel-Erhebung vom August vergangenen Jahres verbesserte sich die CSU damit um 4 Prozentpunkte. Die bayerische SPD fällt dagegen um 2 Punkte zurück und läge aktuell bei 24 Prozent. Von der Schwäche der SPD profitieren die Grünen im Freistaat. Sie gewinnen im Vergleich zur letzten Erhebung 2 Punkte hinzu und wären mit 7 Prozent derzeit sicher im Landtag vertreten. Die bayerische FDP dagegen würde aktuell klar an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Gegenüber August verlieren die Liberalen 2 Punkte und liegen derzeit bei 3 Prozent. Sonstige Parteien erhielten 5 (-2) Prozent.
Nicht zuletzt profitiert die CSU von ihrem populären Ministerpräsidenten, dessen Sympathiewert trotz der Niederlage bei der Bundestagswahl gestiegen ist. Auf einer Notenskala von 1 bis 6 erhält Edmund Stoiber derzeit eine Durchschnittsbewertung von 2,3 und führt damit das Feld der bayerischen Spitzenpolitiker wieder an. An zweiter Stelle liegt mit 2,4 nun der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude vor dem im August noch führenden Innenminister Günter Beckstein mit 2,6, der seinen dritten Platz mit dem Fraktionsvorsitzenden Alois Glück und Finanzminister Kurt Faltlhauser teilen muss. Darauf folgen Wissenschaftsminister Hans Zehetmair und Staatskanzlei-Chef Erwin Huber mit jeweils 2,7.
Die Bewertung der bayerischen Spitzenpolitiker und die aktuelle politische Stimmung zeigen, dass der Ausgang der Bundestagswahl dem Erscheinungsbild der CSU im Freistaat nicht geschadet hat. So meinen 90 Prozent der Befragten, der Ausgang der Bundestagswahl schmälere nicht die Wahlchancen der CSU bei der Landtagswahl. Nur 7 Prozent glauben, dass die Wahlchancen sich deswegen verringern könnten. Trotz einer im Vergleich zu anderen Bundesländern geringen Quote ist der Sorgen-Faktor Nr. 1 in Bayern die Arbeitslosigkeit. 42 Prozent sehen die Lösung dieses Problems als ganz besonders wichtig an. Mit deutlichem Abstand steht mit 14 Prozent an zweiter Stelle der Bereich Bildung und Schule vor der Sorge um die konjunkturelle Entwicklung mit 10 Prozent. An fünfter Stelle steht bei den Problemen des Landes nach der Gesundheitsreform die Ausländerproblematik. Dabei halten 50 Prozent der bayerischen Bürger die Ausländerintegration im Freistaat für gelungen, für 44 Prozent weist sie noch Defizite auf.
Erhebungszeitraum: 02. -05. Januar 2003. Grundgesamt: Wahlberechtigte Bevölkerung in Bayern ab 18 Jahren. Fallzahl: 1000 Befragte.
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