"Gipfeltreffen - Werner Schmidbauer trifft Haindling" Sendetermin: Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 20. Mai 2004, 18.00 Uhr, im Bayerischen Fernsehen
München (ots)
Beide sind Musiker, beide leidenschaftliche Bayern - jetzt trafen sie sich hinter der bayerischen Grenze in Tirol. Diesmal wurde nur kurz musiziert, dafür aber viel gewandert - und viel geredet: Zum "Gipfeltreffen" am 20. Mai 2004, um 18.00 Uhr, im Bayerischen Fernsehen, hat sich Werner Schmidbauer Hans Jürgen Buchner, besser bekannt als Haindling, eingeladen und wanderte mit ihm auf den 1358 Meter hohen "Brennkopf".
Um fit für die Bergtour zu sein ging Haindling am Tag vorher früh ins Bett, nämlich "schon" um 1 Uhr morgens. Früh für ihn, denn er ist, so erzählt er, ein "Nachtarbeiter". Und obwohl er als Kind oft mit seinem Vater in den Bergen unterwegs war, hat er sich für das "Gipfeltreffen" extra neue Bergschuhe gekauft.
Haindlings Lebensweg begann nicht, wie viele meinen, in Niederbayern, sondern in Bernau bei Berlin. Als er drei Wochen alt war fuhr die Mutter - der Vater war zu dieser Zeit im Krieg - mit dem letzten Soldatenzug nach Regensburg zu den Großeltern väterlicherseits. Die ersten Jahre der Kindheit lernte Hans Jürgen Buchner "das bayerische Wirtshausleben" kennen. Die Oma, "fromm und gut", zog sechs Kinder alleine auf und betrieb dazu noch eine Brauerei, eine Landwirtschaft und ein Gasthaus.
Die Musikalität hat Haindling von der Mutter, in deren Familie es u.a. einen richtigen Opernsänger gab. Mit vier Jahren lernte Hans Jürgen Buchner schon Klavier spielen.
Da sich sein Vater eine andere als die künstlerische Laufbahn für seinen Sohn wünschte, kam Haindling schon früh ins Internat nach Straubing, wo er sehr unglücklich war. Sein Heimweh war so groß, dass er, wenn er an zuhause dachte, sofort weinen musste. Aus dieser Not machte er eine Tugend: Er versprach jedem, der ihm 50 Pfennig schenkte, auf der Stelle loszuheulen. Dass ein Bub in Tränen ausbricht, war zu dieser Zeit eher verpönt, aber "für ein Fuchzgerl konnte man schon weinen," erzählt Buchner.
Früh entdeckte er das andere Geschlecht und hatte auf Anhieb großen Erfolg bei den Damen. Werner Schmidbauer verrät er seinen besonderen Trick: Wenn ihm ein Mädchen gefiel, dann sprach er es nicht an, sondern blickte der Angebeteten fünf Minuten "ohne zu zwinkern" in die Augen. Dann ging er zu ihr hin, "und dann hab' ich ihr einen schnellen Kuss aufeg'haut." Das funktionierte immer, und so kam es, dass Hainling "noch nie alleine war".
Seit 35 Jahren ist er mit seiner Frau, Uli Böglmüller, zusammen, geheiratet haben die beiden allerdings erst vor zehn Jahren, "aus Vernunftgründen und weil wir uns mögen." Da Haindling lieber Musik macht, ist Uli daheim fürs Lesen zuständig. Seine Frau schmökert gern und erzählt ihm dann, was in den Büchern steht - somit ist Haindling ein "belesener Mann".
Ende des Jahres feiert Haindling seinen 60. Geburtstag, "aber innerlich bin ich 28 oder 30 Jahre alt", erzählt er. "Ich bin nicht krank, arbeite kreativ und fühl' mich immer noch als Lausbub," sagt er.
Auf Werner Schmidbauers Frage, ob er ein glücklicher Mensch sei, meint Haindling: "Das Wort 'glücklich' möchte ich vermeiden. Aber ich hab' immer Glück g'habt". So gebe es durchaus Phasen, in denen er traurig oder deprimiert sei, aber er wisse immer, dass es wieder anders werde. Und so "benütze ich die depressiven Phasen, um zu gesunden."
Aber Haindling wäre nicht Haindling wenn er nicht auch bei einer Bergwanderung Gelegenheit zum Musizieren fände. Auf dem Gipfel, nach der schon traditionellen Brotzeit, schenkt Haindling Werner Schmidbauer eine vietnamesische Maultrommel und ein "Berglied", das er speziell für das "Gipfeltreffen" komponiert hat. Und so kommt's, dass die beiden bayerischen Musiker auch auf dem Brennkopf ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und Musik machen.
Wer Haindling live erleben will: Am 22. Mai 2004 startet seine Tournee durch Süddeutschland. Infos über http://www.haindling.de .
Weitere "Gipfeltreffen" gibt es am Pfingstmontag, den 31. Mai mit Schauspielerin Katerina Jacob und an Fronleichnam, den 10. Juni 2004 (Gast noch offen), jeweils um 18.00 Uhr, im Bayerischen Fernsehen; Redaktion: Sonja Kochendörfer.
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