BR plant erstes Multimedia-Radio in Deutschland
München (ots)
Die Entwürfe für das junge Multimedia-Radio des Bayerischen Rundfunks liegen auf dem Tisch: Heute präsentierten Rainer Tief (Programmbereichsleiter Bayern 3 - Jugend und Multimedia) und Ulrike Ebenbeck (Leiterin der Redaktion Jugend und Projektkoordinatorin für die Junge Welle) dem Hörfunkausschuss des Rundfunkrats das Konzept für eine Junge Welle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zündfunk, von Bayern 3, aus der Multimedia-Redaktion und des Bayerischen Fernsehens haben in vier Arbeitsgruppen für Musik, Wort, Multimedia und Marketing Ideen gesammelt, Visionen entworfen und zu einem stimmigen Vorschlag zusammengeführt. Ihre Aufgabe dabei: Eine junge Zielgruppe an den Bayerischen Rundfunk zu binden, die sich bislang nur zum Teil von den bestehenden Angeboten angesprochen fühlt und in ihrer aktuellen Mediennutzung auf Radio in der traditionellen Form immer mehr verzichtet. Im Blick haben die Macher ein aufgeschlossenes aktives Publikum bis 30 Jahre, das sich durch ein breites Musikinteresse auch außerhalb des Mainstream auszeichnet und an der bayerischen Kulturszene interessiert ist.
Wie soll die junge Welle klingen?
Aktuelle Popmusik mit Einflüssen aus Rock, Black und Elektronik bilden das musikalische Grundgerüst. Wesentlicher Bestandteil ist die breite Förderung junger, unbekannter Musiker vor allem aus Bayern und Deutschland, die gleichberechtigt neben bekannten Stars zu hören sein sollen. Dabei ist geplant, bereits bestehende Elemente des Bayerischen Rundfunks - beispielsweise die Veranstaltungsreihe "Bavarian Open" und ihre Download-Plattform "Bavarian Open Source" - auszubauen.
Auch bei den Wortinhalten setzt die Junge Welle auf die verlässliche Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit seinem weltweiten Korrespondenten-Netz und den zahlreichen Fachredakteuren und Spezialisten. Der journalistische Anspruch des Zündfunks wird auch in der Jungen Welle eine Heimat haben. Regionalität spielt dabei die Hauptrolle.
Das Team arbeitet mit zeitgemäßen und in der jungen Zielgruppe verbreiteten Elementen aus der Online-Welt wie Videoblogs und Podcasts. Das Angebot von jungen Menschen für junge Menschen soll beispielsweise auch über Beteiligungsformen wie "akustische Hörer-Tagebücher" aus der Region zum Runterladen auf ein mp3-Gerät realisiert werden. Die Grundhaltung der Jungen Welle ist dabei immer: "Bayerisch, selbstbewusst, lebensfroh und nah" - vier Attribute, die den Umgang mit den Themen und den Hörern on-air, off-air und online bestimmen.
Multimedia begleitet das klassische Radio
Der lineare Programmablauf wird bei der Jungen Welle des Bayerischen Rundfunks bewusst aufgebrochen: Das Publikum ist teilweise selbst Sender und kann zum Beispiel einen Blick in den Audio-Speicher der Programmmacher werfen und online Inhalte vorhören, noch bevor sie von den Moderatoren im Radio ausgestrahlt werden.
Die Junge Welle reagiert damit auf neue Nutzungsgewohnheiten junger Menschen. Interaktivität, Nachhaltigkeit und die Realisation des Community-Gedankens bilden den multimedialen Kern der Jungen Welle. Über die klassischen programmbegleitenden Datendienste hinaus können die Hörer und Macher der neuen Welle auch auf Angebote anderer Fernseh- und Radiosendungen des BR zugreifen. "Mit diesem Angebot realisieren wir systematisch eine enge, programmübergreifende Vernetzung", sagt Hörfunkdirektor Johannes Grotzky. "Professioneller Journalismus auf Augenhöhe mit jungen Hörern, Authentizität in der Präsentation und Vielfalt in der Musikauswahl sind die Wege, mit denen wir junge Menschen für ein anspruchsvolles Programm begeistern können und wollen."
Popkultur in Bayern 2 Radio
Die Hörer von Bayern2Radio werden auch nach einem Start der Jungen Welle nicht auf ein breites Angebot aus dem Bereich der "Popkultur" verzichten müssen. Der Teil der journalistischen und musikalischen Kompetenz des Zündfunks, der ein Publikum jenseits der "30" erreicht, soll wie bisher ein Bestandteil des Programms Bayern2Radio bleiben.
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