Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 16. November 2006, 23.00 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
Der Altai
Eine Reise zu Reitern, Ringern und Schamanen
München (ots)
Kriegerische Reiter waren sie und geistergläubig: die wilden Söhne des russischen Altai. Alle zwei Jahre versetzen sich ihre Nachfahren in diese große Vergangenheit zurück und feiern in einem riesigen Zeltlager drei Tage lang. Auf der Festwiese wetteifern Ringermannschaften miteinander und auf der Pferderennbahn liefern sich Reiter hitzige Kämpfe um einen Schafsbalg. Igor, ein Tierarzt aus der Hauptstadt des Altai, ist zwar Russe, aber, so sagt er selbst, in diesen Tagen spürt er altaisches Blut durch seine Adern fließen. Auf dem Fest trifft er die Großfamilie seiner altaischen Frau. Ein mitgebrachtes Schaf wird geschlachtet und gegrillt und nachts erfreuen sie sich an den monotonen Gesängen von Schamanen und weisen Frauen. Für drei Tage führen sie, die im Zivilberuf Hochschullehrer und Bankmanager sind, ein freies Leben in den grünen Tälern des Altai. Für diese kurze Zeit leben sie wie ihre nomadischen Vorfahren. Diese hatten sich vor 250 Jahren freiwillig unter den Schutz der großen Katharina begeben, weil ihnen sonst die Unterwerfung durch mandschurische Eroberer aus China gedroht hätte. Und anders als auf dem Kaukasus genießt Russland im Altai bis heute hohes Ansehen.
Drei Tage lang begleitete das Team des ARD-Studios Moskau die Altaier auf ihrem Fest, zu dem sich an die 30 000 Menschen versammelten.
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