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Patienten bei spezialisierter Versorgung in den Mittelpunkt stellen - MB kritisiert KBV-Vorstoß

Berlin (ots)

"Neue Versorgungsformen müssen den spezifischen Bedürfnissen der Patienten entsprechen und nicht dem Interesse der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach exklusiver Versorgungssteuerung. Wir brauchen keine neuen Grenzziehungen, sondern mehr Kooperation und Integration der ärztlichen Leistung in Praxis und Krankenhaus", kommentierte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, jüngste Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die ambulante Erbringung spezialisierter fachärztlicher Leistungen am Krankenhaus nur mit Überweisung durch einen niedergelassenen Vertragsarzt zu gestatten. "Der ganze Ansatz der geplanten ambulanten spezialisierten fachärztlichen Versorgung ist nur dann sinnvoll, wenn dadurch eine bessere, sektorenübergreifende Verzahnung fachärztlicher Leistungen erreicht wird. Leitprinzip für die konkrete Ausgestaltung der gesetzlichen Regelungen muss die Optimierung der Patientenversorgung bei freiem Arztwahlrecht sein. Dabei darf nicht eine Konkurrenz zwischen den verschiedenen Organisationsformen die Versorgungswirklichkeit prägen, notwendig sind vor allem Integration und Kooperation. Diesem Ziel muss auch die Gestaltung der Überweisungswege folgen", sagte Henke. Der Vorsitzende des Marburger Bundes zeigte sich offen für eine Überprüfung des Indikationskataloges, der auch ihm im derzeitigen Paragrafen 116b SGB V zu weit gefasst erscheine.

Der Marburger Bund stimme ausdrücklich der Einschätzung im Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für ein Versorgungsstrukturgesetz zu, dass die qualitativ hochwertige Diagnostik und Behandlung komplexer, oftmals schwer behandelbarer Krankheitsbilder die Expertise hochqualifizierter Spezialisten, spezielles medizinisches Wissen, interdisziplinäre Kooperation und damit verbunden auch eine spezialisierte Infrastruktur erfordern. "Angesichts der hohen Bedeutung, die der neuen ambulanten spezialisierten fachärztlichen Versorgung zukommt und im Hinblick auf den erkennbaren Koordinierungsbedarf halten wir die Einbeziehung ärztlichen Sachverstandes, ausdrücklich auch krankenhausärztlichen Sachverstandes, für zwingend erforderlich. Die Ärztekammern als neutrales Bindeglied zwischen den einzelnen Versorgungsebenen müssen daher in entsprechende Entscheidungsprozesse stärker als bisher regelhaft einbezogen werden", forderte der MB-Vorsitzende.

Pressekontakt:

Marburger Bund Bundesverband, Hans-Jörg Freese (Pressesprecher),
Tel. 030/746846-41, mobil: 0162 2112425

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