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Landesminister planen Hühnerknast: Wird Verbot der Käfighaltung von Legehennen gekippt? Bundesregierung muss Gesetzesbruch verhindern

Landesminister planen Hühnerknast: Wird Verbot der Käfighaltung von Legehennen gekippt? Bundesregierung muss Gesetzesbruch verhindern
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Bonn (ots)

Eine Mehrheit im Bundesrat versucht erneut, das ab dem 1.1.2007
geltende Verbot der Käfighaltung von Legehennen zu kippen. Unter
Federführung der Landwirtschaftsminister aus Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen will sich die Länderkammer
offenbar für den "ausgestalteten Käfig", auch Kleinvoliere oder
Kleingruppenhaltung, aussprechen. Das Käfigverbot wäre ausgehebelt.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer auf, diesen
Gesetzesbruch zu verhindern.
Der bisherige herkömmliche Käfig in der industriellen
Hühnerhaltung hat eine Höhe von 45 cm. Der vom Bundesrat favorisierte
"ausgestaltete Käfig", auch Kleinvoliere oder Kleingruppenhaltung
genannt, hat eine Höhe von 50 cm und soll u.a. mit einem
Miniatursandbad und einer Nestablage versehen sein. Die Grundfläche
je Huhn bleibt mit knapp 750 cm2 quälerisch eng. Aus Sicht des
Deutschen Tierschutzbundes hat dies mit einer tiergerechten
Legehennenhaltung nichts zu tun. Diese Einschätzung wird von vielen
unabhängigen Wissenschaftlern bestätigt. Zudem widerspräche ein
solcher Beschluss dem Bundesverfassungsgerichtsurteil von 1999, mit
dem die Käfighaltung höchstrichterlich als nicht tiergerecht
bezeichnet wurde.
"Käfig bleibt Käfig und der ist ab 2007 verboten. Dabei muss es
bleiben. Dieser Hühnerverrat im Bundesrat hat keinerlei
wissenschaftliches Fundament. Hier geht es allein um die
Lobbyinteressen einer auf Tierqual aufgebauten Industrie",
kommentiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes,
das Vorhaben. Der Deutsche Tierschutzbund fordert nun Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel und Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer
auf, den durch den Bundesrat geplanten Gesetzesbruch zu verhindern.
Auch die Vogelgrippe kann nicht als Argument "Pro Käfig"
instrumentalisiert werden. Bei einer Seuche wären direkt
hunderttausende Tiere in der engen Käfighaltung betroffen. Zudem ist
auch der Käfig kein 100%iger Schutz. "Das so genannte geschlossene
System Käfig ist sperrangelweit offen. Es gibt Personenverkehr und
auch Futtermittel werden eingeliefert. Auch in der Käfighaltung gibt
es also genügend mögliche Ansteckungsquellen", stellt Apel klar. Der
Bundesrat wird sich vermutlich in der Sitzung am 7. April mit dem
Thema beschäftigen.
Besonderer Hinweis an Redaktionen wegen Foto- und Filmmaterial: 
Falls Sie an enthüllendem kostenlosem Foto- und Filmmaterial
(Copyright Deutscher Tierschutzbund e.V.) aus einem "ausgestalteten
Käfig" interessiert sind, rufen Sie uns bitte an: 0228-60496-24.

Pressekontakt:

Deutscher Tierschutzbund e.V.
- Pressestelle -
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228-6049624
Fax: 0228-6049641
E-mail: presse@tierschutzbund.de

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