Neue Beweise: Forschungseinrichtungen in Deutschland an brutalem Fang und Handel von Affen für Tierversuche beteiligt
Bonn (ots)
In der gestrigen Folge der ZDF-Reihe "37 Grad" wurden die Belege veröffentlicht: Auch deutsche Forschungseinrichtungen sind am brutalen Fang von Affen, an Handel und Versuchen mit ihnen beteiligt. Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, hat den Dokumentarfilmer Manfred Karremann und das ZDF-Team bei Recherchen begleitet. Der Deutsche Tierschutzbund startet seine aktuelle Kampagne "Affenversuche sind armselig" und fordert ein konsequentes Verbot von Tierversuchen.
"Der Fang und Handel von Affen boomt unaufhörlich und deutsche Forschungseinrichtungen sind daran beteiligt. Da kann die Forderung nur sein: Stoppt die Affenschande", erklärt Apel unter dem Eindruck der Erlebnisse. Nicht nur der Fang stellt für die Tiere eine Qual dar. Die dann folgende Gefangenschaft ist für die Primaten, die die gleichen Empfindungen haben wie ein zweijähriges Kind, unerträglich. Für die Nachkommen setzt sich das enorme Tierleid in den Tierversuchen fort.
Das Unternehmen "Noveprim Ltd." ist einer der Hauptexporteure von Affen aus Mauritius nach Deutschland. "Noveprim Ltd." gehört zum großen Teil dem Covance Konzern, der u.a. auch im nordrhein-westfälischen Münster ein Auftragslabor betreibt. In solchen Einrichtung werden Substanzen für Industrieunternehmen gestestet. Einige Nachzuchten der Wildfänge werden aber auch im Bundesamt für Sera und Impfstoffe für Versuche benutzt. Zudem werden Primaten zu hunderten in der Hirnforschung an Universitäten, u.a. in Bremen und möglicherweise demnächst auch an der Berliner Charité, "verbraucht".
Auf Mauritius im Indischen Ozean werden Affen der Makakenfamilie mit Maschendraht-Fallen gefangen. Ihre Nachzuchten gehen dann als Export an Forschungseinrichtungen in der ganzen Welt. Insgesamt werden jährlich über 7.000 Affen aus Mauritius in viele Länder exportiert. Allein in den Jahren 2000 bis 2004 wurden 2.232 Affen aus Mauritius nach Deutschland transportiert. Mauritius ist eines der wenigen Länder, in denen es noch erlaubt ist, Affen aus der freien Wildbahn zu fangen. Ein profitabler Nebenerwerb für die Zuckerrohrindustrie. Die Affen gelten als Schädlinge, da sie sich u.a. von Zuckerrohr ernähren. Sie werden von Tierfängern gejagt und für Nachzuchten für Tierversuche weiter verkauft.
Mit jährlich rund 2.000 Affen in Versuchen nimmt Deutschland eine traurige Spitzenposition in der EU ein. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein Verbot von Versuchen an Affen. Bis dahin muss ein sofortiges nationales und internationales Importverbot für Versuchsaffen erlassen werden. Die Wildfänge müssten eingestellt und die Haltungsbedingungen für die bereits in der Forschung befindlichen Affen erheblich verbessert werden.
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