ZDF-Pressemitteilung
KENNZEICHEN D am 19. Januar 2000, 22,15 Uhr im ZDF
Rechtsextremer Stahlhelm öffnet sich neonazistischen Kameradschaften
Mainz (ots)
Der rechtsextreme Stahlhelmbund ist gefährlicher als Verfassungsschützer in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz bisher eingeräumt haben. Das bestätigen Recherchen des Politmagazins "Kennzeichen D". Ein Aussteiger berichtet gegenüber dem ZDF von einer Vielzahl von illegalen Kriegswaffen im "Stahlhelm e.V.". Auf die Frage, warum er den Stahlhelm verlassen habe, sagte der Aussteiger wörtlich: "Weil auf einem Appell, sagen wir mal mit 10 Mann, sechs, sieben im Besitz von Maschinenpistolen sind".
Außerdem liegt "Kennzeichen D" ein Papier vor, das unter Stahlhelmleuten verteilt wurde. Bei diesem Papier mit dem Titel "Grundsätze für Scharfschützen" wird die Scharfschützenausbildung von BGS-Beamten detailliert beschrieben.
Der Verteiler dieses Papiers ist heute noch BGS-Beamter in Rheinland-Pfalz und unterhält seit Jahren enge Kontakte zum "Stahlhelm".
Bundesweit ist der rechtsextreme Bund nach "Kennzeichen D"-Recherchen vor allem im niedersächsischen Landkreis Stade und im rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel aktiv. Während in Niedersachsen die Bundesführung unter Günther Drückhammer die Stahlhelm-Arbeit organisiert, werden in Rheinland Pfalz vom Landesverband gemeinsame Veranstaltungen aller Landesverbände angeboten.
Zudem berichtetet "Kennzeichen D", dass der Stahlhelm enge Kontakte in rechtsextreme Kameradschaften unterhält. So versammelten sich am vergangenen Samstag auf dem rheinland-pfälzischen Potzberg bei Kusel zur alljährlichen Reichsgründungsfeier des "Stahlhelms" auch zahlreiche Skinheads aus dem Umfeld der "Kameradschaft Karlsruhe". Diese hatten zuvor im "Nationalen Infotelephon (N.I.T)" für die Stahlhelm-Veranstaltung geworben.
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