"Das verschenkte Herz"
ZDF-Dokumentation über Organempfänger und Spenderfamilien
Mainz (ots)
Aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel geht die ZDF-Dokumentation "Das verschenkte Herz" am Dienstag, 15. Januar 2008, 22.15 Uhr, das Thema Organtransplantation an, das in der öffentlichen Diskussion meist unter medizinischen, rechtlichen oder ethischen Aspekten erörtert wird. Der Film von Uta Claus fragt nach den emotionalen Befindlichkeiten der Organempfänger und der Angehörigen der Spender. Welche Fragen und Gefühle treiben einen Menschen um, dem das Herz eines anderen das Leben gerettet hat? Und was bedeutet es für die Hinterbliebenen, beim Tod eines Familienmitglieds eine Entscheidung über Organentnahme treffen zu müssen?
Am Beispiel von vier Schicksalen nähert sich der "37°"-Film dem sensiblen Thema. Uta Claus besucht zwei Elternpaare, die über Nacht ihre Kinder verloren und in dieser Extremsituation mit der Frage konfrontiert wurden, einer Organspende zuzustimmen. Doch die Erinnerungen an die Situation sind sehr unterschiedlich: Die Eltern der vierjährigen Paula Wittenberg, die nach einer vermeintlich harmlosen Mandeloperation wiederbelebt werden musste und schließlich für hirntot erklärt wurde, konnten sich nach der Organentnahme von ihrer toten Tochter verabschieden. Sie fanden Trost in dem Gedanken, dass durch Paulas Tod ein anderes Kind leben kann. Anders die Familie Greinert: Die Mutter quält sich auch nach 20 Jahren noch damit, dass sie unter Druck einer Organspende bei ihrem 15-jährigen Sohn Christian zustimmte, der bei einem Fahrradunfall ums Leben kam.
Auch die Organempfänger kommen in dem "37°"-Film zu Wort: Die Autorin und ihr Team begleiten den 60-jährigen Eugen Maurer, der vor elf Jahren das Herz eines tödlich verunglückten österreichischen Motorradfahrers transplantiert bekam. Drei Jahre lebte er mit dem neuen Herzen, bis ihn plötzlich quälende Fragen nach dem Spender überfielen, dessen Namen er nicht kennt. Der Film begleitet Eugen M. nach Linz, wo er symbolisch Blumen auf irgendein Grab legt und endlich inneren Frieden findet.
Mit einer "37°plus"-Hintergrunddiskussion vertieft der ZDFdokukanal am Mittwoch, 16. Januar 2008, 20.00 Uhr, das Thema Organtransplantation, nachdem zuvor um 19.30 Uhr der Film "Das verschenkte Herz" wiederholt wird. Unter der Gesprächsleitung von Doro Wiebe diskutieren: Prof. Dr. Günter Kirste vom Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation, dem die erste Lebend-Nieren-Transplantation trotz nicht zueinander passenden Blutgruppen gelang; der Arzt und Medizinethiker Prof. Dr. med. Linus Geisler und die Psychotherapeutin Elisabeth Wellendorf, die in Hannover jahrelang Familien mit transplantierten Kindern betreute.
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