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ZDF-Politbarometer Extra Hessen und Niedersachsen Januar 2008 Offenes Rennen in Hessen
Schwarz-gelbe Mehrheit in Niedersachsen

Mainz (ots)

Während sich gut eine Woche vor den Landtagswahlen
in Niedersachsen eine mögliche Fortsetzung der CDU/FDP-Regierung 
abzeichnet, ist in Hessen der Wahlausgang offen. Momentan gibt es 
dort nur eine Mehrheit für eine große Koalition oder ein 
Regierungsbündnis aus drei Parteien. Offen ist in beiden Ländern, ob 
die Linke den Einzug in den Landtag schaffen wird.
Viele Stimmberechtigte entscheiden sich erst kurzfristig: So geben
in dieser Woche 43 Prozent der Befragten in Hessen und 41 Prozent in 
Niedersachsen an, dass sie noch nicht wissen, ob und wen sie wählen 
werden. Umgekehrt halten 57 Prozent in Hessen und 59 Prozent in 
Niedersachsen ihre Wahlentscheidung für sicher. Vor allem bei 
Landtagswahlen spielt die unterschiedliche Mobilisierung in den 
verschiedenen Wählerlagern in den letzten Wochen vor der Wahl eine 
bedeutende Rolle.
Die folgenden Projektionswerte geben deshalb lediglich die Lage in
den jeweiligen Ländern gut zehn Tage vor der Wahl wieder und stellen 
keine Prognose für den Wahlausgang am 27. Januar 2008 dar. Gerade die
sehr flexiblen Wechselwähler, die bei einer engen Situation wie in 
Hessen mit den Ausschlag geben werden, treffen ihre Entscheidung erst
sehr spät.
Projektion Hessen: CDU 38 Prozent, SPD 37 Prozent, Grüne 8 
Prozent, FDP 8 Prozent, Linke 5 Prozent und die sonstigen Parteien 
zusammen 4 Prozent. (Wahlergebnis 2003: CDU 48,8 Prozent, SPD 29,1 
Prozent, Grüne 10,1 Prozent, FDP 7,9 Prozent, Sonstige 4,1 Prozent)
Projektion Niedersachsen: CDU 46 Prozent, SPD 33 Prozent, FDP 7 
Prozent, Grüne 7 Prozent, Linke 5 Prozent und Sonstige zusammen 2 
Prozent. (Wahlergebnis 2003: CDU 48,3 Prozent, SPD 33,4 Prozent, FDP 
8,1 Prozent, Grüne 7,6 Prozent, Sonstige 2,6 Prozent)
Bei der Frage nach dem liebsten Ministerpräsidenten haben sich in 
Hessen die Präferenzen deutlich verschoben. Bevorzugten im Dezember 
noch 45 Prozent Roland Koch (CDU) und 32 Prozent Andrea Ypsilanti 
(SPD), so wollen jetzt 46 Prozent Ypsilanti und nur noch 36 Prozent 
Koch als Ministerpräsident bzw. Ministerpräsidentin (keinen von 
beiden: 6 Prozent; weiß nicht/kenne nicht: 12 Prozent). Dagegen hat 
in Niedersachsen weiterhin Christian Wulff (CDU) mit 57 Prozent einen
klaren Vorsprung vor seinem SPD-Herausforderer Wolfgang Jüttner (23 
Prozent) (keinen von beiden: 6 Prozent; weiß nicht/kenne nicht: 14 
Prozent). Auch bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala liegt Wulff mit 
einem Durchschnittswert von 1,7 vor Jüttner, der mit 0,4 bewertet 
wird. Koch, im Dezember noch knapp im positiven Bereich (0,1), kommt 
mit minus 0,6 jetzt auf einen deutlich schlechteren Imagewert als 
Ypsilanti, die sich auf 0,9 steigern konnte (Dezember: 0,4). Von den 
CDU-Anhängern aber wird Koch mit 2,5 etwas besser bewertet als 
Ypsilanti in ihren eigenen Reihen (SPD-Anhänger: 2,1). Die 
Bewertungen Kochs zeigen, wie stark er in den Lagern polarisiert.
Die Bilanz der Regierungsarbeit fällt in Niedersachsen besser aus 
als in Hessen. Während die CDU-Regierung in Hessen mit einem Wert von
minus 0,1 auf der +5/-5-Skala knapp im negativen Bereich bleibt, 
kommt die CDU/FDP-Regierung in Niedersachsen auf einen Wert von 0,6.
Die wichtigsten Probleme vor der Landtagswahl in Hessen betreffen den
Bereich Schule und Bildung (33 Prozent), die Arbeitslosigkeit (31 
Prozent) und die Kriminalität (30 Prozent). Während diese Themen dort
nahezu gleichrangig nebeneinander stehen, stellt in Niedersachsen die
Arbeitslosigkeit das mit Abstand wichtigste Problem dar (45 Prozent),
es folgen Schule und Bildung (24 Prozent) und Kriminalität (18 
Prozent).
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 14. bis 17. Januar 2008 unter jeweils ca. 1100
zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die 
Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in 
den jeweiligen Bundesländern. Die Fehlertoleranz beträgt bei den 
großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 
Prozentpunkte.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
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