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ZDF-Politbarometer Extra Hamburg
CDU in Hamburg ohne eigene Mehrheit
Koalitionslage unklar
Von Beust klar vor Naumann

Mainz (ots)

Gut eine Woche vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg
zeichnet sich ab, dass die bisher allein regierende CDU die absolute 
Mehrheit verliert. Momentan gäbe es nur eine Mehrheit für eine Große 
Koalition, eine Koalition aus CDU und Grünen/GAL oder ein 
Regierungsbündnis aus drei Parteien.
Viele Stimmberechtigte sind aber noch unentschlossen: So geben 
jetzt 38 Prozent der Befragen in Hamburg an, dass sie noch nicht 
wissen, ob und wen sie wählen werden. Umgekehrt halten 62 Prozent 
ihre Entscheidung für sicher. Vor allem bei Wahlen in Stadtstaaten 
spielen kurzfristige Entwicklungen und auch die unterschiedliche 
Mobilisierung in den verschiedenen Wählerlagern in den letzten Wochen
vor der Wahl eine bedeutende Rolle.
Die folgende Projektion gibt deshalb lediglich ein Stimmungsbild 
zehn Tage vor der Wahl wieder und stellt keine Prognose für den 
Wahlausgang am 24. Februar 2008 dar. Zurzeit erhielte die CDU 41 
Prozent und die SPD 34 Prozent, die Grünen/GAL kämen auf 10 Prozent, 
die FDP auf 5 Prozent, die Linke auf 7 Prozent und die sonstigen 
Parteien erreichten zusammen 3 Prozent. (Wahlergebnis 2004: CDU: 47,2
Prozent, SPD: 30,5 Prozent, Grüne/GAL: 12,3 Prozent, FDP: 2,8 
Prozent, Sonstige: 7,2 Prozent)
Bei der ohne Vorgaben gestellten Frage, welche Koalition die 
Hamburger präferieren würden, liegt ein Bündnis aus CDU und FDP (26 
Prozent) fast gleich auf mit einem Bündnis aus SPD und Grünen/GAL (27
Prozent). Mit deutlichem Abstand folgt eine Große Koalition (8 
Prozent), einen Senat aus CDU und Grünen/GAL wünschen sich 7 Prozent.
Alle anderen Konstellationen kommen jeweils nur auf Werte im unteren 
einstelligen Bereich (weiß nicht: 20 Prozent).
Als Ersten Bürgermeister zieht eine Mehrheit der Befragten in 
Hamburg Amtsinhaber Ole von Beust (51 Prozent) dem SPD-Herausforderer
Michael Naumann vor, ihn wünschen sich 35 Prozent als künftigen 
Regierungschef, 4 Prozent wollen ausdrücklich keinen von beiden (weiß
nicht/kenne nicht: 10 Prozent). Auch bei der Bewertung auf der 
+5/-5-Skala liegt von Beust mit einem Durchschnittswert von 1,4 vor 
Naumann, der mit 0,5 beurteilt wird. Von den CDU-Anhängern erhält von
Beust einen sehr guten Wert von 3,7, Naumann kommt bei den 
SPD-Anhängern auf 2,3. Im Vergleich zu 2004 hat von Beust aber an 
Ansehen eingebüßt: Vor der letzten Bürgerschaftswahl wurde er von den
Hamburgern insgesamt mit 2,0 eingestuft und lag parteiübergreifend im
positiven Bereich. Jetzt fallen die Einschätzungen für von Beust bei 
den Anhängern von SPD (minus 0,1), Grüne/GAL (minus 0,8) und Linke 
(minus 1,2) negativ aus.
Die Kompetenzbeurteilung für CDU und SPD ist uneinheitlich: Beim 
wichtigsten Thema vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg, dem Bereich 
Schule und Bildung, liegt die SPD (34 Prozent) vor der CDU (26 
Prozent; Grüne/GAL: 11 Prozent, keine Partei: 7 Prozent, weiß nicht: 
18 Prozent). Umgekehrt hat die CDU (44 Prozent) im Bereich 
Arbeitsmarkt, dem zweitwichtigsten Problem, einen großen Vorsprung 
vor der SPD (24 Prozent; keine Partei: 11 Prozent, weiß nicht:
15 Prozent). Auch bei der Bekämpfung der Kriminalität wird der CDU 
(47 Prozent) deutlich mehr zugetraut als der SPD (17 Prozent; keine 
Partei: 12 Prozent, weiß nicht: 18 Prozent), während im Bereich 
Familienpolitik die SPD vorne liegt (CDU: 25 Prozent, SPD: 35 
Prozent, Grüne/GAL: 12 Prozent, keine Partei: 5 Prozent, weiß nicht: 
17 Prozent)
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 12. bis 14. Februar 2008 unter 1.018 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Hamburg. Die 
Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei
den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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