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ZDF-Hauptstadtstudio: Union blockiert Mindestlohn
Wirtschaftsministerium lehnt Scholz-Entwürfe offiziell ab

Mainz (ots)

Das CSU-geführte Bundeswirtschaftsministerium lehnt
die Mindestlohn-Gesetzentwürfe von SPD-Arbeitsminister Olaf Scholz 
ab. Begründung: Sie wichen von den Koalitionsvereinbarungen ab. 
Außerdem hat das Ministerium genauso wie die Führung der 
Unionsfraktion verfassungsrechtliche Bedenken.
In der großen Koalition flammt der Streit um den Mindestlohn 
wieder auf. Wie das ZDF-Hauptstadtstudio aus Unionskreisen erfuhr, 
lehnt Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) die Gesetzentwürfe
zum Mindestlohn ab, die das Arbeitsministerium von Olaf Scholz (SPD) 
entworfen hat. Morgen endet die Frist für die Stellungnahme zu den 
Gesetzentwürfen. Die Ablehnung des Wirtschaftsministeriums, die dem 
ZDF vorliegt, ist bereits heute Mittag an das Arbeitsministerium 
geschickt worden. Das Wirtschaftsministerium begründet die Ablehnung 
damit, dass die Gesetzentwürfe "erheblich von den Vereinbarungen des 
Koalitionsausschusses vom 18./19. Juni abweichen".
Auch die Fraktionsführung von CDU/CSU lehnt die Vorschläge von 
Scholz ab. Sie verweist auf Äußerungen des Innenministeriums und des 
Wirtschaftsministeriums, die die Regelungen des Gesetzentwurfs für 
verfassungswidrig halten. Nach ZDF-Informationen sollen beide 
Ministerien ihre rechtlichen Bedenken auf Wunsch der Union bis Ende 
März in Gutachten auflisten. Das Innenministerium soll dabei die 
verfassungsrechtlichen Bedenken darlegen, das Wirtschaftsministerium 
die europarechtlichen. Die Fraktionsführung würde sich frühestens in 
der ersten Bundestagssitzungswoche ab 7. April damit beschäftigen.
Umstritten ist in der Koalition auch der Umgang mit der 
Zeitarbeitsbranche. Ein Mitglied der CDU/CSU-Fraktionsführung sagte 
gegenüber dem ZDF: "Die Zeitarbeit wird definitiv nicht ins 
Entsendegesetz aufgenommen." Da für fast 100 Prozent der Arbeitnehmer
in der Zeitarbeitsbranche ein tariflicher Mindestlohn gelte, gebe es 
gar keinen Bedarf, den beantragten DGB-Mindestlohn als Untergrenze 
festzulegen.
Das Arbeitsministerium wollte sich dazu nicht äußern. Man wolle 
den Ablauf der Meldefrist für die Branchen am 31. März abwarten, 
sagte eine Sprecherin dem ZDF.
Nähere Informationen unter: www.heute.de

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

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