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ZDF-Politbarometer: Bundesbürger sehen Beck ohne Rückhalt in der SPD
Wenig Änderung in der politischen Stimmung

Mainz (ots)

Die heftigen Diskussionen darüber, wie die SPD
zukünftig ihr Verhältnis zur Linken gestalten soll, beeinflussen die 
Stimmungswerte für SPD und Union aktuell nur wenig. Auswirkungen 
zeigen sich aber auf das Image von Kurt Beck und auch von Angela 
Merkel. In der aktuellen politischen Stimmung kommt die CDU/CSU auf 
40 Prozent (unverändert), die SPD erreicht 29 Prozent (minus 1), die 
FDP kommt auf 8 Prozent (minus 1), die Linke verliert auf 8 Prozent 
(minus 2) und die Grünen legen deutlich auf 11 Prozent zu (plus 3).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach unverändert auf 40 Prozent. Die SPD erreichte 29 Prozent 
(minus 1), die FDP erhielte 8 Prozent (unverändert), die Linke
10 Prozent (minus 1), die Grünen 9 Prozent (plus 2) und die sonstigen
Parteien zusammen 4 Prozent (unverändert).
Besonders auffällig ist, dass sich das Ansehen der Kanzlerin 
zunehmend deutlich abhebt vom Ansehen der Großen Koalition. So meinen
jetzt nur noch 56 Prozent (minus 6), dass die von Union und SPD 
gemeinsam getragene Bundesregierung ihre Arbeit eher gut macht, 36 
Prozent (plus 5) meinen, sie mache sie eher schlecht (weiß nicht: 8 
Prozent). Gleichzeitig sagen jedoch 81 Prozent (plus 3), Angela 
Merkel mache ihre Sache als Bundeskanzlerin eher gut, und nur noch
14 Prozent (minus 3) sind gegenteiliger Auffassung (weiß nicht:
5 Prozent).
Kurt Becks Rückhalt hingegen hat nach Ansicht der Bundesbürger 
einen neuen Tiefpunkt erreicht: Inzwischen sind nur noch 16 Prozent 
der Meinung, dass die SPD in wichtigen politischen Fragen hinter ihm 
steht, 72 Prozent bezweifeln das und 12 Prozent trauen sich da kein 
Urteil zu. Bei Angela Merkel hingegen vermutet eine Mehrheit von
52 Prozent, dass ihre Partei in wichtigen politischen Fragen hinter 
ihr steht und 38 Prozent sehen das nicht so (weiß nicht:
10 Prozent).
Trotz anders lautender Bekundungen der SPD und ihres Vorsitzenden 
glaubt eine Mehrheit von 54 Prozent, dass die SPD nach der nächsten 
Bundestagswahl eine Koalition mit der Linken eingehen würde (glaube 
nicht: 38 Prozent; weiß nicht: 8 Prozent). In allen 
Parteianhängerlagern, außer dem der SPD, glauben deutliche Mehrheiten
den Versicherungen der SPD-Führung in dieser Frage nicht. Von den 
SPD-Anhängern vertrauen allerdings 56 Prozent darauf, dass die SPD im
Bund nicht mit der Linken koalieren will und nur
36 Prozent glauben das nicht (weiß nicht: 8 Prozent).
Aus der Debatte um einen Kurswechsel der SPD im Verhältnis zu der 
Linken geht nach Meinung von 61 Prozent Kurt Beck geschwächt hervor, 
lediglich 7 Prozent erscheint er dadurch gestärkt, 21 Prozent können 
keine Veränderung wahrnehmen und 11 Prozent haben keine Meinung. In 
diesem Zusammenhang gehen sogar 54 Prozent davon aus, dass Kurt Beck 
dauerhaft an Glaubwürdigkeit verloren hat, 35 Prozent sehen das nicht
so und 11 Prozent haben hierzu keine Meinung.
Die von der FDP beschlossene größere Offenheit für andere Parteien
in Koalitionsfragen finden 60 Prozent gut und 30 Prozent nicht gut 
(weiß nicht: 10 Prozent). Allerdings glauben nur 30 Prozent, dass 
dadurch die FDP bei zukünftigen Wahlen besser abschneiden wird,
18 Prozent glauben, dass sie dadurch sogar schlechtere Ergebnisse 
erhalten wird, und die meisten (45 Prozent) glauben, dass sich 
dadurch nichts ändern wird (weiß nicht: 6 Prozent).
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker 
fallen die Urteile der Bürger jetzt recht uneinheitlich aus: Weiter 
auf Platz eins liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erhält auf 
der +5/-5-Skala einen deutlich verbesserten Durchschnittswert von 2,2
(Feb. II: 1,9). Danach folgt Außenminister Frank-Walter Steinmeier 
mit 1,8 (Feb. II: 1,5) und mit unveränderten 1,3 Peer Steinbrück. 
Franz Müntefering kommt auf unveränderte 1,2 vor Ursula von der Leyen
mit 1,1 (Feb. II: 0,9). Es folgt Günther Beckstein mit 0,4 (Feb. II: 
0,5). Wolfgang Schäuble erreicht 0,3 (Feb. II: 0,1) vor Guido 
Westerwelle ebenfalls mit 0,3 (Feb. II: 0,0) und Kurt Beck mit minus 
0,2 (Feb. II: minus 0,1). Schlusslicht bleibt Roland Koch mit 
unverändert minus 0,9.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 11. bis 13. März 2008 bei 1.232 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung 
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt
2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer für Deutschland gibt es am Freitag, den 4. April, nach
dem heute-journal.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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