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ZDF-Politbarometer: CDU/CSU verliert, FDP und Linke legen zu
Mehrheit hält Rentenerhöhung für zu niedrig

Mainz (ots)

In der aktuellen politischen Stimmung kommt die
CDU/CSU auf 38 Prozent und verliert damit im Vergleich zum März zwei 
Prozentpunkte. Die SPD bleibt konstant bei 29 Prozent, die FDP 
verbessert sich auf 10 Prozent (plus 2), die Linke legt mit 12 
Prozent klar zu (plus 4) und die Grünen haben nach ihrem Plus im 
Vormonat mit 10 Prozent jetzt leichte Einbußen (minus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
auf 39 Prozent (minus 1). Die SPD erreichte 28 Prozent (minus 1), die
FDP erhielte 9 Prozent (plus 1), die Linke 11 Prozent (plus 1), die 
Grünen lägen unverändert bei 9 Prozent und die sonstigen Parteien 
zusammen bei 4 Prozent (unverändert).
Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde 
von den Befragten im März neu bestimmt: Nicht mehr dazu gehören 
danach Franz Müntefering und Roland Koch, neu dabei sind Andrea 
Ypsilanti und nach mehr als zwei Jahren wieder Gregor Gysi.
Insgesamt fallen die Bewertungen der meisten Politiker jetzt 
schlechter aus als im Vormonat: Außenminister Frank-Walter Steinmeier
löst Angela Merkel auf Platz eins ab, er erhält auf der +5/-5-Skala 
einen etwas verschlechterten Durchschnittswert von 1,7 (März: 1,8). 
Die Kanzlerin kommt mit deutlichen Verlusten auf 1,6 (März: 2,2). 
Danach folgen Peer Steinbrück mit 1,1 (März: 1,3) und Ursula von der 
Leyen mit 0,9 (März: 1,1), beide ebenfalls etwas schlechter bewertet.
Die Plätze fünf, sechs und sieben besetzen Wolfgang Schäuble mit 0,3 
(unverändert), Günther Beckstein mit 0,1 (März: 0,4) und Guido 
Westerwelle ebenfalls mit 0,1 (März: 0,3). Erneut gelitten hat das 
Image von Kurt Beck, er liegt mit minus 0,5 klar im Negativbereich 
(März: minus 0,2), ebenso wie die beiden Neueinsteiger: Auch Gregor 
Gysi liegt bei minus 0,5 und Andrea Ypsilanti kommt nur auf minus 
1,1.
Der Anteil der Befragten, die sich für Kurt Beck als 
Kanzlerkandidaten der SPD aussprechen, ist noch einmal gesunken: 19 
Prozent (März: 26 Prozent) sind dafür, aber 68 Prozent (März: 62 
Prozent) dagegen. Auch bei den SPD-Anhängern überwiegt die Ablehnung 
(61 Prozent), lediglich ein Drittel (33 Prozent) ist hier der 
Meinung, Beck solle für die SPD antreten.
Die SPD erscheint den Befragten in wichtigen politischen Fragen 
wesentlich stärker zerstritten als die anderen Parteien. 75 Prozent 
halten die SPD für inhaltlich uneins (einig: 16 Prozent, weiß nicht: 
9 Prozent); mit großem Abstand folgen die Grünen, die 45 Prozent als 
eher zerstritten wahrnehmen (einig: 40 Prozent, weiß nicht: 14 
Prozent). Die CSU (einig: 39 Prozent, weiß nicht: 19 Prozent) 
präsentiert sich für 42 Prozent und die CDU (einig: 53 Prozent, weiß 
nicht: 10 Prozent) für 37 Prozent jeweils als eine Partei mit großen 
internen Differenzen. Von der Linken sagen dies 33 Prozent (einig: 42
Prozent, weiß nicht: 25 Prozent) und von der FDP lediglich 24 Prozent
(einig: 55 Prozent, weiß nicht: 21 Prozent).
Nur 22 Prozent meinen, dass der Bayerische Ministerpräsident 
Günther Beckstein und der CSU-Vorsitzende Erwin Huber erfolgreich 
zusammenarbeiten. 38 Prozent zweifeln am Team Beckstein und Huber, 39
Prozent können dies nicht beurteilen.
Die Bundesregierung hat beschlossen, die Renten, deutlicher als 
ursprünglich vorgesehen, um 1,1 Prozent zu erhöhen. Diesen Anstieg 
halten 7 Prozent für zu hoch, 38 Prozent für gerade richtig und 52 
Prozent für zu niedrig. Während von den über 60-Jährigen 68 Prozent 
die Rentenerhöhung als zu gering erachten (zu hoch: 3 Prozent, gerade
richtig: 28 Prozent), fällt sie für die unter 30-Jährigen 
mehrheitlich gerade richtig aus (61 Prozent), 8 Prozent bezeichnen 
sie als zu hoch und 28 Prozent als zu niedrig.
Die Konflikte zwischen Jung und Alt in unserer Gesellschaft sind 
für 38 Prozent der Befragten sehr stark oder stark ausgeprägt, eine 
Mehrheit von 61 Prozent aber erkennt nicht so große oder gar keine 
Gegensätze zwischen den Generationen. Ein enormes Konfliktpotenzial 
wird dagegen zwischen Arm und Reich gesehen: Für 81 Prozent gibt es 
hier sehr große oder große Konflikte, nur für 18 Prozent birgt das 
soziale Gefälle in der Gesellschaft keine oder nur geringe 
Spannungen.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 1. bis 3. April 2008 bei 1.230 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7  
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer gibt es am Freitag, 18. April 2008, nach dem 
"heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
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