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Von Kannibalen und Knochenjägern
ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" mit einem Rückblick in die Bronzezeit

Mainz (ots)

Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" mit Karsten
Schwanke berichtet am Mittwoch, 23. Juli 2008, 22.15 Uhr, über eine 
wissenschaftliche Sensation: Forscher konnten in der 
Lichtensteinhöhle bei Osterode am Harz die älteste Großfamilie der 
Welt genetisch nachweisen - und dank eines öffentlichen DNA-Tests 
auch ihre heute lebenden Nachkommen in einem Dorf in der Nähe der 
Höhle. Dass dies möglich war, liegt an der "klimatischen" 
Besonderheit der Höhle, die die DNA über einen Zeitraum von rund 3000
Jahren konserviert hat.
Die versteckt liegende Höhle wurde aufgrund der Funde - Knochen 
mit Schnittspuren, Reste von Feuern und Mahlzeiten - zunächst als 
Opferstätte interpretiert. Mit den Möglichkeiten der DNA-Analyse 
wurde diese Deutung jedoch unwahrscheinlich. Bei der 
Lichtensteinhöhle handelt es sich eher eine über mehrere Jahrhunderte
genutzte Begräbnisstätte eines hochgestellten Clans der Bronzezeit.
Andere Funde aus der Bronzezeit legen werfen die Frage auf, ob 
unsere Vorfahren Kannibalen waren. Immer wieder finden Forscher in 
tiefen, unzugänglichen Höhlen und Grotten in ganz Deutschland 
Menschenknochen aus alter Zeit - gekocht, gebraten und das Mark 
ausgesaugt. Karsten Schwanke geht in "Abenteuer Wissen" zusammen mit 
Archäologen und Höhlenforschern dieser Frage nach.
Überzeugt vom Kannibalismus war der Urgeschichtsprofessor Prof. 
Behm-Blancke. Der Direktor des Weimarer Museums grub 1951 in einem 
Höhlensystem des Kyffhäuser unweit der sagenumworbenen 
Barbarossa-Höhle Tausende von Knochen aus. Einige davon trugen 
Schnittspuren und waren angebrannt, Indizien für Kannibalismus. 
Behm-Blancke malte in einem Bestseller die Vorstellung von 
vorgeschichtlichen Kannibalen am Kyffhäuser in bunten Farben aus. 
Grausige Realität - oder ging die Phantasie mit dem renommierten 
Forscher durch?
Im Keller des Anthropologischen Instituts in Jena werden noch 
heute die Knochenfunde vom Kyffhäuser aus den 50er Jahren gehütet. 
Skelett-Teile von etwa hundert Menschen aus der Bronze- und der 
Eisenzeit liegen in den Kartons verteilt. Mit einer erneuten 
Erkundung der Kyffhäuser-Höhlen wollen Wissenschaftler prüfen, ob die
Funde aus den 50er Jahren wissenschaftlich sauber gehoben wurden. 
Anhand der penibel geführten Grabungstagebücher und Pläne von 
Behm-Blancke suchen die Höhlenforscher nach den Fundstellen.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/abenteuerwissen

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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